Marktberichte

Nach zwei Tagen "Sandy" Wall Street darf wieder ran

"Sandy" fegte durch New York. Nun öffnet die Nyse wieder ihre Pforten.

"Sandy" fegte durch New York. Nun öffnet die Nyse wieder ihre Pforten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit steigenden Kursen rechnen Marktteilnehmer zum verspäteten Wochenauftakt der US-Börsen. Nachdem der Hurrkan "Sandy" New York heimgesucht hat, kehrt nun wieder - so gut es geht - Normalität ein. Im Fokus der Anleger stehen Quartalsberichte. Hinein rücken aber auch anstehende Konjunkturdaten.

Am Mittwoch starten auch die US-Börsen in die Handelswoche. Nachdem die Wall Street wegen des Hurrikans "Sandy" und dessen Folgen zwei Tage geschlossen blieb, wird wieder gehandelt. Marktteilnehmer rechnen mit steigenden Kursen: Die Anleger hätten etwas nachzuholen. Zudem gibt es einige überraschend gut ausgefallene Quartalszahlen.

Allerdings werden sich die Marktteilnehmer mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten am Freitag und die Präsidentschaftswahlen in der kommenden Woche positionieren wollen. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu, der auf den Nasdaq-100 notiert dagegen unverändert.

Doch es bleibt die Frage, ob auch genügend Teilnehmer das Parkett erreichen werden, denn ein Großteil des Nahverkehrssystems in New York ist weiter nicht benutzbar. Die New York Stock Exchange (Nyse) benötigt rund einhundert Händler und sonstige Mitarbeiter für den Parketthandel. Die Gebäude in Manhattan seien zugänglich und Fahrdienste sowie andere Transportmöglichkeiten würden für wichtige Mitarbeiter bereitgestellt, so Larry Leibowitz, Vorstandschef von Nyse Euronext.

Leibowitz bezweifelt aber, dass der geplante Start vor allem davon abhängt, ob die Händler bereit stehen. "Viele Firmen sind nicht in der Lage, von ihren Hauptbüros oder Datenzentren zu operieren. Der Sturm hat eine Menge Telekom-Infrastruktur zerstört. Da wird es einen Notbetrieb geben. Es wird darauf ankommen, dass diese Firmen sich einklinken können."

Zahlen später

Unterdessen haben Banken, Händler und Börsen einen neuen Notfallplan durchgespielt, demzufolge das Nyse-Geschäft auf die vollelektronische Nyse-Euronext-Tochter Arca übergehen würde, sollte das Parkettgeschäft zum Start scheitern. Einige Unternehmen haben zudem die Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen nach hinten verschoben. So wird beispielsweise Pfizer die Zahlen zum dritten Quartal erst am Donnerstag veröffentlichen. Ursprünglich sollten diese schon am Dienstag bekannt gegeben werden.

Sollte allerdings alles nach Plan laufen, könnte von den US-Konjunkturdaten ein Impuls ausgehen. So haben die Arbeitskosten in den USA im 3. Quartal dieses Jahres nur schwach zugelegt. Wegen der relativ hohen Arbeitslosigkeit fällt es den Beschäftigten noch immer schwer, bessere Löhne durchzusetzen. Im weiteren Verlauf steht zudem noch der Index der Einkaufsmanager Chicago auf der Agenda. Hier wird mit einem Stand von 51,0 gerechnet nach zuvor 49,7. Mit dem US-Arbeitsmarktbericht für Oktober steht das Highlight der Woche aber erst am Freitag an.

Versicherer, GM, Disney

General Motors (GM)
General Motors (GM) 45,10

Bei den Einzelwerten dürften vor allem Versicherer und die Unternehmen aus dem Bereich Infrastruktur im Fokus der Anleger stehen, so Fawad Razaqzada von GFT Markets. "Der Start könnte zwar etwas hektisch verlaufen, doch letztlich dürfte es nicht allzu lange dauern bis der Markt wieder zur Normalität zurückkehrt", fügt der Analyst hinzu.

Die Absatzschwäche in Europa nagt weiterhin an den Gewinnen von General Motors (GM). Das Nettoergebnis des US-Autokonzerns ging im dritten Quartal wegen eines erneut dreistelligen Millionenverlusts bei Opel deutlich zurück, allerdings nicht so stark wie erwartet. Vor Sonderposten lag der Gewinn bei 93 Cent pro Aktie, wie die Opel-Mutter mitteilte. Analysten hatten mit 60 Cent gerechnet. Der Umsatz kletterte auf 37,6 Mrd. Dollar nach 36,7 Mrd. Dollar im Vorjahr. Experten waren von 35,7 Mrd. Dollar ausgegangen.

In dem verlustbringenden Europageschäft rechnet das Unternehmen damit, erst Mitte des Jahrzehnts wieder die Gewinnschwelle zu erreichen.

Medienkonglomerat

Für gute Laune unter den Anleger dürfte auch die Übernahme von Lucasfilm durch den Disney-Konzern sorgen. Nach Pixar und Marvel ist es der dritte große Zukuaf binnen weniger Jahre. Er hat einen Umfang von rund 4 Mrd. Dollar und wird teils bar und in Aktien beglichen. Lucasfilm ist vor allem für seine beiden Erfolgreichen Filmreihen "Star Wars" und "Indiana Jones" bekannt. Disney kündigte bereits an, drei weitere "Star Wars"-Episoden ab 2015 in die Kinos bringen zu wollen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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