Marktberichte

Gold wieder begehrter Ölpreis-Erholung kommt zum Erliegen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nur kurz währt die Gegenbewegung zu den jüngsten Verlusten bei den Ölpreisen: Waren sie am Mittwoch erstmals seit Jahren wieder kräftig gestiegen, zeigt sich am Markt heute jedoch ein vertrautes Bild: Die Kurse fallen. Beim Kupfer hingegen geht es wieder bergauf.

Die Ölpreise sind am Donnerstag nach einer kurzen Aufwärtsbewegung wieder gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete am späten Nachmittag 48,87 US-Dollar. Das waren 1,07 Dollar weniger als am Mittwoch. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 1,25 Dollar auf 47,74 Dollar.

Am Vorabend hatten die Ölpreise nach den starken Verlusten der vergangenen Tage zu einer Gegenbewegung angesetzt. Der Rohstoff verbuchte zeitweise die größten Gewinne seit zweieinhalb Jahren. Insgesamt bestimmt weiter das Überangebot an Rohöl das Geschehen auf den Märkten. Einige Experten gehen davon aus, dass die Preise auch noch bis auf 40 Dollar oder darunter fallen könnten. Erst in der zweiten Jahreshälfte erwarten Analysten eine Stabilisierung, weil dann saisonbedingt die Nachfrage nach Öl wieder steigt.

Goldpreis schnellt nach SNB-Aussagen nach oben

Der Goldpreis hat merklich von einem überraschenden Schritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) profitiert. Viele Anleger griffen zu dem als werthaltig angesehenen Edelmetall. Nachdem die SNB die faktische Anbindung des Schweizer Franken an den Eurokurs aufgegeben hatte, stieg der Goldpreis um etwa 2,7 Prozent oder 35 Dollar auf bis zu 1264 Dollar. Das ist der höchste Stand seit September 2014.

Händler nannten vor allem zwei Gründe für den steigenden Goldpreis: Zum einen habe der Dollar nach der Entscheidung der SNB nicht nur zum Franken, sondern auch zu anderen Währungen an Wert verloren. Weil Gold in der US-Währung gehandelt wird, wurde der Erwerb des Edelmetalls für Anleger in der Tendenz günstiger. Zusätzlich sei die Goldnachfrage beflügelt worden, weil der Schritt der SNB vor Augen geführt habe, dass die extrem lockere Geldpolitik vieler Notenbanken anhalten dürfte. Niedrige Zinsen gelten prinzipiell als gutes Umfeld für Gold, weil das Edelmetall selbst keine Zinsen abwirft.

Kupferpreise erholen sich wieder

Der Preis für Kupfer ist hingegen auf einen echten Erholungskurs gegangen. Das Industriemetall verteuerte sich in der Spitze um 2,5 Prozent auf 5685 Dollar je Tonne, nachdem der Preis am Mittwoch zeitweise mehr als acht Prozent eingebrochen war. Am späten Nachmittag notierte die Tonne bei 5666 Dollar.

Konjunktursorgen hatten die Anleger an den Rohstoffmärkten verstimmt. Für Nervosität sorgte vor allem, dass die Weltbank ihre Wachstumsprognose für die kommenden beiden Jahre gekappt hatte. Einige Experten hielten den Preissturz beim Kupfer allerdings für übertrieben: Der Preiseinbruch sei eher auf Panikverkäufe als auf eine wirkliche Verschlechterung der Fundamentaldaten zurückzuführen gewesen, sagte Julian Jessop von Capital Economics.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/dpa

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