Marktberichte

BoE-Prognosen treiben Pfund Euro rutscht unter 1,34 Dollar

Die Arbeitslosenzahl in Großbritannien ist im Oktober erneut deutlicher als erwartet gesunken. Das treibt den Kurs des Britischen Pfund.

Die Arbeitslosenzahl in Großbritannien ist im Oktober erneut deutlicher als erwartet gesunken. Das treibt den Kurs des Britischen Pfund.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Euro gibt einen Teil seiner Vortagesgewinne ab. Devisenanleger warten auf Hinweise, wann die Fed ihr Programm zurückfährt. Arbeitsmarktdaten in Großbritannien treiben dagegen das Pfund. Die Bank of England könnte ihre Geldpolitik früher straffen.

Die Unklarheit über den künftigen Kurs der US-Notenbank Fed sorgt am Devisenmarkt für Verunsicherung. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt unter der Marke von 1,34 gehandelt, nachdem die im frühen Handel noch ein Tageshoch von 1,3453 Dollar erreicht hatte.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Enttäuschend ausgefallene Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone hätten den Euro belastet, sagten Händler. Die Produktion war im September um 0,5 Prozent zum Vormonat gesunken. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.

Noch deutlicher waren die Kursverluste zum britischen Pfund. Der Eurokurs fiel zeitweise bis auf 0,8383 Pfund, nachdem er im Vormittagshandel noch bei 0,8450 Pfund notiert hatte. Zuletzt ist der Euro wieder knapp über die Marke von 0,84 Pfund gestiegen.

Seit dem zuletzt überraschend guten US-Arbeitsmarktbericht spekulieren Anleger zudem wieder verstärkt darauf, dass die US-Notenbank früher als gedacht eine Straffung ihrer milliardenschweren Anleihenkäufe beschließen könnte.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Janet Yellen wird Ben Bernanke im kommenden Jahr voraussichtlich an der Spitze der US-Notenbank ablösen.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Janet Yellen wird Ben Bernanke im kommenden Jahr voraussichtlich an der Spitze der US-Notenbank ablösen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hinweise darauf, wann die Fed ihr Programm zurückfährt, erhoffen sich die Anleger am Donnerstag von der voraussichtlich neuen Fed-Chefin Janet Yellen. Sie wird im Rahmen ihrer Nominierungstour vor den Bankenausschuss des Senats treten. "Seit Yellen als Nachfolgekandidatin für Bernanke gilt, hat sie kaum über ihre Ansichten zur Geldpolitik gesprochen," sagte Ichiro Asai, Volkswirt bei Daiwa Securities.

Arbeitsmarktdaten treiben Britisches Pfund

Am Devisenmarkt steht vor allem das Britische Pfund im Fokus. Neue Inflations- und Arbeitsmarktdaten von der Insel haben der Währung einen kräftigen Schub nach oben verliehen. Die britische Notenbank (BoE) beurteilt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt spürbar optimistischer als noch vor wenigen Monaten. Wegen der Kopplung ihrer Geldpolitik an die Arbeitslosenquote könnten Zinserhöhungen deutlich früher als bisher gedacht auf die Tagesordnung rücken.

In den drei Monaten bis September ist die Arbeitslosenquote bis auf 7,6 Prozent gefallen. Der Schwellenwert von sieben Prozent ab dem die BoE über eine Zinserhöhung nachdenken will, könnte laut BoE bereits Mitte 2015 erreicht werden und nicht wie bisher erwartet Mitte 2016. Auch zum US-Dollar legte das Pfund merklich zu.

Aktuell kostet das Pfund 1,5978 Dollar, nachdem es am Morgen noch unter 1,59 Dollar zu haben war.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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