Marktberichte

Dow Jones schließt im Minus Anleger riskieren vor Zinsentscheid nichts

An der Wall Street richten sich alle Augen bereits auf den Mittwoch, wenn die US-Notenbank über den Leitzins entscheidet.

An der Wall Street richten sich alle Augen bereits auf den Mittwoch, wenn die US-Notenbank über den Leitzins entscheidet.

(Foto: REUTERS)

Mit dem Näherrücken des Zinsentscheids der US-Notenbank agieren die US-Anleger vorsichtiger. Bewegende Unternehmensnachrichten sind ebenso dünn gesät. Nur die Technologiebranche bietet wieder einmal Zündstoff.

Die Standardwerte-Indizes an der Wall Street haben weiter nachgegeben. Allerdings fielen die Verluste einen Tag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed moderater aus als zu Wochenbeginn. Etwas besser hielten sich erneut Technologietitel. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial konnte nach einem freundlichen Start seine Gewinne nicht dauerhaft behaupten - er sank um 0,3 Prozent auf 26.492 Punkte.

Ähnlich erging es dem marktbreiten S&P 500, der sich mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 2915 Punkten aus dem Handel verabschiedete. Beide Börsenbarometer hatten bereits am Montag ihrer vorherigen Rekordjagd Tribut gezollt. Der Nasdaq-Composite legte um 0,2 Prozent auf 7563 Zähler zu. Umgesetzt wurden 831 (Montag: 852) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.308 Kursgewinner und 1.650 -verlierer gesehen, während 113 Titel unverändert schlossen.

Die Verbraucherstimmung in den USA hatte sich im September überraschend weiter verbessert: Der vom privaten Meinungsforschungsinstitut Conference Board erhobene Indikator erreichte den höchsten Stand seit 18 Jahren. Analysten hatten hingegen einen Rückgang erwartet. Derweil hatte sich der vom S&P/Case-Shiller-Index erfasste Preisauftrieb am amerikanischen Immobilienmarkt im Juli weiter abgeschwächt, während Experten eine Beschleunigung prognostiziert hatten.

Wichtiger als diese Daten ist derweil der Fed-Zinsentscheid am Mittwoch. Die meisten Analysten rechnen fest mit der achten Erhöhung im aktuellen Zyklus. Demnach sollte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne zwischen 2,00 Prozent und 2,25 Prozent anheben. Und nach den Hinweisen von EZB-Präsident Mario Draghi auf eine steigende Inflation seien die Anleger brennend daran interessiert, was sein US-Kollege Jerome Powell zum Thema Teuerungsraten zu sagen habe, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Bewegende amerikanische Unternehmensnachrichten waren derweil dünn gesät. Dass die beiden Gründer der Facebook gehörenden Fotoplattform Instagram ihren Abschied nehmen, kam am Markt nicht gut an: Die Aktien des weltgrößten Online-Netzwerks sanken um 0,30 Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, Kevin Systrom und Mike Krieger hätten Meinungsverschiedenheiten mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg über die künftige Entwicklung von Instagram gehabt. Facebook hatte Instagram 2012 für rund eine Milliarde US-Dollar übernommen. Angesichts dieser Nachrichten witterten die Anleger bei Instagram-Konkurrent Snap offenbar Morgenluft: Die seit Wochen gebeutelten Anteilscheine gewannen über 1 Prozent.

Dass Qualcomm in seinem Dauerstreit mit Apple neue Vorwürfe gegen den iPhone-Konzern erhebt, nützte den Aktien des Chip-Spezialisten wenig: Sie sanken um mehr als 1 Prozent, wogegen es für Apple um über ein halbes Prozent bergauf ging. Laut Qualcomm hat Apple vertrauliche Informationen von Qualcomm wie etwa Software-Codes an den Konkurrenten Intel weitergegeben - dessen Papiere büßten am Dow-Ende mehr als 2 Prozent ein. Kommunikations-Chips von Intel haben in neueren iPhones inmitten des Streits entsprechende Technik von Qualcomm ersetzt.

Eine Bestätigung von Medienberichten, wonach das legendäre italienische Modehaus Versace an die US-Modegruppe Michael Kors verkauft wird, sorgte für vergleichsweise wenig Bewegung: Die Papiere der Amerikaner, die am Vortag um mehr als 8 Prozent abgesackt waren, erholten sich nun um knapp 2 Prozent.

Der Euro bröckelte nach einem zwischenzeitlich deutlichen Anstieg wieder ab und stand zuletzt bei 1,1769 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1777 Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 0,8491 Euro gekostet. Am Markt für US-Staatsanleihen sanken Papiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren um 1/32 Punkt auf 98 5/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,09 Prozent.

Was sich auf dem Frankfurter Parkett abspielte, können Sie in unserem Börsen-Tag nachlesen.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/DJ

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