Marktberichte

Der Trend ist gebrochen Dax im Zickzack - und runter

(Foto: picture alliance / dpa)

Zu Beginn der neuen Handelswoche sorgen lediglich die Autowerte für ein Lächeln in den Anlegergesichtern am deutschen Aktienmarkt. Die Rekordzahlen 2011 wirken als Impulsgeber. Dagegen verzeichnen die Finanzwerte Verluste, zu groß ist nach wie vor die Unsicherheit über die Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise.

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit moderaten Gewinnen in die neue Handelswoche gestartet und mit Verlusten herausgegangen. Nach einem Vorwochenplus von gut 2,7 Prozent schloss der Dax 0,7 Prozent tiefer bei 6017 Punkten. Der MDax verbilligte sich 0,6 Prozent auf 9162 Zähler. Der TecDax ging unverändert bei 713 Stellen aus dem Handel.

Handelsbilanz und Merkozy

Schwache Vorgaben aus Übersee - lediglich Chinas Börsen konnten deutlich zulegen - sorgten bereits zu Handelsbeginn für Abgabedruck. Auch von deutscher Seite fehlten die Impulse - trotz positiver Daten: Die deutsche Handelsbilanz hat im November vor allem wegen eines kräftigen Exportanstiegs einen unerwartet hohen Überschuss verzeichnet. Es betrug nach vorläufigen statistischen Ergebnissen 16,2 Mrd. Euro. Volkswirte hatten einen Überschuss von 12,2 Mrd. Euro prognostiziert. Die Exporte erhöhten sich gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 2,5 Prozent, während die Importe um 0,4 Prozent zurückgingen. Die saisonbereinigte Handelsbilanz wies einen Überschuss von 15,1 Mrd. Euro auf. Ihr Vorjahresniveau überstiegen die Exporte im November 8,3 Prozent und die Importe um 6,7 Prozent.

Börsianer warten auf das Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, die sich vor dem nächsten EU-Sondergipfel Ende Januar abstimmen wollen. Zudem richten die Anleger ihr Augenmerk auf die Messe für Unterhaltungselektronik in Las Vegas und auf den Auftakt der Automesse in Detroit. Zudem steht in den USA der Auftakt in die Berichtssaison an. Alcoa beginnt den Reigen der US-Börsenschwergewichte. "Die Spannung endet nicht", kommentiert n-tv-Börsenreporterin Katja Dofel.

Sportlich, sportlich

Die gut laufenden Geschäfte bei BMW honorierten Anleger mit Käufen. Die Aktien des Münchener Autobauers waren mit Zuwächsen von 2,3 Prozent Topgewinner im Leitindex. Im vergangenen Jahr lieferte BMW so viele Fahrzeuge aus wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Im Dezember kletterte der Absatz um 11,9 Prozent auf 158.125 Autos. Das seien gute Nachrichten für BMW, schrieb Equinet-Analyst Tim Schuldt.

Daimler reagierten ebenfalls positiv, weil das Unternehmen seine Zusammenarbeit mit Nissan vertiefen und ab 2014 in Nordamerika gemeinsam Vierzylinder-Benzinmotoren von Mercedes-Benz produzieren. Das Plus: 0,7 Prozent

Volkswagen drehten im Handelsverlauf ins Minus und schlossen 1,8 Prozent tiefer. Das Unternehmen verkaufte im abgelaufenen Jahr wie angekündigt weltweit mehr als acht Millionen Fahrzeuge und damit Toyota hinter sich gelassen. Albrecht Denninghoff von Silvia Quandt Research zeigte sich allerdings wenig beeindruckt:

Die Aktien von Adidas führten lange Zeit die Gewinnerliste im Leitindex an. Am Ende stand ein Gewinn von 2,2 Prozent. Der Grund waren optimistischer Aussagen zum laufenden Jahr, in dem weiteres Wachstum zu erwarten sei, sagte Finanzvorstand Robin Stalker der "Börsen-Zeitung". "Damit sollte der Wert sich weiterhin gegen den Abwärtssog stemmen", so ein Händler.

Zu den Verlierern gehören wieder einmal die Finanzwerte: Die deutlichsten Abgaben im Segment wiesen die Commerzbank-Titel mit 3,8 Prozent auf. Deutsche Bank verbilligten sich um 2,4 Prozent, Allianz um 1,7 Prozent.

Analysten und der MDax

Bei den kleineren Werten sorgte ein positiver Analystenkommentar der Bank of America/Merrill Lynch (BofAML) bei Deutsche Euroshop für Auftrieb. Die Aktien der Immobilienfirma gehörten mit einem Plus von 1,0 Prozent zu den Favoriten im MDax. Wegen ihrer geringen Verschuldung gehörten Euroshop und GSW zu seinen Favoriten innerhalb der Branche, schrieb Analyst Bernd Stahli in einer Studie.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ/dpa

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