Marktberichte

"Pokerspiel mit hohem Einsatz" Anleger zeigen sich vor G20-Gipfel nervös

Zu Wochenbeginn wollte keine richtig gute Stimmung in New York aufkommen.

Zu Wochenbeginn wollte keine richtig gute Stimmung in New York aufkommen.

(Foto: REUTERS)

Passend zu eher abwartenden Nachrichtenlage trauen sich die Anleger an der Wall Street nicht aus der Deckung. Während es Pharma-Unternehmen eher schwer haben, bleibt der Bitcoin im Höhenflug.

Die US-Börsen haben sich kaum vom Fleck bewegt. Der nahende Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industriestaaten und Schwellenländer (G20) machte die Investoren nervös. US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping wollen Ende der Woche über den Handelskonflikt ihrer beiden Länder beraten. "Das G20-Treffen entwickelt sich zu einem Pokerspiel mit hohem Einsatz", sagte Stephen Innes, Manager beim Vermögensverwalter Vanguard. "Wenn Trump und Xi scheitern und eine Eskalation von Strafzöllen auslösen, steigt die Gefahr einer weltweiten Rezession exponentiell."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stagnierte bei 26.727 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,2 Prozent auf 2945 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,3 Prozent auf 8005 Punkte.

Bristol-Myers Squibb
Bristol-Myers Squibb 41,77

Zu den Favoriten an der Wall Street zählte Caesars Entertainment mit einem Kursplus von etwa 16 Prozent. Der Rivale Eldorado will den Betreiber des Casinos "Caesar's Palace" für 12,75 Dollar je Aktie übernehmen. Eldorado-Papiere verloren dagegen fast elf Prozent. Im Windschatten von Caesars rückten die Aktien des Casino-Betreibers Wynn 0,8 Prozent vor.

Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen die Anteilsscheine von Bristol-Myers Squibb. Der US-Pharmakonzern arbeitet an der Freigabe der 74 Milliarden Dollar schweren Celgene-Übernahme. Um grünes Licht für den Deal zu erhalten, will Bristol-Myers das Schuppenflechte-Mittel Otezla des Biotechunternehmens verkaufen. Mit der Arznei setzte Celgene im vergangenen Jahr gut 1,6 Milliarden Dollar um. Brystol-Myers-Papiere ließen mehr als sieben Prozent Federn, Celgene-Scheine fielen über fünf Prozent.

Regulierung von Bitcoin & Co. gefordert

Ein Kursrutsch der Automobilwerte und die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran setzten den europäischen Börsen zu. Der Dax verlor zu Wochenbeginn 0,5 Prozent auf 12.274 Punkte. Der EuroStoxx50 büßte 0,3 Prozent auf 3455 Punkte ein.

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Der Kurs von Bitcoin stieg um bis zu 14,4 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 11.367 Dollar. "Investoren fiebern weiterhin 'Libra' entgegen und bleiben in Bezug auf eine erfolgreiche Lancierung der hauseigenen Kryptowährung Facebooks optimistisch, obwohl sich die Stimmen gegen die Pläne verschärft haben", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Führende Notenbanker fordern eine stärkere Regulierung von Bitcoin & Co. Angesichts der Kursgewinne der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise von mehr als 100 Prozent binnen sechs Wochen warnten Experten vor Kursrückschlägen.

Anleger griffen auch zu Aktien von Firmen mit Bezug zu Bitcoin oder der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie. An der Wall Street verteuerten sich die Papiere von Riot und Marathon um bis zu etwa 18 Prozent.

Quelle: ntv.de, fzö/rts

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