Wirtschaft

Fondsmanager mit Schnappatmung Wer kann dem Rekord-Dax folgen?

Es geht um Sekunden.

Es geht um Sekunden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wäre der Dax ein Gradmesser für das Wetter, würde Deutschland aus dem Hochsommer nicht mehr herauskommen. Ein Rekordhoch jagt das nächste. Jetzt stellt sich die Frage - welche aktiven Fondsmanager konnten das noch übertreffen?

Mehr als 11.200 Zähler - das ist Rekordniveau im Dax und ein Ende der Rally scheint derzeit nicht in Sicht. Griechenland wurde mal wieder gerettet und auch die überwiegend positiven Unternehmensergebnisse zahlreicher Dax-Unternehmen beflügeln den deutschen Aktienmarkt. Der Dax hat seine Verluste aus der Finanzkrise mehr als kompensiert und das in relativ kurzer Zeit. Im September 2011 notierte er noch bei 5.072 Punkten. In weniger als vier Jahren hat er sich nun verdoppelt. Auch 2015 ist jetzt schon ein Jahr der Rekordhochs. Seit Mitte Februar wurden fast täglich neue Rekordmarken erzielt.

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Vielfältige Investitionsmöglichkeiten

Das ist eine ganz schöne Herausforderung für aktive Fondsmanager, die ausschließlich in deutsche Aktien anlegen. 80 Prozent verfehlen ja bekanntermaßen ihre Benchmark. Die Performance des deutschen Leitindex seit Jahresbeginn ist sportlich. Rund 15 Prozent kletterte der Dax seit Jahresbeginn - ein Zuwachs, der vielen als Jahresperformance genügen würde. Passiv gemanagte Indexfonds (ETFs) haben mit der Kursrally kaum ein Problem - sie bilden den Dax ja nach. Weil der Dax ein Performanceindex ist und Dividenden mit einbezieht, schaffen es aber auch ETFs nicht die Dax-Performance punktgenau zu treffen und schneiden ein paar wenige Basispunkte schlechter ab als der Dax. Dafür sind hier die Kosten niedrig. Schaut man sich die Kosten der aktiv gemanagten Fonds an, haben sie eine Managementgebühr von über einem Prozent und oftmals auch Ausgabeaufschläge von bis zu 5 Prozent. Hier muss die Performance noch deutlich höher ausfallen, damit sie für den Anleger attraktiv sind.

Dax bootet die meisten Fondsmanager aus

Die gute Nachricht für den Anleger - es gibt aktive Fondsmanager, die besser abschneiden als der Dax. Die schlechte Nachricht - nach Kosten sind es leider nicht so viele. Der UBS (Lux) Equity SICAV - German High Dividend (EUR) (CHF hedged) P-acc (ISIN: LU0775053266), der von Joef Boeuf und Joerg Philipsen verwaltet wird, hat es geschafft. Die Performance dieses Fonds seit Jahresbeginn liegt laut Morningstar bei 26,96 Prozent. Zieht man die Kosten für den Ausgabeaufschlag von 3,00 Prozent und die laufenden Kosten in Höhe von 1,85 Prozent ab, ist er immer noch deutlich besser als der DAX. Der Fonds investiert zu 93,62 Prozent in Deutschland und zu einem geringen Anteil in andere Länder Europas. Jeweils rund 15 Prozent investiert der Fonds in die Chemiebranche, Versicherungen und die Automobilbranchen. Zu den Topholdings gehört die Allianz, Daimler und BASF.

Ebenfalls besser als der Dax ist der Quant HAIG - Börsenampel - Deutsche Aktien offensiv A (ISIN: LU0994796638) mit einer Performance von 20,97 Prozent in diesem Jahr. Dieser Fonds verfolgt ein Trendfolgemodell und investiert nach diesem in deutsche Standardwerte - streng regelbasiert, man möchte sagen automatisiert. Mit einem Ausgabeaufschlag von 5 Prozent und laufenden Kosten von 2,77 Prozent ist er allerdings kein Schnäppchen und die reale Performance würde dann nach Kosten aktuell bei 13,20 Prozent liegen. Auch der DWS Aktien Strategie Deutschland hat mit einer Performance von 16,51 Prozent seit Jahresbeginn den Dax geschlagen. Doch das dicke Plus wäre für Erstinvestoren vom Ausgabeaufschlag von fünf Prozent und den laufenden Kosten von 1,45 Prozent deutlich relativiert worden.

Es kommt also auch auf den Betrachtungszeitraum an und aktiv gemanagte Fonds investieren schließlich langfristig. Blickt man auf die Dax-Performance von 2014, die bei 2,65 Prozent lag, gab es da wiederum eine ganze Masse von Fonds, die besser waren - alle genannten plus Fonds wie der Deutsche Invest I German Equities, der DWS Investa, der DWS Deutschland, der SEB Deutschland oder der AXA Deutschland.

Risiko bei Fondsinvestments beachten

Auch die Volatilität und das Risiko sind wichtig. Der Julius Baer Multistock - German Value Stock Fund EUR A (ISIN LU0048167570) hat zwar im laufenden Jahr "nur" 14,57 Prozent hingelegt, dafür aber weniger geschwankt als der DAX und war damit weniger riskant. Über einen Zeitraum von zehn Jahren hat er zudem im Schnitt eine jährliche Performance von 9,89 Prozent geliefert und auf Sicht von fünf Jahren 15,64 Prozent. Hier hat das Fondsmanagement also Durchhaltevermögen bewiesen. Wie die Performanceergebnisse zeigen, wird Fondsmanagern vor allem bei kräftigen Kursanstiegen das Leben schwer gemacht, hier können nur wenige folgen. Dafür können Fondsmanager im Abwärtstrend oder in einer Seitwärtsphase durch den Aufbau von Cash-Positionen den Vergleichsindex leichter übertreffen.

Quelle: ntv.de

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