Marktberichte

Referendum im Fokus US-Anleger gehen in Deckung

Am Montag wissen wir mehr: Die US-Anleger verabschieden sich mit leichten Verlusten ins Wochenende des Krim-Referendums.

Am Montag wissen wir mehr: Die US-Anleger verabschieden sich mit leichten Verlusten ins Wochenende des Krim-Referendums.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Erst rauf, dann runter: Das Bild am Freitag gleicht dem aus der gesamten Woche. An der Wall Street schauen die Anleger mit skeptischen Blicken in Richtung Krim. Aber auch innerhalb der USA tut sich etwas.

Der Countdown zum Referendum auf der Krim macht die Anleger auch in New York nervös. Zwei Tage vor der umstrittenen Volksabstimmung über die Zukunft der ukrainischen Halbinsel wagten sich die Anleger nicht aus der Deckung. "Das Votum auf der Krim wird mit Spannung erwartet", sagte Ryan Detrick, Anlagestratege bei Schaeffer's Investment Research. Deshalb sei am Markt eine gewisse Unsicherheit zu spüren.

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General Motors (GM) 45,05

Der Dow-Jones-Index sank um 0,3 Prozent auf 16.067 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent nach. In Frankfurt schloss der Dax nach zwischenzeitlichen Verlusten 0,4 Prozent höher bei 9056 Punkten.

Außer dem Uni-Michigan-Index waren Daten zu den Erzeugerpreisen in den USA veröffentlicht worden. Diese sind im Februar überraschend gefallen, Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet.

Krim-Krise bewegt

Das beherrschende Thema war jedoch die Krimkrise. Gespräche zwischen dem russischen Außenminister Lawrow und seinem US-Kollegen Kerry in London wurden nach fünf Stunden ergebnislos abgebrochen. Immerhin wurden Äußerungen Lawrows dahin gehend verstanden, dass Russland zwar bei einem entsprechenden Ergebnis der Abstimmung auf der Krim die Halbinsel in die russische Föderation aufnehmen, in der Ostukraine aber keine weiteren territorialen Interessen verfolgen werde. "Das spricht gegen eine weitere Eskalation", sagte ein Händler.

Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass sich eine Mehrheit der Wähler für eine Ablösung der traditionell russischen Region von der Ukraine aussprechen wird. Unklar ist dagegen, wie der Westen auf ein solches Ergebnis reagieren wird. USA und EU drohen mit einer Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau, der Westen hält das russische Vorgehen für völkerrechtswidrig. "Investoren tun gut daran, auf der Hut zu sein. Aber für Panikverkäufe ist die Zeit nicht reif. Die große Frage ist aber, eskaliert die Lage vielleicht nach dem Sonntag?", fragte sich Marktstratege Adam Sarhan von Sarhan Capital stellvertretend für die meisten Anleger.

Dass die Angst der Anleger gleichwohl nicht übermäßig groß war, zeigte sich bei den vermeintlich sicheren Häfen, die relativ wenig Zulauf verzeichneten. Eine Eskalation des Krimkonflikts sei schon eingepreist, sagten Beobachter. Falls es dazu nicht komme, dürfte speziell der Anleihemarkt eine Korrektur erleben.

GM und der Rückruf

GM-Anleger wurden durch neue Informationen zu der Pannenserie aufgeschreckt, durch die es nach Einschätzung der Verbraucherschutzorganisation Center for Auto Safety mit 303 Todesfällen deutlich mehr Opfer gab als bisher bekannt. GM hatte 1,6 Millionen Autos zurückgerufen. GM-Aktien gaben zunächst 0,2 Prozent nach, schafften später aber ein Plus von 0,9 Prozent.

Die Aktien von Liberty Media schossen mehr als 7 Prozent in die Höhe, nachdem der US-Kabelkonzern seine Pläne zur vollständigen Übernahme am Satellitenradioanbieter Sirius XM Holdings aufgegeben hat. Eigentlich hatte Liberty, kontrolliert vom Milliardär John Malone, sich die restlichen Anteile an Sirius im Rahmen eines Aktientausches einverleiben wollen. Die Titel von Sirius gewannen gut 2 Prozent.

Am Aktienmarkt fielen die Titel des Lebensmittelkonzerns General Mills nach einem schwachen Ausblick um 2,4 Prozent. Der Drittquartalsgewinn werde die Konsenserwartungen verfehlen, teilte das Unternehmen mit.

Enttäuschende Ertragserwartungen drückten auch den Kurs der Bekleidungskette Aeropostale um 20,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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