Marktberichte

Kursverluste erwartet Anleger stehen vor hektischer Börsenwoche

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(Foto: dpa)

In der kommenden Woche bricht eine wahre Zahlenflut über die Börsianer herein. So kommt die deutsche Berichtssaison in Fahrt. Zudem erklärt die US-Notenbank Fed ihre Zinspolitik. Im Blick der Anleger sind auch die US-Arbeitsmarktdaten.

Eine Flut von Konjunkturdaten und Firmenbilanzen wird die Anleger in der neuen Woche auf Trab halten. Allzu große Hoffnungen auf neue Dax-Rekorde sollten sich Investoren aber nicht machen, warnt Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Zwar könnten starke Bilanzzahlen in den nächsten Wochen für positive Impulse sorgen. Sollte der Euro weiterhin steigen, wäre der Traum von 14.000 Punkten aber zunächst einmal ausgeträumt."

Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich in den vergangenen Tagen um etwa zwei Prozent und kletterte zeitweise auf ein Drei-Jahres-Hoch von 1,2536 US-Dollar. Damit steuerte sie auf den größten Wochengewinn seit mehr als einem halben Jahr zu. Weil dies die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Firmen auf dem Weltmarkt schmälert, konnte der Dax sein Rekordhoch von 13.596,89 Punkten nicht halten und büßte binnen Wochenfrist ein Prozent ein.

"Ob wir in Europa wieder einmal nur eine kleine Delle sehen oder doch eine größere Korrektur oder gar das Ende des Bullenmarktes, ist im Moment noch nicht abzusehen", sagt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Im Börsenjargon werden die Optimisten als Bullen bezeichnet.

US-Arbeitsmarktdaten im Blick

Höhepunkt bei den Konjunkturdaten sind die US-Beschäftigtenzahlen am Freitag. Einen Vorgeschmack hierauf liefern die Daten der privaten US-Arbeitsagentur ADP am Mittwoch. Analysten rechnen mit dem Aufbau von 175.000 Stellen. Bei den Löhnen erwarteten sie aber keine größeren Steigerungen. Mit Spannung warten Börsianer zudem auf die Statistik zu den Ausgaben der US-Verbraucher am Montag. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Hier sagen Experten eine Verlangsamung des Wachstums auf 0,4 von zuvor 0,6 Prozent voraus.

Diesseits des Atlantiks stehen die deutschen (Dienstag) und europäischen (Mittwoch) Inflationsdaten auf dem Terminplan. Die für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wichtige Kernrate ohne Berücksichtigung der stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise wird den Prognosen zufolge bei einem Prozent und damit weiterhin deutlich unter dem Notenbankziel von knapp zwei Prozent liegen.

Deutsche Bilanzsaison kommt auf Touren

Darüber hinaus prasseln erneut zahlreiche Firmenbilanzen auf Investoren ein. Aus dem Dax öffnen Siemens, Infineon (jeweils Mittwoch), Daimler (Donnerstag) und die Deutsche Bank (Freitag) ihre Bücher. Aus dem Ausland legen unter anderem Hennes & Mauritz (Mittwoch) und Royal Dutch Shell (Donnerstag) Ergebnisse vor.

An der Wall Street veröffentlichen Microsoft, Facebook (jeweils Mittwoch) sowie Apple und die Google-Mutter Alphabet (jeweils Donnerstag) Zahlen.

Yellens letzter großer Auftritt

Ferner berät die US-Notenbank (Fed) über ihre Geldpolitik - zum letzten Mal unter Führung der aktuellen Chefin Janet Yellen. "Eine Änderung der Leitzinsen ist nicht zu erwarten", betont Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner. "Jerome Powell, der designierte Nachfolger Yellens, wird zunächst auf dem von Yellen vorgezeichneten Weg weitergehen." Weidensteiner rechnet daher - wie von der Fed signalisiert - mit drei US-Zinserhöhungen im laufenden Jahr.

Quelle: ntv.de, Hakan Ersen, rts

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