Marktberichte

Gewinnmitnahmen beim Gold Experte sieht Ölpreis bei 50 Dollar

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(Foto: picture-alliance/ ZB)

Er fällt und fällt - der Preis für Rohöl kann sich von den jüngsten Verlusten nicht erholen. Die US-Sorte WTI hängt unter der Marke von 60 Dollar fest - und ist längst noch nicht am Boden angekommen. Auch Brent lässt weiter nach.

Der Ölpreis findet weiter keinen Boden. Aus Sorge über eine schwache Nachfrage sank er auf ein neues Fünfjahrestief. Die Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Januar fiel in London um 1,3 Prozent auf 62,83 Dollar je Barrel, die US-Sorte WTI gab in New York um 1,8 Prozent auf 58,89 Dollar nach. "Der Rückgang des Ölpreises zeigt keine Verlangsamung, was nahelegt, dass ein Preis von 50 Dollar bald und ziemlich wahrscheinlich ist", sagte Craig Erlam, Marktanalyst bei Alpari.

Zugleich verwiesen Händler auch auf finanztechnische Gründe: Am heutigen Freitag laufen die Kontrakte zur Auslieferung von Öl im Januar aus, und beim Abschluss von Verträgen für Februar und März seien noch einmal niedrigere Preise unterstellt worden.

Der dramatische Einbruch der Ölpreise schmälert nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) nicht das globale Angebot, zumindest nicht kurzfristig. Für Marktteilnehmer, die auf steigende Erdölpreise setzen, lieferte der jüngste Monatsbericht der IEA daher wenig Grund zur Hoffnung. Trotz des Preisabsturzes um mehr als 40 Prozent seit Juni senkte die Denkfabrik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Prognose für das Nachfragewachstum im nächsten Jahr.

IEA: Ohne Förderkürzung wird Gleichgewicht dauern

"Ohne eine durch außergewöhnliche Umstände erzwungene Produktionskürzung kann es einige Zeit dauern, bis Angebot und Nachfrage wieder in ein neues Gleichgewicht kommen", erklärte die IEA, die davon ausgeht, dass die Ölförderung in den Ländern außerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) im nächsten Jahr weiter robust zunehmen wird.

Üblicherweise führt ein geringer Ölpreis zu einem stärkeren Verbrauch, doch der gegenwärtige Sturzflug des Ölpreises trifft auf eine flaue Weltwirtschaft. Außerdem bremst der schwache Ölmarkt die Nachfrage aus den Erdöl exportierenden Ländern.

Die IEA revidierte ihre Prognose für das Nachfragewachstum 2015 um 230.000 Barrel nach unten. Nach der neuen Prognose wird die tägliche Nachfrage nur noch um 900.000 Barrel wachsen. In diesem Jahr hat die Nachfrage um 700.000 Barrel zugenommen, der schwächste Zuwachs seit fünf Jahren.

Der Goldpreis kommt von seinem Hoch nur leicht zurück. Für die Feinunze mussten am Morgen 1220 Dollar bezahlt werden. Einige Teilnehmer nahmen Gewinne mit, andere positionierten sich für eine baldige Zinserhöhung in den USA, wie es hieß. Mit einem solchen Schritt würde Gold deutlicher an Attraktivität verlieren.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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