Marktberichte

Rekorde satt und Vorfreude Wall Street-Höhenflug geht in Serie

Wohin geht die Reise wohl noch?

Wohin geht die Reise wohl noch?

(Foto: REUTERS)

Allzeithochs bei den drei großen Indizes: Besser kann die Woche an der Wall Street nicht beginnen. Die Anleger scheinen mit guten Berichten der Konzerne zu rechnen. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch - und der bremst die Aufwärtsdynamik dann doch.

Die Wall Street ist sich im Jahr 2018 bislang treu geblieben: Am fünften Handelstag des Jahres markierten abermals alle drei wichtigen Börsenindizes Allzeithochs im Verlauf. Allerdings ließ die Dynamik am Montag deutlich nach. Gebremst wurde der US-Aktienmarkt von Signalen, dass die Geldpolitik vielleicht doch zügiger und deutlicher gestrafft werden könnte als bisher vom Markt veranschlagt. Bislang gingen Börsianer von drei weiteren Zinserhöhungen 2018 in den USA aus. Loretta Mester, Präsidentin der US-Notenbankfiliale von Cleveland, hielt es jedoch für durchaus möglich, dass die Fed 2018 vier statt der bisher indizierten drei Zinserhöhungen vornimmt.

Ihr Kollege John Williams aus San Francisco plädierte dagegen weiter für drei Zinsanhebungen 2018. Fed-Präsident Raphael W. Bostic aus Atlanta hielt es unter Umständen für sinnvoll, trotz der steigenden Inflation etwas geduldiger bei der Anhebung der Zinsen zu sein. Doch echten Widerhall an der Börse fanden nur die Mester-Aussagen.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 25.283 Punkte, der S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen dagegen um 0,2 bzw. 0,3 Prozent. Der Dax legte 0,4 Prozent auf 13.368 Punkte zu: So vierlief der Börsen-Tag.

Vorfreude auf Berichtssaison

Marktstratege J.J. Kinahan von TD Ameritrade fand einen sehr viel banaleren Grund für die nachlassende Aufwärtsdynamik. Anleger warteten schlicht auf die ersten Geschäftsberichte der anrollenden Berichtsperiode. Am Freitag berichten JP Morgan, BlackRock und Wells Fargo: "Die multinationalen Finanzkonzerne werden am Freitag den Trend setzen", glaubte er. Die Stimmung blieb insgesamt weiter freundlich am Markt.

Die jüngst beschlossene US-Steuerreform, höhere Rohstoffpreise und gute Konjunkturdaten dürften die Aktienmärkte auch weiterhin stützen, hieß es. "Wir befinden uns in einer günstigen Situation: die Konjunktur läuft prächtig und jeder erwartet einen nur schrittweisen Anstieg der Zinsen. Sollten sich die Daten ändern, können wir darauf reagieren", sagte Notenbanker Williams.

Die Berichtsperiode der US-Unternehmen kam erst langsam in Gang. Der Einzelhändler Kohl's hatte nach eigener Aussage ein gutes Weihnachtsgeschäft verzeichnet und deshalb die Gewinnprognose für 2017 erhöht. Die Aktie stieg um 4,7 Prozent. Auch Crocs zeigte sich optimistischer. Das für seine bunten Plastikschuhe bekannte Unternehmen hatte die Umsatzprognose für das vierte Quartal erhöht. Im gesamten Jahr 2017 dürfte der Umsatz aber gesunken sein, teilte Crocs mit. Die Crocs-Aktie schnellte um 8,4 Prozent empor.

Für Lululemon, einen Hersteller von Yoga-Bekleidung, lief es ebenfalls gut. Das Unternehmen erhöhte die Prognosen für Umsatz und Gewinn im vierten Quartal. Die Aktie drehte dennoch 0,5 Prozent ins Minus, nachdem sie in den vergangenen zwölf Monaten um über 13 Prozent zugelegt hatte.

Daneben zog eine Übernahme die Aufmerksamkeit auf sich. Celgene kaufte den nicht börsennotierten Blutkrebsspezialisten Impact Biomedicines für 7 Milliarden Dollar. Celgene fielen um 0,8 Prozent. Der Pharmakonzern hatte zudem Geschäftszahlen vorgelegt.

Seagate Technology zogen um 7,2 Prozent an. Der Festplattenhersteller hatte in der Vergangenheit in Technologie für Kryptowährungen investiert. Laut Berichten zahlt sich dies nun aus. Caterpillar kletterten nach einer Hochstufung durch JP Morgan um 2,5 Prozent.

Quelle: ntv.de

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