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Aktien-Zug noch nicht abgefahren Dax-Einstieg noch möglich

Wer will noch mit?

Wer will noch mit?

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der Dax-Rally fragen sich viele Anleger, ob es für einen Einstieg zu spät ist. Nein, der Aktien-Zug steht noch im Bahnhof, glaubt Holger Knaup von der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. Aber es ist Zeit, den Fahrschein zu lösen.

Rund 50 Prozent in nicht einmal zwei Jahren. Nach dieser Dax-Hausse fällt es Anlegern, die bislang kaum oder gar nicht investiert sind, schwer, jetzt noch in den Markt einzusteigen. Tatsächlich sind Aktien - das gilt auch für deutsche Blue Chips - nicht mehr preiswert. Immerhin kommt mittlerweile rund die Hälfte der Dax-Werte auf Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) von mehr als 15. Auch der Dax als Ganzes ist mit einem 2013er-KGV von knapp 14 nicht mehr unbedingt preiswert. Angesichts des Niedrigzinsumfelds erwarten wir allerdings, dass es mangels Alternativen bei Aktien zu dauerhaft höheren Bewertungen, also zu einer KGV-Ausweitung kommt. So etwas haben wir bereits am Immobilienmarkt gesehen. Noch vor zehn Jahren waren Mietshäuser in den sehr guten Innenstadtlagen Hamburgs für das 14- bis 18-fache der Nettokaltmiete eines Jahres zu haben. Heute kosten sie das 20-fache.

Holger Knaup arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und ist verantwortlich für das Portfolio- und Risikomanagement.

Holger Knaup arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und ist verantwortlich für das Portfolio- und Risikomanagement.

Dax
Dax 18.492,49

Eine ähnliche Entwicklung erwarten wir auch an den Aktienmärkten. Immer mehr Anlegern wird klar, dass sie ihr Vermögen nur dann real erhalten, wenn sie sich in irgendeiner Form am Produktivkapital - und nichts anderes sind Aktien - beteiligen. Insbesondere die Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe (MDax, TecDax) haben in den zurückliegenden Jahren bei institutionellen Investoren an Wahrnehmung spürbar dazugewonnen. Dadurch ist die Bereitschaft gestiegen, auch höhere Bewertungen zu akzeptieren. Das dürfte so bleiben.

Mit dem Kauf von Aktien partizipieren Anleger zu einem an der Wertsteigerung des Unternehmens und zum anderen an den Gewinnausschüttungen. Viele Firmen bieten mittlerweile Dividendenrenditen, die teilweise bis zu zwei Prozentpunkte höher liegen als Anleihen desselben Unternehmens. Auch dadurch gewinnen Aktien an Bedeutung und ermöglichen dauerhafte höhere KGV-Bewertungen.

Nicht alle Aktien gewinnen

Allerdings differenziert der Markt mittlerweile stärker als in den vergangenen Jahren. Der aktuelle Dax-Rekord wird nur von rund der Hälfte der Index-Firmen getragen. Die andere Hälfte notiert deutlich unter ihren Allzeithochs. Die beiden Versorger Eon und RWE sind seit Jahresanfang nur seitwärts gelaufen beziehungsweise um rund zehn Prozent gefallen. Viel Bewegung herrscht auch im Telekommarkt. Die Aktien der Deutschen Telekom haben zu ihren besten Zeiten einmal mehr als 100 Euro gekostet. Heute notieren sie fast 90 Prozent tiefer. Die beiden Autoproduzenten BMW und Volkswagen bewegen sich dagegen auf Rekordniveaus. Damit handelt es sich derzeit um einen echten Stockpicker-Markt. Bei der Auswahl erweisen sich vor allem die Dividendentitel als Erfolg versprechend, die bereits in der Vergangenheit besser als der Vergleichsindex gelaufen sind. Wichtig ist auch eine günstige Risikoprognose, die sich zum Beispiel anhand der Volatilität messen lässt. Schließlich sprechen hohe Gewinn- und Dividendenschätzungen der Analysten für einzelne Aktien.

Aussichtsreich finden wir derzeit unter anderem folgende Titel:

  1. Daimler – der deutsche Konzern ist erst kürzlich als erster ausländischer Automobilhersteller bei einem Fahrzeugproduzenten in China eingestiegen.

  2. Leoni – das Unternehmen ist ein weltweit tätiger Anbieter von Drähten, optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen sowie dazugehörigen Dienstleistungen. Die Kunden stammen überwiegend aus der Automobilindustrie, aber auch aus anderen Branchen.

  3. Indus Holding – die Beteiligungsgesellschaft investiert langfristig in mittelständische Unternehmen und entwickelt sie kontinuierlich weiter. Mit der Aktie kaufen Anleger gewissermaßen auf einen Schlag den deutschen Mittelstand.

  4. Novartis – bei dem Unternehmen mit Sitz in der Schweiz handelt es sich um einen weltweit tätigen Pharmakonzern. Novartis hat angekündigt, in einem Zeitraum von zwei Jahren eigene Aktien im Wert von fünf Milliarden US-Dollar zurückzukaufen.

  5. ConocoPhilips – der global agierende Energiekonzern ist im Erdöl- und Erdgasgeschäft tätig. Dazu gehören insbesondere die weltweite Erkundung, die Förderung, der Transport und die Vermarktung der Rohstoffe. Bekannt ist das Unternehmen unter anderem aufgrund seiner innovativen Herangehensweise an Unterwasser-, Ölsuch- und Förderungsaktionen und wurde als das sicherste Energieunternehmen der Welt ausgezeichnet. 

Risiken nicht unterschätzen

Auch wenn wir grundsätzlich bullish für ausgewählte Aktien sind, raten wir zu einer strikten Risikokontrolle. Denn exogene Schocks wie die durch die Lehman-Pleite ausgelöste Finanzkrise erhöhen schlagartig die Schwankungen an den Finanzmärkten. Erfahrungsgemäß bauen sich diese Volatilitäten deutlich schneller auf als ab. Kommt ein solcher Schock ins Rollen, sollten Anleger umgehend ihre Aktienquoten zurückfahren – und zwar nicht homöopathisch, sondern spürbar.

Dax mit vs. Dax ohne Risikomanagement

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Ein Fünf-Jahres-Rückblick auf den Dax zeigt, dass sich durch eine umgehende Reduzierung der Aktienengagements (oranger Graph) zum Beginn sich anbahnender Krisen eine signifikante Outperformance erzielen ließ. Denn es gilt: Der Erfolg an der Börse wird insbesondere in den schwachen und turbulenten Marktphasen erzielt.

Disclaimer:

Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich in keiner Weise eine Finanzanalyse im Sinne des § 34b WpHG, keine Anlageberatung, Anlageempfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Soweit in dem Dokument Meinungen Dritter wiedergegeben werden, sind diese Positionen nicht notwendigerweise im Einklang mit den Positionen der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH und können diesen ggf. sogar widersprechen. Dieses Dokument wurde mit größter Sorgfalt durch die Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH erstellt. Die Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH übernimmt weder eine rechtliche Verbindlichkeit, noch garantiert sie die Vollständigkeit und Fehlerfreiheit des Inhalts. Zusätzlich ist die Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH nicht verpflichtet, den Inhalt zu aktualisieren, an Änderungen anzupassen oder zu vervollständigen. Dieses Dokument ersetzt keine  rechtliche, steuerliche und finanzielle Beratung. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen basieren auf allgemein zugänglichen Quellen Dritter und berücksichtigen den Stand bis zum Tag vor der Veröffentlichung. Nachträglich eintretende Änderungen sind nicht berücksichtigt. Einige Aussagen dieses Dokuments sind in die Zukunft gerichtet. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und unterliegen Risiken und Unwägbarkeiten, welche die aktuellen Resultate grundlegend verändern können. www.albrecht-kitta-co.de

Quelle: ntv.de

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