Marktberichte

Aufruhr in den Schwellenländern Euro bleibt Fels in der Brandung

Die Nebenwirkungen des anlaufenden Fed-Exits erschüttern die Schwellenlandmärkte: In der Eurozone wird weiter ruhig gewickelt.

Die Nebenwirkungen des anlaufenden Fed-Exits erschüttern die Schwellenlandmärkte: In der Eurozone wird weiter ruhig gewickelt.

(Foto: REUTERS)

Unruhige Zeiten erleben Investoren in den Nischenzonen der Devisenmärkte: Die Währungen von Ländern wie Argentinien, Türkei und Südafrika geben kräftig nach. Wellen der Verunsicherung laufen um die Welt. Der Euro bleibt dagegen stabil - auch dank guter deutscher Konjunkturdaten.

Der Euro ist kaum verändert in die neue Handelswoche gestartet. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,3674 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,3687 (Donnerstag 1,3639) Dollar festgelegt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Die jüngsten Turbulenzen an den Anleihe-, Aktien und Währungsmärkten vieler Schwellenländer können dem Euro bislang wenig anhaben. Schuld daran sind auch gute deutsche Konjunkturdaten, die die Gemeinschaftswährung weiter stützten: Der ifo-Index ist auf den höchsten Stand seit etwa zweieinhalb Jahren geklettert. "Die deutsche Wirtschaft startet hoffnungsfroh ins neue Jahr", sagte Ifo-Präsident Hans Werner Sinn. Das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft kletterte im Januar auf 110,6 Punkte von 109,5 Zählern im Vormonat. Analysten hatten nur mit 110 Zählern gerechnet.

Die Gemeinschaftswährung lugte daraufhin kurz über die Marke von 1,37 Dollar, notierte wenig später aber bereits wieder bei 1,3685 Dollar. "In der Summe untermauert der anhaltende Aufwärtstrend des ifo-Indexes, dass sich die Konjunktur in Deutschland weiter erholt", urteilte Postbank-Analyst Thilo Heidrich.

Im asiatisch geprägten Handel trieb der jüngste Ausverkauf bei den Schwellenländer-Währungen die Anleger noch in den sicheren Hafen Yen. Der Dollar fiel in der Nacht zum Montag zeitweise auf ein Sieben-Wochen-Tief von 101,77 Yen. Am Morgen erholt sich der Greenback aber wieder etwas von seinen Verlusten und notiert bei 102,45 Yen.

Aus Furcht vor einem Erlahmen des weltweiten Aufschwungs und einer raschen Straffung der US-Geldpolitik hatten sich die Anleger am Freitag vor allem aus Schwellenländern zurückgezogen. Verstärkt wurde die Verunsicherung durch die Währungskrise in Argentinien - unter anderem der argentinische Peso, die türkische Lira und der südafrikanische Rand gingen auf Talfahrt.

"Der Markt schaut gerade sehr genau auf die Schwellenländer", sagte Jeffrey Halley, Händler bei Saxo Capital Markets in Singapur. Die Entwicklung des Dollar-Kurses dürfte nun vor allem von der Fed-Sitzung abhängen. Die Notenbanker entscheiden am Mittwoch über eine mögliche weitere Drosselung der Wertpapierkäufe von derzeit 75 Milliarden Dollar monatlich. Einige Börsianer befürchten, dass ein solcher Schritt die Erholung der Weltwirtschaft abwürgen könnte. Seit Monaten warnen Experten vor den massiven Nebenwirkungen der US-Geldpolitik auf das Währungsgefüge in den Schwellenländern.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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