Marktberichte

Größtes Plus seit zehn Jahren Wall Street beendet Hammer-Quartal

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(Foto: picture alliance/dpa)

Anleger können zufrieden sein: Mit dem abgelaufenen Quartal hat die Wall Street ihr stärkstes Ergebnis seit 2009 erzielt. Passend dazu feiert auch der Fahrdienstvermittler Lyft ein gelungenes Börsendebüt.

Die Wall Street hat den größten Quartalsgewinn seit 2009 erzielt. Dazu trugen, dank neuer Hoffnungen auf eine gütliche Lösung im Zollstreit zwischen den USA und China, auch die Gewinne an diesem Handelstag bei.

Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Plus von 0,82 Prozent auf 25.928,68 Punkte und einem Wochengewinn von 1,7 Prozent. Für das erste Jahresviertel summiert sich damit das Plus auf 11,2 Prozent, womit es das stärkste erste Quartal seit 2013 ist. Der S&P 500 stieg um 0,67 Prozent auf 2834,40 Punkte und heimste im ersten Quartal ein Plus von 13,1 Prozent ein. Solch einen satten Gewinn hatte es in diesem Zeitraum des Jahres seit 21 Jahren nicht mehr gegeben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 beendete den Handel mit einem Plus von 0,80 Prozent auf 7378,77 Zähler und fuhr im ersten Quartal damit sogar einen Gewinn von 16,6 Prozent ein. Stärkere Gewinne hatte es für den technologielastigen Index zuletzt nur im ersten Quartal 2012 gegeben.

Handelsgespräche mit China wecken Hoffnung

Stützend wirken aktuell die von den USA und China beidseitig als positiv gelobten Handelsgespräche. Sie sollen in der neuen Woche fortgesetzt werden. Zudem lieferten überwiegend positiv bewertete Wirtschaftsdaten weiteren Schub. Diese deuteten die im Februar wieder deutlich gestiegenen Neubauverkäufe eine Belebung des Immobiliensektors an, wie es seitens der Helaba hieß. Zudem verwies Analyst Ulrich Wortberg auf den nach oben revidierten Michigan-Index, der als wichtiges Barometer für die Wirtschaftsstimmung gilt.

Dagegen hatte sich das Stimmungsbarometer der wichtigen Wirtschaftsregion Chicago im März deutlicher als erwartet abgeschwächt, so dass laut dem Helaba-Kollegen Patrick Boldt die momentanen Wirtschaftssorgen weiterhin nicht abklingen dürften. Zugleich müsse sich damit aber auch niemand Sorgen um rasche weitere Zinsanhebungen in den USA machen, hieß es.

Blackberry mit Gewinn

Unter den Einzelwerten schossen die Aktien von Progress Software um knapp 16 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen hat mit den Zahlen für das erste Quartal und dem Ausblick auf das Gesamtjahr die Erwartungen der Analysten übertroffen. Blackberry hat im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres wieder einen Gewinn erzielt. Zudem übertraf der Smartphone-Pionier, der sich auf Software und Dienstleistungen mit Fokus auf Sicherheit verlegt hat, bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen. Die Aktie stieg um 13,6 Prozent.

3M
3M 86,23

Carmax kletterten um 9,5 Prozent. Der Gebrauchtwagenhändler hat mit seinem Viertquartalsgewinn die Erwartungen geschlagen, während Umsatz und flächenbereinigte Verkäufe etwas unter den Prognosen lagen. Die Aktie ist im ersten Qurtal deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben. Schwächster Dow-Wert waren 3M mit einem Minus von 0,4 Prozent. JP Morgan hat sich erneut negativ zu der Aktie geäußert. Der Mischkonzern habe mit einem strukturell sinkenden Gewinnwachstum zu kämpfen.

Recht erfolgreich verlief das viel diskutierte Börsendebüt das Fahrdienstvermittlers Lyft. Gegenüber dem Emissionskurs legte die Aktie 8,7 Prozent auf 78,29 Dollar zu. Allerdings war die Aktie im Hoch bis auf 88,60 Dollar gestiegen. Andererseits hatte der Uber-Wettbewerber diese Woche die Emissions-Preisspanne angehoben und dann mit 72 Dollar noch das obere Ende der Spanne erreicht. Lyft stand lange im Schatten des größeren Wettbewerbers Uber, hat diesen mit ihren Börsenplänen aber nun überholt.

Gold erholt sich langsam

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Am Devisenmarkt geriet das britische Pfund mit der Abstimmung gegen den Brexit-Deal unter Druck. Im Tief fiel es bis auf 1,2978 Dollar, aktuell notiert Sterling bei 1,3026 Dollar nach einem Vortagesschluss bei 1,3060. Auch gegen den Euro erholte sich der Dollar im Tagesverlauf und notierte wieder in etwa auf dem Niveau des späten Donnerstags.

Der Goldpreis erholte sich minimal von den jüngsten Verlusten. Die Feinunze stieg um 0,1 Prozent auf 1.292 Dollar. Am Vortag hatte das Edelmetall den höchsten Fall seit August verbucht. Händler blieben dabei, dass der konjunkturelle Abschwung und die Aussicht auf Zinssenkungen Gold in die Karten spielen.

Die Ölpreise zeigten sich derweil fest, gestützt von den Hoffnungen auf einen US-chinesischen Handelsdeal. Wie am Aktienmarkt war es das beste Quartal seit 2009. Der Rückgang der aktiven US-Bohranlagen sorgte für keine weitere Bewegung, nachdem der Preis zuvor schon klar im Plus gelegen hatte. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1,5 Prozent auf 60,17 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,8 Prozent auf 68,39 Dollar.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ/dpa

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