Marktberichte

Labor Day am Montag Anleger riskieren vor Feiertag nichts

Hochstimmung wollte angesichts schwieriger Handelsverhandlungen zwischen den USA und Kanada nicht aufkommen.

Hochstimmung wollte angesichts schwieriger Handelsverhandlungen zwischen den USA und Kanada nicht aufkommen.

(Foto: REUTERS)

Die drohende Zuspitzung der Handelskonflikte zwischen den USA und anderen großen Volkswirtschaften bremsen die Wall Street zum Wochenschluss. Zudem halten sich Anleger angesichts des langen Wochenendes zurück.

An der Wall Street hat zum Wochen- und Monatsende auf dem erreichten hohen Kursniveau mit Blick auf das verlängerte Wochenende Zurückhaltung dominiert. Am Montag ruht wegen des Feiertags Labor Day das Geschehen an den Finanzplätzen. Daneben hing die Furcht vor einer sich ausweitenden Schwellenländer-Krise über den Märkten, nachdem viele Währungen in den vergangenen Tagen teils massiv unter Druck geraten waren - allen voran die türkische Lira und der argentinische Peso.

Nicht zu vergessen der Handelsstreit zwischen den USA und China, bei dem in der nächsten Woche anonymen Informanten zufolge eine weitere Eskalation in Form neuer US-Strafzölle droht. Von den laufenden Verhandlungen zwischen den USA und Kanada hieß es im Späthandel zwar zunächst, dass sie gescheitert seien, allerdings folgten darauf schnell Hinweise, dass sie am Mittwoch wieder aufgenommen werden sollen und dass es Fortschritte gebe. Zudem ließen Aussagen von US-Präsident Donald Trump darauf schließen, dass ein Ersatzabkommen für das Nafta-Abkommen zwischen USA, Mexiko und Kanada weiter möglich ist.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,1 Prozent auf 25.957 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 verharrte bei 2901 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,25 Prozent auf 8108 Stellen zu.

Favorisiert wurden in dem unsicheren Umfeld und vor dem langen Wochenende vermeintlich sichere Häfen wie Staatsanleihen und Währungen wie der Yen, der Franken und der US-Dollar. Letzterer profitierte auch von erneut gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Am US-Anleihemarkt verharrte die Zehnjahresrendite bei 2,86 Prozent.

IWF-Zusage stützt den Peso

Der Euro fiel deutlicher zurück auf 1,1607 von etwa 1,1660 am Vorabend. Er wurde gedrückt von zunehmenden Sorgen um das Finanzgebahren der neuen italienischen Regierung im hoch verschuldeten Italien. Auch zum Pfund zog der Dollar an.

Der argentinische Peso stabilisierte sich nach dem Einbruch der beiden Vortage. Er war am Donnerstag auf ein Rekordtief abgestürzt, nachdem Argentinien am Mittwoch den Internationalen Währungsfonds (IWF) gebeten hatte, die Auszahlung eines Hilfskredits vorzuziehen. In der Spitze waren darauf für einen Dollar 41,50 Peso gezahlt worden. Zuletzt waren es am Freitag 36,90 Peso.

Etwas Unterstützung kam vom IWF, der dem in einer schweren Finanzkrise steckenden Land seine "volle Unterstützung" zusagte. Die argentinische Zentralbank hatte am Donnerstag den Leitzins um 15 Prozentpunkte auf 60 Prozent erhöht, um den Verfall der heimischen Währung aufzuhalten.

Die Ölpreise wurden wie andere in Dollar gehandelte Rohstoffe vom festen Dollar gebremst. Daneben aber auch von Befürchtungen, dass die diversen Handelskonflikte und drohenden Schwellenlandkrisen die globale Nachfrage dämpfen könnten. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sank um 0,5 Prozent auf 69,92 Dollar.

Coca-Cola konkurriert mit Starbucks

Am Aktienmarkt stand Coca-Cola mit der geplanten Übernahme der britischen Kaffeehauskette Costa für 5,1 Milliarden Dollar im Blick. Die Aktie gab um 0,8 Prozent nach. Der Kurs der US-Kaffeehauskette Starbucks stieg um 0,7 Prozent. Nach Einschätzung der Analysten von Baird können Starbucks und Costa "coexistieren". Starbucks lege nach dem Abschluss eines Lizenzabkommens mit Nestlé den Fokus nämlich voll auf sein Ladengeschäft.

Apple markierten mit 228,87 Dollar ein neues Rekordhoch. Am Ende des Tages stand ein Plus von 1,1 Prozent auf 227,50 Dollar. Am Mittwoch hatte Anlegerlegende Warren Buffett dem Sender CNBC gesagt, dass er weitere Aktien des iPhone-Herstellers gekauft habe.

Der Anbieter von Yoga-Bekleidung, Lululemon, schnitt im zweiten Geschäftsquartal überraschend gut ab. Die Aktie sprang um gut 13 Prozent nach oben. Auch American Outdoor Brands, unter anderem bekannt für Schusswaffen der Marke Smith & Wesson, übertraf die Erwartungen des Marktes und hob den Ausblick an. Der Kurs explodierte geradezu um 43,6 Prozent. Für die Aktie des Waffenherstellers Sturm Ruger ging es in diesem Sog um 7,3 Prozent nach oben, für Vista Outdoors um 5,1 Prozent.

Ford büßten 2,3 Prozent ein nach der Mitteilung, dass der Autobauer Pläne für den Import seines Kompaktwagenmodells Focus aus China in die USA aufgibt. Grund dafür ist der inzwischen von den USA erhobene Importzoll von 25 Prozent auf Waren aus China.

Der Kosmetiksalonbetreiber Ulta Beauty enttäuschte mit seinem Ausblick auf das dritte Quartal. Dass die Aktie dennoch um 6,4 Prozent zulegte, erklärten Marktteilnehmer damit, dass der TV-Reality-Star Kylie Jenner via Twitter ankündigte, ihre Kosmetiklinie Kylie Cosmetics an Ulta zu verkaufen.

Wie der Tag auf dem Frankfurter Parkett verlief, können Sie in unserem "Börsen-Tag" nachlesen.

Quelle: ntv.de, fzö/DJ/rts

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