Marktberichte

Dow Jones gewinnt leicht Anleger bleiben optimistisch

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(Foto: picture alliance/dpa)

An der Wall Street besteht noch Hoffnung, dass sich USA und China im Zollstreit doch noch einig werden. Der Index macht also weiter Boden gut. Doch ein Insider warnt und spricht von einer "Kaufpanik".

Anleger haben sich ihren Optimismus in Sachen Handelsstreit nicht nehmen lassen. Die Wall Street hat sich am Mittwoch den vierten Tag in Folge mit Aufschlägen präsentiert.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 23.879 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,4 bzw. 0,9 Prozent zu. "Wir befinden uns mitten in einer Kaufpanik. Investors preisen die guten Schlagzeilen ein und ignorieren die negativen", sagte CEO Larry Benedict von Opportunistic Trader.

Wie sich der Dax heute geschlagen hat, können Sie im Börsen-Tag nachlesen.

Einen Dämpfer verpasste US-Präsident Donald Trump der guten Laune im späten Geschäft, als er vor Journalisten angesichts der Haushaltssperre mit der Ausrufung des nationalen Notstandes drohte, sollten die Budgetverhandlungen mit dem Bau einer Grenzmauer zu Mexiko nicht bald Fortschritte machen. Ein Vermittlungsversuch mit Trump im Kongress platzte zudem am Abend.

Die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China überwog letztlich und wurde genährt durch die Verlängerung der Gespräche. Denn diese hätten eigentlich am Vortag enden sollen. Laut Berichten soll US-Präsident Trump bereit zu einer Verständigung mit China sein.

Ölpreise und Zinshoffnungen treiben

Daneben trieben auch Ölpreisrally und Zinsfantasien den Aktienmarkt. Denn die jüngst taubenhaften Aussagen der US-Notenbanker erhielten am Mittwoch Verstärkung. St.-Louis-Fed-Gouverneur James Bullard hielt weitere Zinserhöhungen nicht für gerechtfertigt und schloss auch Zinssenkungen nicht aus. Raphael Bostic von der Fed-Filiale in Atlanta wünschte sich eine vorsichtigere Gangart der Notenbank. Weniger taubenhaft äußerte sich Charles Evans aus Chicago, doch sah er Zeit für eine Bestandsaufnahme vor einer weiteren Zinserhöhung. Das am Abend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed fügte sich nahtlos in die taubenhaftere Tonlage der Notenbanker ein, suggerierte es doch eine gemächlichere Gangart bei der künftigen Straffung der US-Geldpolitik.

Der Regierungsstillstand bewegte Anleger bis auf die Trump-Aussagen am Abend wenig, obwohl Fitch vor einer Abstufung der US-Bonität gewarnt hatte, sollte die Schließung von Bundesbehörden bis zum 1. März anhalten und einige Monate später die Schuldenobergrenze zum Problem werden.

Apple mit neuen iPhone-Zahlen fester

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Die Ölpreisrally befeuerte die Sektorwerte, der Branchenindex gewann 1,5 Prozent. Chesapeake Energy schnellten gar um 12,7 Prozent in die Höhe. Das Energieunternehmen überzeugte mit einem Produktionsausblick auf das vierte Quartal über Markterwartungen.
Apple stiegen um 1,7 Prozent. Einem Medienbericht zufolge senkt der Konzern die Produktion für drei neue iPhones im laufenden Quartal per Ende März um 10 Prozent. Damit fiel die Kürzung allerdings geringer aus als von vielen nach der jüngsten Warnung befürchtet.
Der Kurs des Apple-Zulieferers Skyworks Solutions zog um 3,8 Prozent an. Das Unternehmen hatte zwar den Ausblick gesenkt, dies sei aber bereits erwartet worden, so Marktteilnehmer. Trotz kurzfristiger Herausforderungen bewege sich das Skyworks-Geschäft im Rahmen des zuvor abgegebenen Ausblicks.

Sirius XM Holdings gaben gegen den Markt 4,6 Prozent nach. Der Satellitenradiobetreiber hatte zwar für das gerade beendete Jahr das Erreichen oder Übertreffen des Ausblicks für Umsatz, Cashflow und bereinigten Gewinn in Aussicht gestellt. Der Ausblick auf 2019 fiel aber eher verhalten aus.

Die Aktie des Hausbauunternehmens Lennar gewann 7,9 Prozent, obwohl die Geschäftszahlen nicht in Gänze überzeugten. Constellation Brands brachen um 12,4 Prozent ein, nachdem der Spirituosenhersteller einen enttäuschenden Ausblick geliefert hatte. T-Mobile US hielten sich in einem schwachen Marktumfeld für Telekommunikation mit einem Minus von 0,1 Prozent wacker. Die US-Tochter der Deutschen Telekom hatte im vierten Quartal eine Million Vertragskunden gewonnen.

Ölpreise weiter aufwärts

Die Ölpreise kennen derzeit nur den Weg nach oben, den achten Tag in Folge verteuerte sich Erdöl auf ein Dreiwochenhoch. Zugleich drehte Öl in den Bullenmarktmodus, nachdem die Preise seit dem Zwischentief am 24. Dezember um 23 Prozent angezogen hatten. Die Preise profitierten von der Hoffnung auf ein Vorankommen bei den China-USA-Gesprächen und damit einhergehenden Nachfragesteigerungen. Auch die geplanten Exportsenkungen von Saudi-Arabien stützten die Rohölpreise. Der saudische Energieminister Khalid al-Falih sagte, die jüngst mit dem Erdölkartell Opec ausgehandelten Förderkürzungen zeigten bereits Wirkung. Der Preis für ein Fass der global gehandelten Sorte Brent gewann 4,6 Prozent auf 61,44 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI rückte um 5,2 Prozent vor auf 52,36 Dollar. Damit gerieten bärische US-Lagerbestandsdaten aus dem Blickfeld. Zwar waren die Rohöllagerbestände wie erwartet gesunken, die Vorräte an Benzin und Desillate aber regelrecht explodiert.

Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen mit dem taubenhaften Fed-Protokoll, auch die politische Unsicherheit um den Regierungsstillstand stütze die US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor 1,7 Basispunkte auf 2,71 Prozent.

Am Devisenmarkt geriet der Dollar mit der taubenhaften Fed-Tonlage unter Druck, der ICE-Dollarindex büßte 0,7 Prozent ein. Der Euro kletterte auf 1,1553 Dollar nach Wechselkursen um 1,1441 am Vorabend in New York.

Gold war dagegen dank der Dollarschwäche gesucht, aber auch die Aussicht auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen stützte den Preis. Dieser legte je Feinunze um 0,6 Prozent auf 1.294 Dollar zu.

Quelle: ntv.de, kpi/DJ

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