Marktberichte

Aktienmärkte unter Druck Dax sackt 250 Punkte ab, Dow verliert

Saudi-Arabien, Brexit, Italien: Anleger sehen viele Risiken und ziehen sich weltweit aus den Aktienmärkten zurück. Der Dax gibt mehr als zwei Prozent ab, ein Bayer-Kurssturz belastet zusätzlich. Auch die Wall Street meldet Kursverluste.

Nach enttäuschenden Firmen-Bilanzen haben Anleger am Dienstag weltweit im von Brexit, Italien und Handelskonflikten ohnehin schon nervösen Umfeld Aktien aus ihren Depots geworfen. Die Anleger fürchteten, die Erwartungen für die Berichtssaison seien zu hoch, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader.

Der Dax fiel 2,2 Prozent auf 11.274 Zähler und schloss damit so niedrig wie zuletzt im Dezember 2016. Der EuroStoxx50 rutschte um 1,5 Prozent auf 3141 Zähler ab. Belastet wurden beide Indizes auch von einem Kurssturz bei Bayer nach einem US-Gerichtsentscheid zu Glyphosat.

Auch an der Wall Street fallen die Kurse, nachdem Unternehmen wie der Baumaschinenhersteller Caterpillar sie mit seinem Ausblick verprellte. Dessen Aktien stürzten um rund zehn Prozent ab. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,5 Prozent auf 25.191 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,55 Prozent auf 2740 Zähler. Der Nasdaq Composite verlor 0,42 Prozent auf 7437 Punkte.

"Das Sentiment gegenüber Aktien ist und bleibt aktuell negativ", sagte Fondsmanager Thomas Altmann. "Italien, Brexit und der Handelskonflikt sind einfach zu große Belastungen. Da baut im Moment kaum jemand Aktienbestände auf." Ersteres dürfte die Anleger noch lange beschäftigen: Die EU-Kommission wies am Dienstag mit dem italienischen Haushaltsentwurf für 2019 erstmals den Finanzplan eines Euro-Landes zurück. Das Land habe nun drei Wochen Zeit, um die Kritikpunkte zu verarbeiten und einen neuen Haushalt einzureichen.

An der Mailänder Börse gingen Anleger daher in Deckung. Sie trennten sich vor allem von Italo-Staatsanleihen, die Rendite der zehnjährigen Papiere stieg wieder über 3,5 Prozent.

Bayer belastet Dax

In Frankfurt war der Bayer-Kurssturz Hauptgesprächsthema. Die Aktien verloren 9,5 Prozent und schlossen bei 69,27 Euro so niedrig wie zuletzt Anfang 2013. Überraschend bestätigte eine US-Richterin eine Entscheidung von August, wonach Glyphosat-Mittel der Tochter Monsanto verantwortlich sind für die Krebserkrankung bei dem Platzwart einer Schule.

Der Mann hatte dort mit dem Unkrautvernichter jahrelang hantiert. Zwar senkte die Richterin die Strafe für Monsanto. Doch bei der großen Zahl ähnlicher Klagen birgt dies Jefferies-Analysten zufolge hohe finanzielle Risiken. Der Fall könnte bis vor das Oberste US-Gericht gehen und damit jahrelange Unsicherheit bedeuten.

An der Wall Street auch Gewinner

Unter den Einzelwerten in New York sackten die Papiere von Caterpillar zeitweise um mehr als neun Prozent ab und gingen mit einem Minus von 7,5 Prozent aus dem Handel. Der Baumaschinen-Gigant hat zwar das beste dritte Quartal in seiner Geschichte hingelegt. Doch Anleger hatten auch mit der Anhebung der Prognose gerechnet. Ebenfalls unter Druck waren 3M, deren Aktien um 4,3 Prozent nachgaben. Der Konzern hatte seine Jahresprognose gekappt und dies mit ungünstigen Währungseinflüssen begründet.

Auch die Aktien der Technologie-Werte Amazon, Microsoft und Intel gaben ausnahmslos nach. Alle drei Unternehmen legen noch in dieser Woche ihre Bilanz vor.

Allerdings gab es am Dienstag auch Gewinner. So legten die Papiere von McDonalds mehr als sechs Prozent zu. Der Nettogewinn der Schnellrestaurant-Kette war im abgelaufenen Quartal nicht so stark gesunken wie befürchtet.Verizon stiegen um vier Prozent. Der Mobilfunker hat dank des neuen iPhones unerwartet viele Kunden gewonnen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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