Marktberichte

Dow Jones schließt im Minus Kriegs-Rhetorik verstört Anleger

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(Foto: AP)

Die jüngsten Drohungen zwischen den USA und Nordkorea sorgen an der Wall Street für schlechte Stimmung. Anleger flüchten aus Aktien in "sichere Häfen". Einen schwarzen Tag erlebt vor allem der Kochbox-Anbieter Blue Apron.

Das Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea hat Anleger erneut in Unruhe versetzt. Sie flohen am Donnerstag aus Aktien und nahmen Kurs auf "sichere Häfen" wie Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg zeitweise auf ein Zwei-Monats-Hoch. "In angespannten Situationen wie diesen wollen Anleger nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Wer jetzt wieder in den Aktienmarkt einsteigen wolle, brauche Nerven aus Stahl.

Ähnlich urteilten seine Kollegen von der BayernLB: "Die sich zuspitzende Rhetorik und die Bekanntgabe Nordkoreas, konkrete Pläne für einen Beschuss der Pazifikinsel Guam zu erarbeiten, sprechen gegen eine schnelle Auflösung des Konflikts." Auf Guam betreiben die USA einen Militärstützpunkt.

Der Dow Jones gab 0,9 Prozent auf 21.844 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 sank 1,4 Prozent auf 2438 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 2,1 Prozent auf 6216 Punkte.

Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners wies zudem darauf hin, dass sich Investoren kaum gegen fallende Kurse abgesichert hätten. Weitere Rücksetzer könnten sie zu Notverkäufen zwingen. "So kann schnell ein Domino-Effekt einsetzen."

Blue Apron stürzt ab

Bei den Einzelwerten stürzten die Aktien von Blue Apron um 18,2 Prozent auf ein Rekordtief von 5,09 Dollar ab. Wegen hoher Werbeausgaben versechsfachte sich der Verlust des Kochboxen-Anbieters, der es im Juni nur mit Mühe auf das Börsenparkett geschafft hatte. In einer Kochbox befinden sich Rezepte mit allen dafür notwendigen Zutaten.

Die US-Kaufhausketten Macy's und Kohl's verschreckten die Anleger mit ihrem anhaltenden Umsatzschwund. Obwohl die Verkaufszahlen im zweiten Quartal nicht so stark sanken wie befürchtet, gingen die Aktien auf Talfahrt. Investoren befürchten, dass die Sanierung der Ketten noch lange dauern wird. Macy's-Papiere brachen über 10 Prozent ein. Kohl's-Aktien fielen 5,5 Prozent.

Auch die Anteilsscheine der Rivalen gerieten unter die Räder. JC Penney stürzten mehr als 8 Prozent ab, Sears mehr als 6 Prozent und Nordstrom gut 4 Prozent.

Perrigo sprangen dagegen fast 17 Prozent in die Höhe, nachdem der Pharmakonzern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht hatte.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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