Marktberichte

Dell-Aktionäre winken Offerte durch Wall Street erwartet Fed-Sitzung

Dell-Aktionäre winken Buyout durch.

Dell-Aktionäre winken Buyout durch.

(Foto: REUTERS)

Der Börsenhandel in New York verläuft ruhig. Vorsicht und Zurückhaltung dominieren das Geschehen. Im Fokus stehen - möglicherweise falsche - Arbeitsmarktdaten. Die Frage ist, wie diese sich nun auf die weitere Fed-Politik auswirken. Kurze Aufregung gibt es Goldmarkt.

An den US-Börsen haben Vorsicht und Zurückhaltung den Handel bestimmt. Mit der weiter bestehenden Unsicherheit bezüglich Syrien und der Tatsache, dass die Fed in der kommenden Woche möglicherweise die Anleihe-Käufe reduziert, dürften die Anleger an der Seitenlinie bleiben", hieß es von den Analysten von Monex Capital Markets. Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent auf 15.301 Punkte. Der S&P-500 gab 0,3 Prozent auf 1.683 Punkte ab, und der Nasdaq-Composite verbuchte ein Minus von 0,2 Prozent auf 3.716 Punktet.

Irritationen um Arbeitsmarktdaten

Die Konjunkturdaten des Tages lieferten kaum Impulse. So sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zwar in der Vorwoche wider Erwarten stark gefallen. Doch nach Angaben von Statistikern dürften die fehlerhaften Meldungen von zwei US-Bundesstaaten zu diesem starken Rückgang geführt haben. Ein Analyst des Arbeitsministeriums sagte, zwei US-Bundesstaaten hätten ihre Zahlen nicht vollständig gemeldet, weil sie gerade ihre Computer-Systeme umstellen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis auf 292.000 Anträge - der niedrigste Stand seit April 2006. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 330.000 vorhergesagt.

Angefeuert von Spekulationen über eine Expansion in China und einem anziehenden Mobilgeschäft setzte die Facebook-Aktie ihre Rekordjagd zunächst fort. Nachdem die Papiere des sozialen Netzwerks bereits am Mittwoch nach 15 Monaten auf dem Börsenparkett erstmals die Schwelle von 45 Dollar übersprungen hatten, kletterten sie in der Spitze auf ein neues Allzeithoch bei 45,62 Dollar, gaben aber gegen Handelsschluss ihre Gewinne wieder ab und schlossen mit einem Minus von 0,6 Prozent auf 44,75 Dollar.

Grund für das neue Rekordhoch war ein Besuch von Facebook-COO Sheryl Sandberg in China. Die Reise weckte bei Anlegern Hoffnung, das soziale Netzwerk könnte endlich auf einem der größten Werbemärkte der Welt Fuß fassen und sich von der bisherigen Blockade in dem boomenden Land befreien. Zudem wird das Geschäft mit mobilen Empfangsgeräten für Facebook immer wichtiger. Im vergangenen Quartal hat der Konzern mehr als 40 Prozent seiner Erlöse in diesem Geschäftsbereich erzielt, wie Gründer Mark Zuckerberg am Mittwochabend auf einer Konferenz mitgeteilt hatte.

Dell finden keine Richtung

Gefragt waren zudem die Aktien von Apple. Nachdem Investor Carl Icahn die jüngste Kursschwäche bei Apple genutzt hatte, um seine Anteil aufzustocken, zogen die Papiere um 1,1 Prozent an und erholten sich damit etwas von ihren herben Verlusten am Mittwoch. Die Zustimmung der Dell-Aktionäre für das Übernahme-Angebot des Unternehmensgründers Michael Dell sorgte an der Wall Street dagegen nur für ein müdes Gähnen. Die Aktien des PC-Herstellers schlossen unverändert.

Steil bergauf ging es dagegen mit den Papieren von Pandora. Sie kletterten um 12,1 Prozent und profitierten damit von einem Führungswechsel bei dem Internetradiobetreiber. Gefragt waren zudem die Papiere von Disney. Sie legten um 2,4 Prozent zu, nachdem der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von sechs Milliarden bis acht Milliarden Dollar angekündigt hatte.

Gestützt von den überraschend positiven Arbeitsmarktdaten zog der Dollar zunächst gegenüber dem Euro an, gab seine Gewinne aber schnell wieder ab. Der Bericht zu den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe habe zu viele Fragezeichen enthalten, um daraus nützliche Schlüsse für die künftige Politik der US-Notenbank zu ziehen, hieß es zur Begründung im Handel. Der Euro kostete zuletzt mit 1,3299 Dollar in etwa so viel wie im späten US-Handel am Vortag.

Gold verliert kurzzeitig den Boden

Belastet von dem vorläufigen Triumph der Diplomatie in der Syrien-Frage und der kurz bevorstehenden Senkung der Anleihekäufe durch die Fed ist der Goldpreis am Donnerstag ins Rutschen gekommen. Kurzzeitig ging es mit dem Edelmetall so stark bergab, dass der Handel sogar ausgesetzt werden musste. Nachdem die Feinunze zum Settlement 2,4 Prozent auf 1.330,60 Dollar eingebüßt hatte, setzte sie ihren Abwärtstrend anschließend fort. Zuletzt summierten sich ihre Verluste auf satte 3,3 Prozent. Mit 1.322,50 Dollar kostet das Edelmetall so wenig wie seit rund einem Monat nicht mehr.

Der Ölpreis legte dagegen zu. Zum Settlement stieg der Preis für ein Fass der Sorte WTI um ein Prozent auf 108,60 Dollar. Für Unterstützung sorgte vor allem ein positiver Ausblick der Internationalen Energieagentur zur Entwicklung der Ölnachfrage im kommenden Jahr.

Die erfolgreiche Auktion dreißigjähriger US-Staatsanleihen im Volumen von 13 Milliarden Dollar sorgte am Bondmarkt für anziehende Kurse. Die Rendite zehnjähriger Titel sank um x Basispunkte auf x Prozent. Gestützt von der attraktiven Rendite - mit 3,82 Prozent lag sie für die Papiere mit dreißigjähriger Laufzeit so hoch wie seit Juli 2011 nicht mehr - stieg die Buchungsquote bei der Auktion auf 2,4 und damit auf den höchsten Wert seit Juni.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen