Marktberichte

Zurückhaltung vor Zinsentscheid Dow tritt auf der Stelle

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(Foto: picture alliance/dpa)

An der Wall Street halten die Anleger ihr Pulver weiter trocken. Eingetrübte Stimmungsdaten aus der Industrie im US-Bundesstaat New York sind dem US-Aktienmarkt keine Stolperfalle.

Mit einem leichten Plus hat die Wall Street den ersten Handelstag der Woche beendet. Jedoch waren die Blicke der Investoren bereits auf den Mittwoch gerichtet, wenn die US-Notenbank ihren Zinsbeschluss bekannt geben wird. Dabei werden die Währungshüter vermutlich über eine Zinssenkung debattiert haben. Auch wenn eine solche Lockerung am Mittwoch wohl eher nicht ansteht, könnte sie in den begleitenden Aussagen vorbereitet werden. Analysten erwarten, dass Fed-Chairman Jerome Powell in seiner Pressekonferenz deutlich machen wird, dass die Hürde für Zinssenkungen von nun an niedrig liegt. Daher agierten die Investoren im Vorfeld zurückhaltend.

Zumal die Belastungsfaktoren, wie der ungelöste US-chinesische Handelsstreit und der Konflikt im Nahen Osten, weiter bestehen - und an Schärfe noch zulegen könnten. So drohen demnächst neue 25-prozentige Strafzölle der USA auf chinesische Waren in Höhe von 300 Milliarden Dollar. Und mit Indien scheint sich ebenfalls ein Konflikt anzubahnen. Nach dem Entzug von Handelsprivilegien durch Washington hat Indien für eine Reihe von Gütern aus den USA die Einfuhrzölle deutlich erhöht.

Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 26.113 Punkte. Der S&P-500 schloss ebenfalls mit einem Plus von 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite legte um 0,6 Prozent zu. Dabei standen den 1.662 (Freitag: 1.194) Kursgewinnern 1.285 (1.730) Kursverlierer gegenüber. Unverändert schlossen 87 (112) Titel.

Auf der Konjunkturseite gab es mit dem Empire State Manufacturing Index eine Enttäuschung. Anstelle der erwarteten plus 10,5 lag er bei minus 8,6. Im Vormonat hatte der Index noch bei plus 17,8 gelegen. Damit ist der Index so stark gefallen wie noch nie binnen Monatsfrist. Gold und Anleihen im Tagesverlauf erholt

Der Goldpreis drehte nach den schwachen Daten zwischenzeitlich leicht ins Plus, konnte die Gewinne aber nicht behaupten. Nach zuletzt vier Tagen mit Aufschlägen kam es nun zu einer Konsolidierung, hieß es. Noch am Freitag war der Preis für das Edelmetall auf den höchsten Stand seit April 2018 geklettert. Zudem dominierte die Unsicherheit vor der Sitzung der US-Notenbank. Der Goldpreis fiel zum US-Settlement um 0,1 Prozent auf 1.343 Dollar.

Die US-Anleihen konnten mit den schwachen US-Daten einen Großteil der Tagesverluste wieder aufholen. Im Fokus stand aber auch hier die Sitzung der US-Notenbank. Die Rendite der zehnjährigen Papiere erhöhte sich um 0,6 Basispunkte auf 2,08 Prozent.

Der Dollar geriet mit dem schwachen Empire-State-Index etwas unter Druck, holte die Verluste allerdings wieder auf. Insgesamt habe sich der Dollar vor der US-Notenbank kaum bewegt, hieß es. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,1216 nach einem Tageshoch von 1,1247 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 88,00

Die Krise im Nahen Osten blieb am Ölmarkt das dominierende Thema. Diese hatte in der Vorwoche mit der Attacke auf zwei Öltanker im Golf von Oman begonnen und die Ölpreise nach oben getrieben. Nun sei es zu einer leichten Konsolidierung gekommen, hieß es. Daneben hätten die Sorgen um eine nachlassende globale Nachfrage wieder im Vordergrund gestanden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI rutschte zum US-Settlement um 1,0 Prozent auf 51,93 Dollar, Brent verlor 1,7 Prozent auf 60,94 Dollar.

Pfizer übernimmt Wettbewerber - Facebook plant Kryptowährung

Der Pharmakonzern Pfizer übernimmt in einem Milliarden-Deal den Wettbewerber Array Biopharma. Beide Unternehmen hätten eine Übernahme bereits vereinbart, Pfizer zahle 48 Dollar je Aktie, wodurch Array mit 11,4 Milliarden Dollar bewertet werde, teilte Pfizer mit. Während die Pfizer-Aktie um 0,3 Prozent zulegte, haussierten Array um knapp 57 Prozent auf 46,44 Dollar und näherten sich damit dem Angebotspreis an.

Die Sotheby-Aktie sprang um 58,6 Prozent nach oben. Das Auktionshaus wird von Bidfair USA übernommen, die dem israelisch-französischen Investor und Altice-CEO Patrick Drahi gehört.

Für die Boeing-Aktie ging es um 2,2 Prozent aufwärts. Die US-Luftfahrt-Aufsicht FAA bereitet offenbar die ersten Testflüge für die Boeing 737 Max vor, die nach zwei Abstürzen weltweit mit einem Flugverbot belegt ist. Wenn nicht noch Hürden auftreten, sollen die Verbesserungen am Flugkontrollsystem noch diese Woche geprüft werden, berichteten mehrere Informanten.

Meta
Meta 493,50

Die Facebook-Aktie kletterte um 4,2 Prozent und schob den Technologie-Sektor an. Das Unternehmen will eine eigene Kryptowährung einführen. Genauere Pläne für die Währung namens "Libra" sollen bereits am Dienstag bekannt gegeben werden, der Startschuss soll im kommenden Jahr sein. Das Projekt "hat das Potenzial, Facebbok in Bereichen jenseits der Werbung, einschließlich Handel und Finanzdienstleistungen, an die Spitze zu bringen", sagte Analyst Sal Catrini von SunTrust.

Weiter im Fokus stand die geplante Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint. Kreise berichteten am Freitag nach Börsenschluss, Dish-Chairman Charlie Ergen habe sich mit Vertretern der Regulierungsbehörden getroffen. Dort habe er darauf gedrungen, dass beide Mobilfunkanbieter mehr Bereiche veräußern sollten bei einem Zusammenschluss. Dish stünde bereit, diese zu erwerben, hieß es von informierten Personen. Dish gewannen 3,9 Prozent, T-Mobile US stiegen um 0,5 Prozent und Sprint legten um 1,3 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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