Marktberichte

Sorge um Einzelhändler US-Aktienmarkt bricht ein

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(Foto: Reuters)

Die Wall Street erleidet heftige Verluste. Das liegt an der Rezessionsfurcht - doch auch die Entscheidung eines Richters zu Obamacare führt zu heftigen Kursausschlägen.

Kursverluste von Einzelhändlern und Krankenversicherern haben die US-Aktienmärkte belastet. Für Verunsicherung sorgte eine Gewinnwarnung des britischen Online-Modehändlers Asos. "Die Anleger sind ängstlich", sagte Fondsmanagerin Kim Forrest vom Vermögensverwalter Fort Pitt Capital Group. Die Gewinnwarnung werfe Fragen auf, wie stark das Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels ausfallen werde.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 2,1 Prozent auf 23.592 Punkte. Auch der breiter gefasste S&P-500 gab 2,1 Prozent nach auf 2545 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte um 2,3 Prozent auf 6753 Stellen ab.

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Mit einem Kursrutsch von 5,29 Prozent standen an der Wall Street insbesondere Amazon unter Druck, die unter den Nachrichten von Asos litten. Im Minus notierten auch Versicherer. UnitedHealth etwa gaben 2,84 Prozent nach. Auslöser war, dass ein Richter in Texas die Gesundheitsreform Obamacare als nicht verfassungskonform eingestuft hatte, weil damit Bürger zum Abschluss einer Krankenversicherung gezwungen würden.

"Die Ertragskraft des Gesundheitsgeschäfts ist ein großes Fragezeichen, und Investoren hassen Fragezeichen", kommentierte Forrest. Den Experten des Research-Hauses Evercore ISI zufolge sorgt das Urteil zwar für Verunsicherung. Es werde aber sicher in den höheren Instanzen kassiert.

Auf der Gewinnerseite befanden sich insbesondere Bankaktien. Sie profitierten von Erwartungen, dass die US-Notenbank am Mittwoch eine weitere Zinsanhebung beschließen wird. Eine Ausnahme waren Goldman Sachs, die 3,36 Prozent einbüßten. Malaysia hat die Investmentbank wegen deren Verstrickung in die Korruptionsaffäre um den Staatsfonds 1MDB angeklagt. Das Land fordert Schadenersatz in Milliardenhöhe.

Wegen des Berichts über mit Asbest verseuchtes Babypuder verloren die Papiere von Johnson & Johnson weitere 3,19 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Reuters nach Auswertung von Firmenunterlagen, internen Berichten und vertraulichen Dokumenten berichtet hatte, wusste der Hersteller von Penaten-Babypflege offenbar schon seit Jahrzehnten von der Existenz des gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffes in seinen Pudern.

Quelle: ntv.de, ftü/rts

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