Marktberichte

Dow Jones gibt nach Türkei-Krise drückt Kurse an der Wall Street

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(Foto: dpa)

Der Konfrontationskurs der USA schürt an den Börsen zunehmend Sorgen vor einem Flächenbrand. Mit der deutlichen Anhebung der Zölle auf den Import mehrerer US-Produkte drohen auch negative Auswirkungen auf die globale Konjunktur.

Der starke Dollar, die Währungskrise in der Türkei und die Handelskonflikte der USA haben am Mittwoch die Stimmung an der Wall Street belastet. "Die Beschwerde Chinas bei der Welthandelsorganisation hebt die Handelsstreitigkeiten auf eine neue Ebene", sagte Randy Frederick, Manager beim Brokerhaus Charles Schwab. Die Regierung in Peking will von der WTO die Rechtmäßigkeit der US-Zoll- und Subventionspolitik überprüfen lassen.

Parallel dazu kündigte die Türkei Strafzölle auf US-Waren an. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan liegt mit US-Präsident Donald Trump wegen des in der Türkei festgesetzten US-Geistlichen Andrew Brunson über Kreuz.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss knapp 0,6 Prozent tiefer bei rund 25.158 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor fast 0,8 Prozent auf knapp 2818 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 1,25 Prozent nach auf 7773 Punkte.

Zulegen konnte dagegen die Weltleitwährung Dollar, die als "sicherer Hafen" beliebt blieb. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen anderen Währungen widerspiegelt, stieg zeitweise auf ein 14-Monats-Hoch von 96,984 Punkten. "Der Anstieg des Dollar führt dazu, dass Investoren risikoscheu werden", sagte Jeff Carbone von Cornerstone Wealth in Charlotte, North Carolina. "Investoren schauen auf die kurzfristigen Sorgen wie die Türkei oder die Zölle und übersehen die langfristigen Chancen, die in den Steuern, den hohen Gewinnen und den Konjunkturdaten liegen."

Die meisten Aktien gaben nach, lediglich Versorger und Immobilienwerte notierten fester. "Gerade geht es darum, wo die Leute ihr Sicherheitsnetz finden, und das sind jetzt die Versorger und nicht die Technologiewerte", sagte Carbone. Die zuletzt starken FAANG-Titel - Facebook, Apple, Amazon, Netflix und die Google-Mutter Alphabet - notierten im Gegenzug zwischen 0,3 und 3,5 Prozent schwächer.

Bei den Einzelwerten stand Canopy im Rampenlicht. Aktionär Constellation Brands - Hersteller von "Corona"-Bier - pumpt weitere vier Milliarden US-Dollar in den kanadischen Cannabis-Anbieter und kauft Papiere zu einem Preis von 48,60 kanadischen Dollar je Aktie. Die in den USA notierten Canopy-Titel stiegen um 29 Prozent. Constellation Brands verloren dagegen 6,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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