Wirtschaft

Welt-Index Was bringt das nächste Jahr?

Die Weltwirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Die politischen Risiken bleiben zwar. Doch es gibt auch Potenzial – etwa durch Chinas Infrastrukturprojekt "Neue Seidenstraße".

Das Börsenjahr 2018 neigt sich zu Ende. Wenn man eine Überschrift für dieses turbulente Jahr wählen müsste, wäre es diese: "Politik auf Kollisionskurs". Im gesamten Jahresverlauf war es der politische Risikofaktor, welcher verantwortlich für die Schwankungen an den Weltbörsen und Unsicherheiten in der Weltwirtschaft gewesen ist. Zuletzt standen die Zwischenwahlen in den USA im Fokus, welche in den letzten Wochen eine extrem hohe Aufmerksamkeit der globalen Medien aber auch der Weltfinanzmärkte auf sich zogen, schlussendlich aber mehr oder weniger unaufgeregt vorbeigezogen sind.

Markus Zschaber, Chef der gleichnamigen Vermögensverwaltungsgesellschaft aus Köln, welche monatlich den "Welt-Index" veröffentlicht, favorisierte genau das eingetroffene Wahlergebnis, da sich dadurch zwei wesentliche Aspekte ergeben haben: "Erstens, die Kontrollfunktion des US-amerikanischen Parlaments im Rahmen einer echten Opposition ist wieder gewährleistet, und zweitens sind durch die erneute demokratische Einflussnahme im Repräsentantenhaus dem US-Präsidenten Donald Trump in wesentlichen Teilbereichen seiner Politik, wie etwa der Haushalts- und Fiskalpolitik, zukünftig die Hände gebunden. Dies sollte die Berechenbarkeit bzw. die Kalkulierbarkeit der US-amerikanischen Politik für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte zukünftig erhöhen, welches wiederum die politischen Unsicherheiten, die das globale Marktgeschehen 2018 dominiert haben, in der Tendenz für 2019 reduzieren."

Ist es jetzt an der Zeit aufzuatmen? Es sind viele Statistiken vorhanden, die belegen, dass die Börsenphasen nach den Zwischenwahlen in den USA so gut wie immer sehr positive Entwicklungen genommen hatten. Nicht wenige Marktteilnehmer stellen sich auch jetzt die Frage, ob es diesmal wieder dazu kommen könnte. "Fakt ist, dass sich ein wesentliches Krisenthema durch den Ausgang der Zwischenwahlen bereinigen konnte, aber es bedeutet auch, dass noch eine ganze Reihe an anderen Krisenthemen vorhanden sind, selbst wenn sich nun seit dem G20-Gipfel eine Entspannung bei den Handelskonflikten zwischen den USA und China abzeichnet. Unterm Strich und gerade mit Blick auf die aktuellen Ergebnisse des "Welt-Index" zur Weltkonjunkturlage, bestehen aber gute Gründe für mehr Zuversicht", so der Kölner Vermögensverwalter weiter.

Dr. Markus C. Zschaber

Dr. Markus C. Zschaber

Trotz der vielfältigen Instabilitäten aus der globalen Politik, befindet sich die Weltwirtschaft auf einem sehr komfortablen Niveau. Im Rahmen der "Welt-Index-Analyse" wird für das Jahr 2019 ein Wachstum der Weltwirtschaft in Höhe von 3,5 Prozent prognostiziert. "Richtig ist, dass wir in verschiedenen Regionen der Welt und in verschiedenen Sektoren unserer Weltwirtschaft gewisse Dynamikverluste eindeutig festmachen können. Hier kann von Dellen in Teilen der globalen Konjunkturdynamik gesprochen werden, welches aber nicht gleichzusetzen ist mit einer Baisse oder gar einem dramatischen Abschwung, der ja hier und da schon heraufbeschworen wurde." Dass die Weltwirtschaft durchaus einen robusten Gesamtzustand verkörpert, verdeutlicht auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber den unzähligen Anfechtungen, die im Gesamtjahr 2018 immer wieder auf der Agenda standen und relativ gut abgefedert worden sind, ohne wirklich dramatische Konsequenzen. Dennoch, es existieren Risiken vor allem ausgehend aus der Politik, welche auch in 2019 eine gewichtete Rolle einnehmen werden.

Ein großes Krisenthema, welches die Weltfinanzmärkte bereits viele Monate in diesem Jahr beschäftigt hatte, ist der Handelskrieg zwischen den USA und China, auch wenn sich hier nun eine Entspannung abzeichnet, und sowohl die USA als auch China die Bereitwilligkeit anlässlich des G20 Gipfels zeigten, neue Diskussionsgrundlagen zu schaffen. Auch für 2019 wird dies somit ein bestimmendes Thema sein.

Im Rahmen der Berichterstattung zum "Welt-Index" wurde diverse Male im Jahr 2018 darauf hingewiesen, dass die Lage sehr ernst zu nehmen ist, und die Administrationen in beiden Nationen die sogenannten "Terms of Trade" zu ihren Gunsten bestimmen und funktional ausrichten möchten. Gerade Trump versucht mit aller Macht, die Bedingungen für nachhaltiges Investieren in den USA zu optimieren, um mehr Jobs und Produktionskapazitäten aufzubauen. "Make America great again" war und ist sein Slogan. Die eingesetzten Zölle werden aber dieses Ziel nicht positiv unterfüttern. Zölle werden die Einstandskosten für Unternehmen und Verbraucher in den USA sukzessive erhöhen und damit nachhaltig belastend wirken, was dazu führt, dass Trump über kurz oder lang einlenken muss.

"Fakt ist, wenn ein US-Präsident in Erfolgsgrößen und Cash-Flow seine eigene Politik einordnet und bewertet, dann ist es Trump. Die US-Regierung und er werden allerdings sehr schnell merken, sobald sie ihre fiskalpolitischen Programme einstellen, dass nur wenig nachhaltige Investitionen durch die Wirtschaft selbst - und vor allen Dingen tragend -  vorhanden sind. Die politischen Rahmenbedingungen müssen weiterhin nachhaltiges Vertrauen implizieren, und dass gelingt nur, wen man im Sinne der Weltgemeinschaft denkt",  ist sich Zschaber sicher. Insofern erwartet er 2019 weniger Eskalation und mehr rationale Lösungsansätze hinsichtlich des Handelskonflikts, vor allem auf Seiten der US-Regierung. Sollte sich dieser hier geschilderte Trend verstärken, wäre ein weiterer großer Belastungsfaktor für die Weltfinanzmärkte gelöst.

In Europa waren es vor allem zwei politische Themen, welche immer wieder Sorgen bei den Marktteilnehmern im vergangenen Jahr hervorbrachten. Nämlich das finanzielle Dilemma um die neue Regierung in Italien und den Brexit. Zum Brexit lässt sich festhalten, dass immer mehr emotionale Gesichtspunkte die Oberhand in der Debatte um die Gestaltung und Umsetzung des EU-Austritts Großbritanniens eingenommen haben. Rationalität ist hier gefühlt schon lange verschwunden. Die EU und Europa werden aber trotz der potenziellen Transaktionskosten in Milliardenhöhe, die unvermeidbar kurzfristig bei einem Brexit auf beiden Seiten anfallen würden, mittel- bis langfristig auf der Gewinnerseite stehen. "Fakt ist, der Nettonutzen eines Brexits ist für die EU höher als für Großbritannien, allein der Kapitalstock in der EU wird sich über die Zeitachse umverteilen und damit pro verbliebene Nation in der EU logischerweise vergrößern. Ausgelöst durch den Produktionsstättentransfer aus Großbritannien in die EU, der wiederum Wertschöpfung und Lohnsumme in der restlichen EU ansteigen lässt", konstatiert Zschaber.

Zusammengefasst, Großbritannien galt lange als "Drehscheibe" für Exporte in andere EU-Staaten, diesen Nimbus wird UK verlieren. Investitionen ausländischer Unternehmen auf der Insel, die in der Vergangenheit regelmäßig ein relativ hohes Volumen erreicht haben, werden dementsprechend reduziert. Insofern würde zwar ein unregulierter Brexit 2019 kurzfristig höhere Volatilitäten an den Finanzmärkten verursachen, allerdings keine nachhaltigen konjunkturellen Schäden für die EU produzieren. "Gerade die EZB wird hier in einem solchen Umfeld gefragt sein, womöglich durch sogenannte "Special Investment Vehicles" die Finanzmärkte zu beruhigen", so Zschaber weiter. Für Großbritannien sieht das Szenario allerdings anders aus. Die Wahrscheinlichkeit ist enorm groß, dass es in der Folge eines chaotischen Brexits zu einem Anstieg der Inflation kommen wird. "Die Datenanalyse aus dem "Welt-Index" ist hier mehr als eindeutig. Allein die steigende Unsicherheit wird zu einer Investitionszurückhaltung der Unternehmen führen, der private Konsum in Großbritannien leidet dann unter einer höheren Inflation und steigender Arbeitslosigkeit. Wegen der negativen Effekte eines harten Brexits auf Konsum und Investitionen rutscht wiederum die britische Wirtschaft sehr wahrscheinlich schnell in eine Rezession, die für einige Quartale andauern wird, und das Pfund als Währung würde erneut stark abwerten", ist sich der Vermögensverwalter sicher.

Der italienische Regierungsstil lässt sich nach wie vor als uneinsichtig und populistisch beschreiben, dieses war das gesamte Jahr 2018 der Fall und wird auch 2019 der Fall sein. "Italien hat die strukturellen Probleme, in denen sich die Volkswirtschaft befindet, selbst verschuldet. Dies gilt für den Staatshaushalt und die eigene Disziplin, besagten Haushalt nicht permanent in Grenzbereiche zu führen und genauso für die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Konjunktur- und Wachstumsmodells. Diese Entwicklung schlichtweg zu ignorieren bzw. diese nicht anzuerkennen, wie es die gegenwärtige Regierung in Italien umsetzt, ist durch die EU nicht tolerierbar. Hier müssen 2019 durch die EU und auch durch die EZB klare Grenzen aufgezeigt werden", appelliert Zschaber an die europäische Politik. Nur dann wird es ein Einlenken durch die italienische Regierung geben können.

Der V.M.Z.-Kommentar zum aktuellen Stand

Trotz der schwierigen politischen Ausgangslage für 2019 wird für die Konjunkturlage der Weltwirtschaft ein weiteres Wachstumsjahr erwartet. Die Prognose, gemessen an den vielen Auswertungen zum "Welt-Index" determinieren ein Wachstum in Höhe von 3,5 Prozent im kommenden Jahr. Daraus ergeben sich positive Skaleneffekte für die Unternehmen mit gesunden und perspektivischen Geschäftsmodellen. Hinzu kommt, dass die Weltbevölkerung weiter ansteigt und die Erschließung von Bevölkerung in die Weltwirtschaft dynamisch voranschreitet. Alleine Chinas Projekt "Neue Seidenstraße" bildet ein infrastrukturelles Integral von bis zu einer Milliarde Menschen, die an die Weltwirtschaft systemisch angegliedert werden. All diese Entwicklungen bedeuten positive Skaleneffekte auf der Nachfrageseite, und die werden in den Bilanzen der Unternehmen wiederum abgebildet. "Insofern ist mir auch nicht Bange für die Aktien auf mittlere bis langfristige Sicht", ist sich der Vermögensverwalter sicher. Die Weltwirtschaft bleibt unterm Strich auf Wachstumskurs. Dies bestätigt der "Index der Konjunkturdaten" mit einem aktuellen Niveau von 66 Prozent (Vormonat 65 Prozent), welches einen leichten Anstieg gegenüber den letzten beiden Monaten bedeutet.

Mit Blick auf die Details der Weltwirtschaft lässt sich folgendes festhalten. Im kommenden Jahr 2019 werden die USA gewisse Dynamikverluste in der Industriekonjunktur sowie im Dienstleistungssektor wahrnehmen. Hintergrund ist, dass die Wirkung der fiskalischen Anreize nachlässt und die jüngsten Straffungsmaßnahmen der US-Notenbank allmählich spürbar werden. Allerdings sollten diese Effekte erst in der zweiten Jahreshälfte in 2019 auf das Konjunkturmodell der USA durchschlagen. Gerade im ersten Quartal kann sogar nochmals mit einem sehr robusten Wachstum gerechnet werden, angeführt von einem sehr konsumfreudigen Verbraucher. Europa dürfte aus seiner aktuell leichten Schwächephase herauskommen, da der Arbeitsmarkt enger wird und das Lohnwachstum anzieht. Ein robustes Geschäftsvertrauen, verbesserte Gewinnmargen und ein gegenwärtig im Vergleich zum Produktionsniveau noch niedriges Investitionslevel sollten dazu führen, dass die Investitionen steigen und optimale Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg des Kreditwachstums schaffen.

"Wir sehen in der Eurozone noch eine latente Nachfrage nach Kapitalgütern und erwarten, dass die EZB ihre Geldpolitik nicht vor September 2019 strafft. Daher erwarten wir in Europa für den Großteil des kommenden Jahres ein über dem Trend liegendes Wachstum. Die unter konjunktureller Perspektive vier wichtigsten Nationen in der Eurozone sind Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland", so Zschaber.

Spanien kann hinsichtlich des eigenen Wachstums bzw. des Wachstumstempos eindeutig die Spitze unter den großen vier erklimmen. Frankreich kam mit einem jüngsten Plus von 0,4% des BIP auf den zweiten Platz, damit hat die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft des Euroraums wieder stärker Tritt gefasst, nachdem die Zuwachsraten im ersten und im zweiten. Quartal jeweils lediglich 0,2% erreicht hatten. Enttäuschend war dagegen die Entwicklung in Italien und in Deutschland. In Italien stagnierte das BIP jüngst und in Deutschland reduzierte es sich sogar, allerdings aufgrund gewisser Sondereffekte aus der Automobilindustrie. Auch Japan dürfte weiter über dem Trend wachsen, da die geldpolitischen und fiskalischen Maßnahmen bewusst auf eine Überhitzung der Wirtschaft abzielen, um die Inflationserwartungen zu erhöhen. Die Konjunkturentwicklung in Europa und Japan nähern sich damit im neuen Jahr wieder dem US-Wachstum an. Dabei werden die sonst üblichen Bremskräfte von Seiten der Zentralbanken und der Arbeitsmärkte das Bild wahrscheinlich diesmal nicht trüben.

Insgesamt ist das Umfeld für die Schwellenländer herausfordernder geworden. Die Normalisierung der Geldpolitik in den Industriestaaten führt zu strafferen Finanzierungsbedingungen und letztlich zu einem geringeren Wachstum der Inlandsnachfrage in den Schwellenländern. Zugleich beeinträchtigt der US-Protektionismus den Globalisierungstrend, der sich bereits vor der jüngsten Einführung der US-Handelszölle abgeschwächt hatte. Dies dürfte die ausländischen Direktinvestitionen und das Exportwachstum in den Schwellenländern beeinträchtigen, zudem nimmt die Rohstoffintensität des chinesischen Wachstums ab. Es sinkt allmählich auf ein Niveau, das eher zu seiner Demographie und seiner Schuldenquote passt.

Da sich China mehr auf den Inlandskonsum als auf Anlageinvestitionen konzentriert, ist es schwierig vorherzusagen, wann die chinesischen Stimulusmaßnahmen ihre Wirkung zeigen und die negativen Auswirkungen der US-Zölle kompensieren werden. Die politischen Risiken und das hohe Maß an Unkalkulierbarkeit haben die Erwartungen der Marktteilnehmer an die Weltkonjunktur im gesamten Jahr 2018 signifikant beeinflusst. Trotz der hohen gesamtwirtschaftlichen Widerstandskräfte der Weltwirtschaft, selbst als sich der Handelskrieg zwischen den USA und China etwas entspannte, kam es seitens der globalen Marktteilnehmer nicht zu einer Reduzierung der Skepsis hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Weltwirtschaft, Mangelndes Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit sorgte auch dafür, dass die allgemeine Risikobereitschaft der Investoren seit dem Sommermonaten abnahm. Unterm Strich wurden daher die niedrigen Erwartungen an die gesamtkonjunkturelle Lage der Weltwirtschaft sehr häufig übertroffen, so wie auch in den letzten vier Wochen. Das belegt der "Index der Markterwartungen", mit einem aktuellen Niveau von 62 Prozent (Vormonat: 65 Prozent). auch wenn etwas weniger positive Überraschungen zu determinieren waren wie im Vormonat.

Fazit und Ausblick für Anleger

Das gesamtwirtschaftliche Weltbild, das sogenannte "Big-Picture", führt zu der Erkenntnis, dass die Stimmung an den Weltbörsen eindeutig zu pessimistisch ist. "In den aktuellen Kursen ist bereits eine Rezession eingepreist, die aber weder gemessen an den Ertragslagen der Unternehmen oder in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der wichtigsten Staaten und Wirtschaftsräumen eine quantitative oder qualitative Berechtigung erhält", konstatiert Zschaber. Der lange Konjunkturaufschwung neigt sich zwar seinem Ende zu, welches aber keineswegs zu einer Rezession führen muss. Eine gewisse Abkühlung des Wirtschaftswachstums ist sicherlich in den kommenden Jahren zu erwarten, allerdings sollte diese Abschwächung eher graduell verlaufen.

Daraus resultiert, dass das Umfeld gerade für gesunde Unternehmen mit entsprechender Marktstellung weiterhin solide Skalenerträge erzielen können. Im kommenden Jahr 2019 erwartet man ein Wachstum der Weltwirtschaft in Höhe von 3,5 Prozent und für Deutschland in Höhe von ca.1,4 Prozent. Der Chef der V.M.Z. Vermögensverwaltung sieht das Börsenjahr 2019 durchaus als ein interessantes Aktienjahr an, es besteht eine nicht von der Hand zu weisende Wahrscheinlichkeit, dass die Weltkonjunktur robuste Zuwächse generiert, wenn auch das Tempo in einzelnen Wirtschaftssektoren sich etwas verlangsamen sollte. "Es gibt eine ganze Reihe an Unternehmen, die auch 2019 performen sollten, auch wenn das allgemeine Marktumfeld schwieriger sein könnte. Die richtigen Zielinvestments zu finden, wird die Aufgabe für 2019 sein, Qualität in den Geschäftsmodellen mit starker Wettbewerbsposition und hoher Marktdurchdringung in den Absatzmärkten sind hierbei u.a. Kriterien, die bei der Auswahl zu berücksichtigen sind", so Zschaber weiter.

Anleger sollten neben den politischen und geopolitischen Risiken auch auf eine eventuell zu große, globale Liquiditätsverknappung aufgrund von zu steil ansteigender Zinsen achten. Diese Tatsache kann selbst kleine Korrekturen an den Aktienmärkten sehr schnell künstlich verstärken. Die fragwürdige Logik, welche vor allem sogenannte maschinelle Investoren oder auch Hedgefonds verfolgen, ist folgende: Niedrige Schwankungen bedeuten weniger Risiko und rechtfertigen eine höhere Aktienquote - genau hier liegt aber die Problematik. Steigt die Volatilität auch nur durch eine temporäre, normalverlaufende Konsolidierung an den Märkten, müssen besagte Investoren zusätzlich Aktienpositionen abbauen und verstärken damit automatisch den Verkaufstrend und weiten die Korrektur somit technisch aus, vollkommen unabhängig von der fundamentalen Situation der Märkte.

Grundsätzlich besteht aber eine Vielzahl an fundamentalen Faktoren die in 2019 positive Wert-entwicklungen ermöglichen sollten. Die Unternehmensgewinne sollten weltweit im kommenden Jahr um zehn Prozent ansteigen, welches bei dem angepeilten Wachstum der Weltwirtschaft ausreichend Skaleneffekte für gesunde und profitable Unternehmen mit solider Marken- und Produktstellung innerhalb ihres Wettbewerbs möglich sein werden. "Fakt ist, dass gerade in politischen Zeiten die Märkte stets anfällig für Kursschwankungen sind. Die so oft beschriebenen "effizienten Märkte" existieren nur phasenweise, zukünftige Preisschwankungen sollten Anleger zu Ihren Gunsten nutzen", so der Geldmanager.

Strategie & Veränderungen im Musterportfolio

  • Gewichtung von insgesamt 15% in mittelständischen europäischen, deutschen und US-amerikanischen  Unternehmen (Hidden-Champions-Fokus) US-Anteil wird strategisch weiter aufgebaut.
  • Value-Titel werden bei neuen Allokationen präferiert
  • Schweizer Large Caps bleiben taktisch positioniert
  • Europäische Large Caps werden kurzfristig erhöht
  • Im Fokus stehen europäische und US-Zykliker (Chemie, IT, Pharma und Maschinenbau)
  • Ebenfalls im Fokus stehen weiterhin qualitative Industrie- und Konsumwerten explizit aus Deutschland und aus Japan.
  • Large Caps aus den USA bleiben favorisiert
  • Die Beimischungen von beispielsweise asiatischen Aktien wurden strategisch erhöht
  • Die aktuelle Aktienquote innerhalb des Musterportfolios liegt bei 55,5 Prozent.
  • Die Cash – Quote liegt bei 7% um bei weiteren Schwankungen Zukäufe bei Qualitätsaktien umzusetzen
  • Rentenmarkt wird weitestgehend bis auf einzelne Bausteine untergewichtet
    • Hochzinsanleihen bleiben weiterhin außen vor
    • Wandelanleihen untergewichtet positioniert
    • Unternehmensanleihen untergewichtet positioniert
    • Aufbau von hypothekenbesicherten Wertpapieren wird mittelfristig fortgesetzt
    • Aufbau von US – Treasuries mittlerer Duration
  • Die eher niedrige Edelmetallquote wird beibehalten
  • Kryptowährungen kommen weiterhin als Anlagevehikel nicht in Betracht.
  • Integration einer Absicherungskomponente (Derivat auf steigende Volatilität)

Musterportfolio

Asset-Allokation

Erhöht / Neu aufgenommen werden: Aktien (Large Caps) Europa von 7,5% auf 9%; Aktien Emerging Markets von 2,5% auf 4%; Cash von 6% auf 7%; Staatsanleihen USA von 5% auf 7%

Beibehalten werden: Aktien (Large Caps) USA von 10%; Aktien (Large Caps) Schweiz von 5%; Aktien (Nebenwerte) USA von 7,5%; Aktien (Nebenwerte) Deutschland von 2,5%; Aktien Japan von 7,5%; Staatsanleihen Emerging Markets von 4%; Hypothekenbesicherte Wertpapiere von 7,5%; Wandelanleihen von 5%; Unternehmensanleihen von 5%; Edelmetalle von 5%

Reduziert werden: Aktien (Large Caps) Deutschland von 7,5% auf 5%; Aktien (Nebenwerte) Europa von 7,5% auf 5%; VSTOXX Future (Absicherung) von 5% auf 4%

Das Musterdepot zum "Welt-Index" beinhaltet diverse Anlageklassen wie beispielsweise Aktien, Unternehmens-, Wandel- und Staatsanleihen sowie Rohstoffe als auch Edelmetalle. Das Portfolio wird aktiv seit fünf Jahren gemanagt und auch abgesichert je nach Börsenphase, so dass je nach Kapitalmarktsituation auch flexibel die Bargeldquote erhöht oder minimiert wird. Zur Absicherung und Gewinnmitnahmen werden auch ETF´s auf Indices und Märkte verwendet. Mit dieser Art der direkten Abbildung des "Weltwirtschaftszyklus" ist es dem Musterdepot gelungen, eine konstante und höhere Wertentwicklung als der MSCI World zu erwirtschaften. Nähere Informationen hierzu unter www.zschaber.de

Zur Methode: Die Grundlage des "Welt-Index" ist die Analyse von Wirtschaftsindikatoren aus der ganzen Welt, die eine hohe wirtschaftliche Relevanz und eine hohe Reaktion an den Finanzmärkten mit sich bringen. Diese werden weltweit von Statistikämtern und Forschungsinstituten sowie weiteren hochrangigen wissenschaftlichen Quellen veröffentlicht. In der Endform konzentriert sich der "Welt-Index", der aus zwei Komponenten besteht, dem "Index der Konjunkturdaten" und dem "Index der Markterwartungen", auf die monatlich 50 wichtigsten Konjunkturdaten, zugrunde liegen mehr als 1000 internationale Indikatoren, die monatlich ermittelt und bewertet werden. Die Verknüpfung der Datenreihen in einer nach Dominanzfaktoren gegliederten Gewichtung gibt Aufschluss darüber, in welchem Zyklus und Stadium sich die Weltwirtschaft befindet. Aufgrund der Kombination von frühzyklischen, gleichzyklischen und nachzyklischen Indikatoren sowie der Integration einer Erwartungskomponente ermöglicht der "Welt-Index" eine sehr genaue Messung des aktuellen Status. Um dieses zu vereinfachen, werden dann zwei Trenddaten erstellt, die Aufschluss darüber geben, wie viele der ermittelten Daten in den vergangenen vier Wochen gefallen oder gestiegen sind. Nähere Informationen hierzu unter: www.weltindex.de

Das Musterportfolio zum "Welt-Index" ist nur als begleitende Information zu verstehen und dient nicht als konkreter Anlage-Ratschlag. Die Vermögensverwaltungsges. Dr. Markus C. Zschaber mbH erstellt den Index monatlich exklusiv für die "Welt am Sonntag" und den Nachrichtensender "n-tv".

Quelle: ntv.de

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