Marktberichte

Trotz Erdogan-Drohung Lira-Erholung hebt Stimmung an Wall Street

Die Türkei-Krise macht den Anlegern keine großen Sorgen.

Die Türkei-Krise macht den Anlegern keine großen Sorgen.

(Foto: dpa)

Trotz Erdogans Boykott-Aufruf für US-Elektoprodukte sind die Anleger an der Wall Street wieder optimistischer. Der Dow Jones schließt während der Währungskrise in der Türkei fester. Der Euro fällt währenddessen auf ein 14-Monatstief.

Abebbende Türkei-Sorgen und ermutigende Firmenbilanzen haben US-Anleger zurück an die Wall Street gelockt. "Die Flut von Geschäftszahlen lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf die entscheidenden Dinge", sagte Michael Antonelli vom Vermögensverwalter Robert W. Baird.

Nach dem Kurssturz der türkischen Währung in den vergangenen Tagen, der die Finanzmärkte weltweit in Unruhe versetzt hatte, legte der Kurs der Lira wieder zu. Davon profitierte insbesondere der Banken-Sektor. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schwankte im Handelsverlauf zwischen einem Hoch von 25.339 und einem Tief von 25.201 Punkten. Am Ende schloss der Dow-Jones-Index der Standardwerte mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 25.298 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,6 Prozent auf 2839 Zähler.

Wasser in den Wein goss dagegen Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident rief zu einem Boykott elektronischer US-Produkte wie iPhones auf. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Apple deswegen allzu besorgt ist", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Aber es wirft ein Schlaglicht auf die besorgniserregende Verschlechterung der Beziehungen zwischen Ankara und Washington."

Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 0,7 Prozent und stand zum Schluss bei 7870 Punkten.

Tesla
Tesla 166,28

Im Rampenlicht stand zudem erneut Tesla. Wie der Konzern mitteilte, wurde ein Sonderkomitee eingerichtet, um eine solche Transaktion zu prüfen. Bisher habe es noch kein formales Angebot von Musk erhalten. Außerdem gebe es noch keine Ergebnisse zur Durchführbarkeit eines solchen Deals. Die Tesla-Aktie fiel um 2,5 Prozent.

Eine leichte Erholung verzeichnete der Goldpreis, er blieb aber unter der wichtigen Marke von 1200 Dollar.  Zu Wochenbeginn war die Feinunze noch auf den tiefsten Stand seit rund 18 Monaten gefallen.

Die Ölpreise gaben zunächst höhere Tagesgewinne wieder ab. Die Sorge um ein Überangebot angesichts der Handelskonflikte und eines möglichen Ausweitens der Türkei-Krise verhinderte eine deutliche Erholung. Am Devisenmarkt war der Dollar weiter Trumpf, der Euro fiel auf ein 14-Monatstief bei 1,1330 Dollar, im späten Geschäft stand er bei 1,1346 Dollar. Sowohl die weltpolitischen Unsicherheiten als auch die Geldpolitik der US-Notenbank sprächen für den Dollar, hieß es.

Auch in Europa stoppte die Atempause in der türkischen Währungskrise die Talfahrt der Börsen vorerst. Der Dax ging mit einem knappen Plus bei 12.358 Punkten aus dem Handel.

Positiv werteten Börsianer die für Donnerstag geplante Telefonkonferenz des türkischen Finanzministers Berat Albayrak mit rund 1000 Investoren. "Erstmals seit längerem ist wieder verhaltener Optimismus zu spüren", sagte ein Devisenhändler. Mehr zum Verauf an der Frankfurter Börsen lesen Sie hier im Börsen-Tag.

Quelle: ntv.de, sgu/rts/DJ

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