Marktberichte

EZB-Gerüchte drücken Gemeinschaftswährung Euro sackt unter 1,35er Marke

Parken verboten? Das Gerücht setzt dem Euro zu.

Parken verboten? Das Gerücht setzt dem Euro zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Straft die EZB Finanzinstitute, die bei ihr Geld parken wollen? Spekulationen darüber setzen den Euro unter Druck. Die Währung verliert binnen Minuten fast einen Cent.

Neuerliche Spekulationen über die Einführung eines negativen Einlagesatzes drücken den Euro unter die Marke von 1,35 Dollar. "Die Spekulationen sind zwar nicht neu, sie scheinen sich aber zu konkretisieren", sagt ein Händler. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Kreise berichtet, wird ein negativer Einlagesatz von 0,1 Prozent in Erwägung gezogen. Die Gemeinschaftswährung kostete am frühen Abend 1,3461 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Am Geldmarkt hält man einen solchen Schritt durchaus für möglich. "Die EZB hat bereits mehrfach deutlich gemacht, dass sie technisch dazu in der Lage ist und sich die Banken vorbereiten sollten", sagt ein Disponent. Die EZB scheine die deflationären Gefahren in der Eurozone sehr ernst zu nehmen. Für den Euro wären negative Einlagesätze natürlich schlechte Nachrichten, für den Aktienmarkt dagegen positiv.

Ein solcher Schritt käme einem Strafzins für die Banken gleich, die Geld bei der EZB parken anstatt Kredite zu vergeben. Die EZB hatte Anfang November ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt.

Abschied vom Drei-Wochen-Hoch

Zuvor hatte sich am Devisenmarkt noch ein völlig anderes Bild gezeigt: In der Nacht zum Mittwoch war der Euro in der Spitze auf 1,3577 Dollar gestiegen und erreichte damit den höchsten Stand seit etwa drei Wochen. Der scheidende US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte klar gemacht, dass auch unter seiner designierten Nachfolgerin Janet Yellen vorerst kein Ende der Geldschwemme in Sicht ist. «Wir sind noch längst nicht da, wo wir sein wollen.» Mit diesen Worten zeigte Bernanke den Anlegern, wohin die geldpolitische Reise in den USA vorerst gehen wird.

Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) einen Referenzkurs von 1,3527 US-Dollar festgestellt. Ein Euro entspricht außerdem 135,20 Yen, 0,83765  Pfund Sterling und 1,2323 Schweizer Franken.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ

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