Marktberichte

Dow verliert 182 Punkte Wall Street beendet Jahr mit Verlusten

(Foto: AP)

An den US-Börsen geht es am letzten Tag des Jahres mit den Kursen nach unten. Mitverantwortlich dafür sind schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten. Die Ölpreise legen zum Jahresende zu. Mit dem Eurokurs geht es dagegen bergab.

Am letzten Handelstag des Jahres hat die Wall Street schwächer präsentiert. Zunächst drückte der Verfall des Ölpreises auf die Stimmung. Dann nahm dieser während des US-Handels einen kleinen Aufschwung.

Unbefriedigend waren neue Daten vom US-Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der vergangenen Woche mit 287.000 deutlich stärker als vom Markt erwartet. Experten zufolge könnte dies teilweise auf die Weihnachtsfeiertage zurückzuführen sein.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte sackte um 1,0 Prozent oder 180 Punkte ab und schloss bei 17.424 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 1,2 Prozent auf 2039 Punkte. Der Nasdaq Composite fiel ebenfalls um 1,2 Prozent auf 5007 Stellen.

Zudem bekamen es die Börsianer in New York mit der überraschenden Eintrübung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago zu tun. Der Indikator fiel im Dezember auf 42,9 Punkte, im November stand der Index noch bei 48,7 Zählern. Volkswirte hatten einen Dezemberwert von 49,5 Punkte erwartet. Der Frühindikator liegt damit unter der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Abschwächung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion.

Rohstoffe: Öl etwas teurer

Die Ölpreise legten am letzten Handelstag des Jahres zu. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar lag zuletzt bei 37,60 US-Dollar. Das 1 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg auf 37,21 Dollar. Auf Jahressicht sind beide Ölsorten allerdings um etwa ein Drittel in die Tiefe gerauscht.

Händler sprachen von einem vergleichsweise dünnen Handel vor dem Jahresende. Niedrige Umsätze sorgen in der Regel für stärkere Kursbewegungen am Markt als üblich.

Devisen: Euro mit leichtem Schwächeanfall

Der Eurokurs fiel am letzten Tag des Jahres unter 1,09 US-Dollar. Das Handelsvolumen war allerdings sehr dünn. Am Abend rutschte die Gemeinschaftswährung auf 1,0871 Dollar ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,0887 (Dienstag: 1,0926) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9185 (0,9153) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,73395 (0,73799) britische Pfund, 131,07 (131,66) japanische Yen und 1,0835 (1,0814) Schweizer Franken fest.

Asien: Gedämpfte Stimmung in China

Auch an den ostasiatischen Börsen war die Schwäche des Ölpreises zentrales Thema und dämpfte die Stimmung an den Märkten, an denen noch gehandelt wurde. Einige Börsen, darunter jene in Seoul und die Leitbörse in Tokio, blieben am Silvestertag geschlossen, so dass von dort keine Impulse kamen. An anderen Handelsplätzen, etwa in Sydney und Hongkong, fanden nur verkürzte Sitzungen statt. Am Neujahrstag ruht der Handel.

Bedingt durch die verkürzte Handelswoche waren die Umsätze am Donnerstag gering. Erst am Montag, dem ersten Handelstag im neuen Jahr, dürfte es wieder richtig losgehen, wenn die meisten Marktteilnehmer aus dem Urlaub an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Die Börse in Shanghai beendete den Silvester-Handel mit einem Minus von 0,9 Prozent. Furcht vor einem Abverkauf im Januar verdarb hier eine gute Jahresbilanz: Mit einem Plus von fast 10 Prozent im Jahr 2015 war der Aktienmarkt in Shanghai bester Performer der Region. Im Januar endet allerdings eine sechsmonatige Haltepflicht für Großaktionäre, die im Sommer auf dem Höhepunkt der Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt beschlossen worden war, um die Talfahrt der Kurse zu bremsen. Mit dem Auslaufen dieser Haltepflicht könnten größere Aktienpakete auf den Markt geworfen werden, so die Befürchtung.

Auf dem zweiten Platz der Gewinner rangiert die Tokioter Börse mit einem Jahresplus von 9,1 Prozent. Sie profitierte von einem schwächeren Yen, der den exportorientierten japanischen Unternehmen zugute kam. Im Jahr 2014 hatten japanische Aktien nur 7,1 Prozent gewonnen.

Auf der Verliererseite fällt Hongkong mit einem Minus von 7,2 Prozent seit Jahresbeginn auf. Das kleine Plus von 0,2 Prozent in der verkürzten Sitzung am Donnerstag vermag die negative Jahresbilanz nicht zu verbessern. Das magere Börsenjahr 2015, das schlechteste für Hongkong seit 2011, zeuge von Zweifeln der Anleger an der Wirtschaft der Sonderverwaltungszone, sagten Händler. Sie verweisen auf den Einbruch der Touristenzahlen, den vor allem der Einzelhandel zu spüren bekommen habe.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts/dpa

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