Marktberichte

Dollar auf Talfahrt Fed-Aussagen treiben US-Börsen an

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(Foto: dpa)

Notenbankpräsident Powell beschert der Wall Street den besten Tag seit drei Wochen. Der Fed-Chef bewertete die US-Zinsen nur noch knapp unter dem neutralen Niveau. Anfang Oktober hatte er die Geldpolitik der Fed von diesem neutralen Punkt noch weit entfernt gesehen.

Schwindende Sorgen vor einer zu straffen US-Geldpolitik und Hoffnungen auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China haben die Wall Street am Mittwoch beflügelt. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte zuvor in New York erklärt, seine Politik der stufenweisen Zinserhöhungen sei so angelegt, dass Gefahren ausbalanciert würden.

Die aktuelle Leitzinsspanne von 2,0 bis 2,25 Prozent liege "knapp unter" dem geschätzten neutralen Niveau, mit dem die Wirtschaft weder gefördert noch gebremst werde. Das lege den Schluss nahe, dass möglicherweise nicht mehr so viele Zinserhöhungen kommen würden wie von Investoren erwartet, sagte Ökonom Jack Ablin von Cresset Wealth Advisors. Andere Analysten erklärten, Powell habe noch vor anderthalb Monaten die Ansicht vertreten, die Fed sei weit vom neutralen Zinsniveau entfernt: "Das ist schon eine dramatische Wende", sagte Walter Todd von Greenwood Capital. Mit den Powell-Aussagen geriet der Dollar schwer unter Druck. Der Euro schoss um rund einen US-Cent nach oben auf zuletzt 1,1370 Dollar.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 25.366 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 erhöhte sich um 2,3 Prozent auf 2743 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte knapp drei Prozent auf 7291 Stellen vor.

Vor Powells Äußerungen hatte der Dow knapp ein Prozent im Plus gelegen. Dazu hatten Äußerungen eines Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump beigetragen, wonach ein Treffen Trumps mit Chinas Präsident Xi Jinping am Samstag in Buenos Aires als Möglichkeit gesehen werde, im Handelsstreit mit China "das Blatt zu wenden". Berater Larry Kudlow hatte aber hinzugefügt, bislang sei Trump enttäuscht von Chinas Reaktion. An der Börse stand gleichwohl der optimistische Aspekt der Aussage im Fokus.

Jeder Hinweis auf eine Lösung des Streits könne das globale Wachstum ankurbeln, sagte Fondsmanagerin Kim Forrest vom Vermögensverwalter Fort Pitt Capital Group. Bei den Einzelwerten stand Tiffany unter Druck. Der Juwelier bekam die nachlassende Kauflust chinesischer Kunden zu spüren. Die Aktien stürzten um 12,1 Prozent ab, nachdem die Quartalsumsätze schlechter ausfielen als erwartet. Auch beim Ausblick gab sich Tiffany weniger optimistisch als erhofft.

Dank eines brummenden Cloud-Geschäftes übertraf der Softwarehersteller Salesforce indes die Erwartungen der Analysten. Die Papiere stiegen um 10,1 Prozent. Auch Microsoft-Aktien legten kräftig zu - um 3,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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