Wirtschaft

Im Gleichschritt Marschieren Dax und Ifo-Index gemeinsam?

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft dreht nicht zum Besseren. Das zeigte jüngst der Ifo-Index. Was bedeutet das für den deutschen Aktienmarkt?

Der Ifo-Geschäftsklima-Index sank im Oktober auf 103,2 Punkte. Der Index fiel zum sechsten Mal in Folge. Man könnte auf die Idee kommen, mit Hilfe des Ifo-Index auf die weitere Entwicklung der Aktienmärkte schließen zu wollen. Auf dem folgenden Chart haben wir die Bewegungen von Ifo-Index und Dax seit 1996 abgetragen.

 

Der Ifo-Index und der Dax liefen in der Vergangenheit weitgehend parallel. Ab dem Jahr 2011 bildete sich eine Divergenz heraus: Während der Ifo-Index im Jahr 2011 sein Allzeithoch markierte, stieg der Dax in den Folgejahren weiter an. Jetzt – im Jahr 2014 – lässt sich erneut ein gemeinsames Hoch erkennen. Für den Ifo-Index ergibt sich ein sekundäres Hoch. Sowohl Ifo-Index als auch der Dax fallen seit dem Frühjahr/Sommer.

Während die wirtschaftliche Schwäche in diesen Zeiten Europas beständiger Begleiter zu sein scheint, trumpfen die USA auf. Das dortige Wachstum lässt sich an der Stärke des Aktienmarktes absehen. Die USA verfügen über einen großen Binnenmarkt. Das Einfallstor für eine wirtschaftliche Abkühlung scheint verschlossen.

Doch ein Angriffspunkt existiert. Der starke US-Dollar verteuert die US-Produkte auf dem Weltmarkt. Die Konkurrenzfähigkeit beginnt zu leiden. Die jüngsten US-Einkaufsmanager-Indizes (Oktober 2014) verzeichneten auf der Exportseite ein Abflauen der Dynamik. Ein Sollte der US-Dollar weiter zulegen, wird sich die US-Zentralbank Maßnahmen überlegen müssen, die eine Abkehr von der "Strong-Dollar-Politik" einleiten. Dies kann entweder eine direkte verbale Intervention sein, ein Hinweis an den Kollegen Draghi, dass der Euro weit genug gefallen ist und er mal etwas langsamer machen sollte und/oder ein Aufschieben einer ersten Zinserhöhung.

Sinnvoll erscheinen solche Schritte an der Marke von 90 Punkten im US-Dollar-Index (obere blaue Linie folgender Chart). Der handelsgewichtete US-Dollar-Index notiert derzeit bei 87,50 Punkten.

Im Umkehrschluss verfügt der Euro/Dollar im Bereich von 1,20 bis 1,23 über eine deutliche Unterstützung.

Nicht zu vernachlässigen ist der Umstand, dass eine Dollar-Aufwertung der Deflation Vorschub leistet. Die Lästereien gegenüber Japan und Europa hören in dem Moment auf, in dem die von der Fed präferierte PCE-Inflationsrate (derzeit bei 1,4%) in die Nähe der Ein-Prozent-Marke rutschen sollte.

 

Quelle: ntv.de

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