Marktberichte

Anleger fürchten Eskalation Handelskonflikt mit China lastet auf Wall Street

An der Wall Street geht es an diesem Donnerstag für mehrere Tech-Firmen nach unten.

An der Wall Street geht es an diesem Donnerstag für mehrere Tech-Firmen nach unten.

(Foto: dpa)

Der Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt weiter für Furore. Washington erwägt nun Sanktionen gegen weitere Tech-Firmen nach Huawei. Auf den Märkten kommen Riesen wie Apple und Intel unter die Räder. Auch der Dow Jones sackt ab.

New Yorker Anleger haben wegen des Handelsstreits zwischen China und den USA die Bremse gezogen. Besonders Aktien von Technologiefirmen wie Apple, Intel und Qualcomm kamen unter die Räder. "Während es bei dem Konflikt bislang immer um höhere Warenzölle ging, sprechen wir jetzt über Geschäftsverbote für Unternehmen - und das kommt nicht gut an", sagte Scott Brown, Chefvolkswirt beim Brokerhaus Raymond James. Die Regierung in Washington erwägt Sanktionen gegen die chinesische Video-Überwachungsfirma Hikvision, zusätzlich zu dem Vorgehen gegen den Telekom-Ausrüster Huawei.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 25.490 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,2 Prozent auf 2822 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 1,6 Prozent auf 7628 Stellen ein. In Frankfurt beendete der Dax den Handel 1,8 Prozent tiefer bei 11.952 Punkten.

Die Aktien des iPhone-Herstellers Apple, der einen Großteil seiner Erträge in China erwirtschaftet, schlossen 1,7 Prozent schwächer. Chiphersteller wie Intel, Qualcomm und Micron Technology büßten 1,2 bis 2,6 Prozent ein.

Investoren fürchten angesichts der neuen Sanktionsüberlegungen in Washington, dass der Handelsstreit der beiden weltgrößten Wirtschaftsmächte zu einer Art "Kaltem Krieg" in der Technologiebranche werden könnte. "Es gilt: Helme auf und macht euch gefasst auf eine ganze Menge Volatilität in den nächsten Monaten", sagte Tony Cousins vom Finanzhaus Pyrford International.

Auf Talfahrt gingen auch die Titel des Flugzeugherstellers Boeing und des Baumaschinenkonzerns Caterpillar. Die Firmen sind von der Weltwirtschaft besonders abhängig, da sie viel ins Ausland exportieren. Boeing lagen 0,6, Caterpillar rund ein Prozent im Minus. Aus den Depots flogen auch die Aktien chinesischer Unternehmen, die an der Wall Street notiert sind: Die Titel des Amazon-Rivalen Alibaba gaben 1,8 Prozent nach. Die Papiere des Suchmaschinenbetreibers Baidu verloren 4,2 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 920 Millionen Aktien den Besitzer. 827 Werte legten zu, 2695 gaben nach und 245 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,2 Milliarden Aktien 639 Titel im Plus, 2451 im Minus und 171 unverändert.

An den US-Kreditmärkten legten die zehnjährigen Staatsanleihen 21/32 auf 100-16/32 zu. Sie rentierten mit 2,3185 Prozent. Die 30-jährigen Bonds erhöhten sich um 1-11/32 auf 102-15/32 und hatten eine Rendite von 2,7535 Prozent.

Quelle: ntv.de, hul/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen