Marktberichte

Kursrutsch bei ThyssenKrupp Dax-Rekord hält nicht lang

Die Agenda der Handelswoche ist gut gefüllt: US-Arbeitsmarktzahlen und die EZB-Sitzung stehen in der zweiten Hälfte auf dem Programm. Bis dahin halten sich die Anleger aber zurück. Stockpicking ist angesagt.

Hin und her geht es am deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart. Die großen Impulse blieben zunächst aus, ein neues Hoch konnte der Leitindex dennoch markieren. Die Handelspanne blieb mit rund 40 Punkten gering.

Als durchwachsen gewertete Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone fielen beim Handel kaum ins Gewicht. Börsianern zufolge dürften sich viele Anleger vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag zurückhalten. Sollten die Zahlen besonders gut ausfallen, könnte die Angst vor einer Straffung der US-Geldpolitik durch die US-Notenbank Federal Reserve schon im Dezember wieder aufflammen.

Der Dax ging mit 9402 Punkten nahezu unverändert aus dem Handel, nachdem er ein Tagestief von 9384 Punkten und ein Tageshoch - neues Allzeithoch - von 9425 Stellen erzielt hatte. Der MDax kletterte dagegen um 0,4 Prozent auf 16.396 Zähler. Der TecDax gewann 0,1 Prozent und schloss bei 1156 Punkten.

ThyssenKrupp wird abgestraft

Einen schwarzen Tag am Aktienmarkt erlebte zum Wochenstart einmal mehr ThyssenKrupp. Die Aussicht auf eine Kapitalerhöhung von bis zu zehn Prozent und der Ärger der Investoren über einen erneuten Jahresverlust drückten die Aktien um 8,5 Prozent. Auch die anhaltenden Probleme in Übersee verärgerten Anleger. Konzernchef Heinrich Hiesinger konnte zwar die US-Fabrik für rund 1,1 Milliarden Euro an ArcelorMittal und Nippon Steel verkaufen, bleibt aber auf dem Rohstahlwerk in Brasilien sitzen. Zudem muss Thyssen den 2012 mit dem finnischen Outokumpu -Konzern vereinbarten milliardenschweren Verkauf der Edelstahltochter Inoxum teilweise rückabwickeln. Outokumpu-Anleger jubelten über den Deal und trieben die Aktien um mehr als 20 Prozent nach oben.

Deutsche Telekom fielen um 0,6 Prozent. Einem Pressebericht zufolge sollen in der Großkundensparte T-Systems angesichts einer geringen Rendite in den kommenden drei Jahren bis zu 6000 Stellen wegfallen oder verlagert werden. Der Telekom-Vorstand wolle entsprechende Pläne dem Aufsichtsrat schon auf der nächsten Sitzung am 12. Dezember vorlegen.

Deutsche Börse gewannen 0,2 Prozent und gaben damit einen Teil der zuvor erzielten Gewinne wieder ab. Der Börsenbetreiber hat eine strategische Kooperation mit der Bank of China bekanntgegeben. Die Hessen bauen auf den asiatischen Markt als Wachstumstreiber und wollen in den nächsten drei bis fünf Jahren die Erlöse in der Region um über 100 Millionen Euro steigern.

Die Papiere der Deutschen Post profitierten von der Genehmigung der Bundesnetzagentur für die Pläne zur Porto-Erhöhung. Sie verteuerten sich um 1,1 Prozent.

Lanxess-Titel verloren 2,6 Prozent. Händler berichteten von einer Herunterstufung durch die Deutsche Bank.

Sky rocken den MDax

Enttäuscht waren Anleger auch vom vergleichsweise mageren Start des US-Weihnachtsgeschäfts. Der europäische Branchenindex für den Einzelhandel gab um 0,5 Prozent nach und damit etwas stärker als der Gesamtmarkt. Hierzulande verloren im MDax Hugo Boss 0,3 Prozent und Metro 0,8 Prozent. Insgesamt blieben Börsianer dennoch recht gelassen und verwiesen unter anderem darauf, dass das hiesige Geschäft ganz gut angelaufen ist.

Sky Deutschland legten 5,5 Prozent zu. Der Pay-TV-Anbieter gewährt Mitgliedern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Rabatt. Darüber hinaus erhalten sie einen Abo-Freimonat und andere Vorteile.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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