Marktberichte

Gespräche zwischen USA und China Anleger hoffen auf Entspannung im Handelsstreit

An den Börsen ging es aufwärts.

An den Börsen ging es aufwärts.

(Foto: REUTERS)

Nach Angaben von US-Präsident Trump kommen die Handelsgespräche mit China gut voran. Beide Seiten vereinbaren daher eine Fortführung der Gespräche. An den Börsen wird dies als positives Signal gewertet.

Die US-Börsen haben das dritte Tagesplus in Folge eingefahren. Für anhaltende Kauflaune sorgten positive Signale von den laufenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China, die bereits am Vortag und vor allem am Freitag den Kursen Auftrieb verliehen hatten. Der Dow-Jones-Index kletterte um weitere 1,1 Prozent auf 23.787 Punkte. An den vergangenen drei Handelstagen hat er damit 1100 Punkte zurückgewonnen. Der breiter gefasste S&P-500 verbesserte sich um ein Prozent auf 2574 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 1,1 Prozent auf 6896 Punkte vor.

Die Hoffnung auf eine Annäherung zwischen den USA und China lässt weitere Anleger auch an die europäischen Aktienmärkte zurückkehren. "Nicht, dass es wirklich Substanzielles gibt, das diesen Optimismus rechtfertigt", sagte Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex. "Aber die Abwesenheit belastender Kommentare gibt den Börsen grünes Licht für eine Erholung." Der Dax schloss 0,5 Prozent im Plus bei 10.803,98 Punkten.

In Peking trafen sich Delegationen aus den USA und China, um über den seit Monaten schwelenden Konflikt zu beraten. "Die Saga wird sicher noch einige Irrungen und Wirrungen für uns bereithalten", sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. Auch eine Erhöhung der US-Strafzölle auf chinesische Waren sei nicht auszuschließen. "Aktuell überwiegt aber der Optimismus."

Boeing
Boeing 166,81

Dieser spiegelte sich auch im Ölpreis wider. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 58,27 Dollar je Barrel (159 Liter). Gefragt waren außerdem Aktien von Unternehmen mit einem großen China-Geschäft. Hierzu gehört der Flugzeugbauer Boeing, dessen Aktien 3,1 Prozent gewannen. Das Unternehmen lieferte 2018 806 Maschinen aus. Das ist zwar so viel wie noch nie, aber etwas weniger als angepeilt. Der Erzrivale Airbus kommt nach eigenen Angaben auf 800 Auslieferungen.

Zur positiven Grundstimmung trügen Äußerungen eines führenden US-Notenbankers bei, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta, Raphael Bostic, hatte dafür plädiert, sich in diesem Jahr auf eine einzige Zinserhöhung zu beschränken.

Bayer ist Spitzenreiter im Dax

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

"Da die jüngsten Konjunkturdaten und Bilanzzahlen nicht wirklich überzeugen konnten, ist es wichtig, dass die Federal Reserve das Tempo der Zinsschritte moderat hält", betonte Cutkovic. Neue Daten aus Deutschland bestätigten den Trend einer konjunkturellen Abkühlung. So ging die Industrieproduktion im November den dritten Monat in Folge zurück. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung könnte die Pläne der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Normalisierung ihrer Geldpolitik durchkreuzen, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Der Euro verlor 0,3 Prozent auf 1,1443 Dollar.

Am Aktienmarkt gehörten Autobauer und Zulieferer zu den Favoriten. Die Regierung in Peking plant ein Programm zur Ankurbelung des Autoabsatzes. Der europäische Branchenindex stiegt um 1,6 Prozent. Die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen gewannen bis zu 1,7 Prozent. Die Papiere des Zulieferers Continental legten 1,5 Prozent zu. In den USA notierten General Motors (GM) und Ford jeweils etwa ein Prozent im Plus.

Mit einem Kursplus von 2,6 Prozent war allerdings Bayer Spitzenreiter im Dax. Der oberste Gerichtshof Indiens erklärte ein Patent der Tochter Monsanto auf gentechnisch verändertes Baumwoll-Saatgut für rechtens. Indien ist der weltweit größte Baumwoll-Produzent.

Was der Tag auf dem Frankfurter Parkett ansonsten zu bieten hatte, können Sie in unserem Börsen-Tag nachlesen.

Quelle: ntv.de, fzö/rts/DJ

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