Marktberichte

General Electric legt zu Google vermiest US-Anlegern die Stimmung

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die schlechten Zahlen von Google-Tochter Alphabet sowie maue Konjunkturdaten sorgen bei Anlegern an der Wall Street für Zurückhaltung. Dagegen überrascht General Electric mit positiven Unternehmenszahlen.

Ungeachtet enttäuschender Konjunkturdaten und schwieriger Verhandlungen im Zollstreit hat sich der US-Leitindex Dow Jones Industrial bis zum Abend stabil gezeigt. An der technologielastigen Nasdaq-Börse indes ging es nach schwachen Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet abwärts. Mit einem Plus von 0,15 Prozent auf 26 592,91 Punkte ging der Dow letztlich aus dem Handel. Eine Woche zuvor war das Wall-Street-Barometer dem Rekordhoch von Anfang Oktober noch ein Stück näher gekommen und verteidigt dieses Niveau seither mit Mühe. Im April legte er um 2,6 Prozent zu und hat damit - nach nun vier Monaten mit Kursgewinnen - seit Jahresbeginn um 14 Prozent zugelegt.

Der S&P 500, der am Vortag bei knapp unter 2950 Punkten den höchsten Stand in seiner Geschichte erreicht hatte, rückte um minimale 0,10 Prozent auf 2945,83 Punkte vor. Der Nasdaq 100 büßte zugleich 0,73 Prozent auf 7781,46 Punkte ein.

Die Konjunkturdaten des Tages fielen zum Teil schlechter als erwartet aus: So hatte sich in der Region Chicago im April die Unternehmensstimmung stärker eingetrübt als erwartet. Zudem hatte sich der Preisauftrieb am Immobilienmarkt im Februar weiter abgeschwächt. Die Preise waren so geringfügig gestiegen wie zuletzt im September 2012. Hinsichtlich der aktuell wieder in Peking angelaufenen Handelsgespräche zwischen den USA und China berichtete das "Wall Street Journal", dass die gegenseitig verhängten Strafzölle beider Volkswirtschaften zurzeit das Haupthindernis auf dem Weg zu einem gemeinsamen Abkommen seien.

Alphabet-Aktie verbrennt 70 Milliarden Dollar

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Überwiegend positiv fielen die Quartalsberichte aus, denn die Aktien quittieren die Ergebnisse fast durchweg mit Aufschlägen. General Electric hat mit Umsatz, Profitabilität und Gewinn positiv überrascht, die Aktie rückte um 4,5 Prozent vor. Freundlich auch das Bild bei Merck & Co und Pfizer, deren Aktien um 2,5 bzw 2,6 Prozent stiegen. McDonald's kletterten um 0,2 Prozent. Aus der Reihe fielen dagegen General Motors, die um 2,6 Prozent nachgaben.

Am Vorabend hatte Schwergewicht Alphabet enttäuscht. Mit einem Minus von 7,5 Prozent reagierte die Aktie der Google-Mutter auf die Zahlen und verzeichnete den größten Tagesverlust seit Oktober 2012. Der Umsatz ist im ersten Quartal hinter den Erwartungen geblieben. Google machte für die Umsatzenttäuschung eine Milliardenstrafe der EU-Kommission wegen der Online-Werbepraxis des Unternehmens verantwortlich. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf dagegen die Schätzung der Analysten. Die Alphabet-Aktie verlor insgesamt rund 70 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung.

EU-Daten stärken Euro

Die Ölpreise zeigten sich mit Aufschlägen, kamen mit dem leicht anziehenden Dollar jedoch von ihren Tageshochs zurück. Gestützt wurde das Sentiment von einem Bericht, wonach Saudi-Arabien es nicht eilig habe, nach den verschärften Iran-Sanktionen die Fördermenge anzuheben. Weiter im Blick bleiben auch die Entwicklungen in Venezuela, wo Oppositionsführer Juan Guaidó im Machtkampf gegen Staatschef Nicolás Maduro nach eigenen Angaben die Unterstützung von Teilen der Armee erhalten hat. Das Barrel der Sorte WTI gewann zum US-Settlement 0,6 Prozent auf 63,91 Dollar, Brent stieg um 1,1 Prozent auf 72,80 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Goldpreis legte nach zwischenzeitlichen Abgaben zu und kletterte zum US-Settlement um 0,3 Prozent auf 1.286 Dollar. Das Edelmetall orientierte sich vor allem an der Dollar-Entwicklung. Zudem stand das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank im Fokus.

Am Devisenmarkt kam der Euro von seinem Tageshoch bei 1,1231 Dollar zwischenzeitlich zurück und fiel wieder unter die Marke von 1,12 Dollar. Im Anschluss konnte sich die Gemeinschaftswährung jedoch wieder erholen und lag im späten US-Handel bei 1,1216 Dollar. Gestützt wurde der Euro dabei vor allem von starken Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum, wo das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal zum Vorjahr um 1,2 Prozent zugelegt hat statt der erwarteten 1,0 Prozent.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ/dpa

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