Marktberichte

Banger Blick auf Inflationsdaten US-Börsen schließen leicht im Plus

Banges Warten auf die US-Inflationsdaten.

Banges Warten auf die US-Inflationsdaten.

(Foto: REUTERS)

Mit Spannung warten Aktienhändler an der Wall Street die Daten zur US-Inflation. Deshalb halten sich Investoren vorerst zurück. Ihre Erholung setzen die US-Börsen dennoch in gebremstem Tempo fort.

Nach Anlaufschwierigkeiten hat sich die Erholungsbewegung an der Wall Street am Dienstag doch noch fortgesetzt, wenn auch merklich langsamer als an den beiden vorigen Handelstagen. Der volatile Verlauf der Sitzung zeugte von Zweifeln an der Nachhaltigkeit der Erholung, sagten Marktteilnehmer. Sie verwiesen auf die mit sehr viel Unsicherheit behafteten Inflationsdaten am Mittwoch. Sollten die Prognosen für die Verbraucherpreise übertroffen werden, könnte das eine neuerliche Abwärtswelle an den Märkten auslösen. Wenn allerdings die Schätzungen nicht übertroffen oder gar unterschritten werden, könnte das eine kräftige Erholung in Gang setzen. Die Zinsängste dürften dann erst einmal abflauen.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 24.640 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 und 0,5 Prozent nach oben.

Eine fortgesetzt robuste Konjunktur und solide Ergebnisse der Unternehmen dürften den Aktienmarkt zunächst weiter stützen, so ein Teilnehmer. Doch stehe die Erholung auf wackligen Beinen. "Es gibt genug robustes Wachstum und das Glas wird weiter als halbvoll angesehen", sagt Investment-Stratege Eric Freedman von U.S. Bank Wealth Management. "Die Volatilität dürfte hoch bleiben und wir werden noch einige Bewegungen in den kommenden Wochen sehen", ergänzt der Teilnehmer.

Dollar fällt, Goldpreis erholt sich

Die US-Staatsanleihen verzeichneten dank der volatilen Aktienmärkte wieder Zulauf. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Papiere um 4 Basispunkte auf 2,82 Prozent, nachdem diese am Vortag noch den höchsten Stand seit vier Jahren markiert hatten. Die Blicke seien auch hier auf die US-Inflationsdaten zur Wochenmitte gerichtet, heißt es.

Der Dollar gab dagegen nochmals nach. Der Euro kletterte wieder deutlicher über die Marke von 1,23 Dollar und notierte im späten Handel bei etwa 1,2350 Dollar. Zur japanischen Währung sank der Greenback auf etwa 107,80 Yen, am Montag hatte er noch etwa 1 Yen mehr gekostet. Marktbeobachter erklärten die Schwäche des Dollar mit Befürchtungen, dass Zinsen und Inflation steigen könnten und das geplante Infrastrukturprogramm des US-Präsidenten das Haushaltsdefizit der USA vergrößern dürfte. Das Programm werde zu einer Zeit aufgelegt, zu der die US-Wirtschaft gar keine Unterstützung nötig habe, kritisierte etwa Analyst Kit Juckes von der Societe Generale. Auch er sieht die Schwäche des Dollar dem Haushalts- und Handelsbilanzdefizit der USA geschuldet.

Mit dem fallenden Dollar legte der Goldpreis zu. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 1.329 Dollar. Teilnehmer sprachen allerdings auch von einer Erholungsbewegung, nachdem es für das Edelmetall in der vergangenen Woche um 1,6 Prozent nach unten gegangen war. Es war die schwächste Wochenentwicklung seit zwei Monaten.

Die Ölpreise zeigten sich uneinheitlich. Den Preis für US-Rohöl belasteten die Befürchtungen einer weiter zunehmenden Ölförderung in den USA. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 0,2 Prozent auf 59,19 Dollar. Für die europäische Referenzsorte Brent ging es 0,2 Prozent auf 62,72 Dollar nach oben.

Pepsico trifft die Erwartungen

Pepsico stiegen in Reaktion auf die Quartalszahlen des Getränkeherstellers um 0,2 Prozent. Getränke von Pepsico verlieren immer mehr in der Gunst der US-Verbraucher. Und auch mit Snacks setzte das Unternehmen im vierten Quartal weniger um. Dank Sparmaßnahmen nahm der bereinigte Gewinn dennoch zu und lag zudem über der Erwartung der Analysten.

Die Aktie von Under Armour schoss um 17,5 Prozent nach oben. Der von erheblichen Turbulenzen auf dem Heimatmarkt USA geplagte Sportbekleidungshersteller hat im vierten Quartal mehr umgesetzt als von Analysten erwartet. Unter dem Strich stand bei dem Adidas-Konkurrenten dennoch ein Verlust von 87,9 Millionen oder 0,20 Dollar je Anteilsschein. Bereinigt um einen einmaligen Steueraufwand und Restrukturierungskosten erreichte das Unternehmen ein ausgeglichenes Ergebnis je Aktie und erfüllte damit den Analystenkonsens.

Die Aktie von Blue Apron gab anfängliche Gewinne von rund 20 Prozent größtenteils wieder ab und notierte zur Schlussglocke unverändert. Der US-Kochboxen-Anbieter trat im vierten Quartal auf die Kostenbremse. Der Quartalsumsatz sank, und der Verlust weitete sich aus, beide Zahlen waren aber besser als vom Markt erwartet. Allerdings sind die reinen Zahlen eher ernüchternd. Die Zahl der Kunden brach ein, wovon der deutsche Konkurrent Hellofresh profitieren könnte. Hellofresh ist in den USA die Nummer zwei hinter Blue Apron, will dieses Jahr aber an dem Wettbewerber vorbeiziehen.

Apple-Aktien gewannen am Tag der Hauptversammlung des iPhone-Herstellers 1,0 Prozent. Dass CEO Tim Cook nach eigener Aussage "kein Fan von Sonderdividenden" ist, auf die viele Anleger aufgrund der US-Steuerreform gehofft hatten, störte die Investoren nicht, zumal er jährlich steigende Dividenden in Aussicht stellte. Genaueres dazu dürften die Anleger wohl im April erfahren.

Twitter verteuerten sich nachrichtenlos um 8 Prozent. Das Unternehmen hatte erst in der vergangenen Woche sehr gute Geschäftszahlen veröffentlicht.

Wie der Börsen-Tag in Europa lief, können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, cri/DJ

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