Marktberichte

Talfahrt beschleunigt sich Ölpreis rutscht unter 50-Dollar-Marke

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(Foto: picture alliance / dpa)

Neues Jahr - altes Bild: Der Ölmarkt ist nach wie vor übersättigt. Der Rohstoff ist so billig wie seit fünf Jahren nicht mehr - die US-Sorte WTI fällt am Montag erstmals wieder unter die psychologisch wichtige 50-Dollar-Marke.

Öl wird immer billiger - auch im neuen Jahr. Die Abwärtsbewegung der vergangenen Monate setzt sich im Januar nahtlos fort und erreicht neue Fünfjahres-Tiefs. Das Fass der Nordseesorte Brent verliert am Montag 4,8 Prozent auf 53,73 Dollar, das Barrel der US-Sorte WTI fällt um 5,2 Prozent auf 49,95 Dollar - damit war die Sorte so billig wie zuletzt im April 2009. Neue Gründe gibt es nicht. Das Überangebot drückt weiter, außerdem belastet der immer stärkere Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 89,95

Denn der Euro fällt am Montag auf ein Neunjahres-Tief zur US-Devise. Im Tief fiel er bis unter 1,19 Dollar, aktuell steht er bei 1,1935 Dollar. Am Freitagmorgen notierte er noch bei 1,21 Dollar. Gegenüber dem ICE U.S. Dollarindex gewinnt er 0,7 Prozent. Der Index bemisst den Wert des Greenback gegen sechs Hauptwährungen. Allein seit Jahresbeginn ist er mit 1,6 Prozent im Plus, nachdem er bereits 2014 den stärksten Jahresgewinn seit 2008 hinter sich hat.

Hinzu kommen Berichte, wonach die russische Ölproduktion im Dezember weiter gestiegen ist. Auch der Irak exportierte im Dezember so viel Öl wie zuletzt 1980. Im vergangenen Jahr belastete zudem, dass die Opec sich nicht auf Produktionssenkungen einigen konnte. Zudem wurde die Ölschieferproduktion in Nordamerika kräftig ausgeweitet. Und schließlich kommt die Sorge hinzu, dass der weltgrößte Ölimporteur China wegen konjunktureller Probleme weniger Öl benötigt. Außerdem wird aufgrund moderner Technologie - etwa in Fahrzeugen - immer weniger Öl gebraucht.

Am Markt wird nun darauf hingewiesen, dass sich diese wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verändert haben. Jameel Ahmad, Chefmarktanalyst bei FXTM fasst es knapp zusammen: Teilnehmer würden aktuell nicht einmal erwägen, Positionen in Öl aufzubauen.

Quelle: ntv.de, kst/jwu/dpa/DJ

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