Schluss mit dem billigen Geld? Börsianer fürchten gute Konjunkturdaten
17.12.2013, 12:43 UhrBörse paradox: Je besser die Konjunkturdaten ausfallen, desto mehr zittern die Anleger. Peter Brandstaeter, geschäftsführender Gesellschafter des Fonds Laden, rät trotzdem, Aktien zu kaufen.
Aus den USA kommen immer mehr Signale, dass es dort mit der Wirtschaft wieder bergauf geht. Auch in den meisten europäischen Ländern zeichnet sich eine Erholung der Konjunktur ab. Und was machen die Börsianer? Sie verkaufen ihre Aktien – verkehrte Welt.
Wenn die Konjunktur gut läuft, könnten die internationalen Notenbanken den Fuß vom Gaspedal nehmen. Die Anleger befürchten, dass vor allem die Gelddruckmaschine der amerikanischen Notenbank Fed um einige Umdrehungen gebremst wird. Bislang druckt die Fed jeden Monat 85 Milliarden US-Dollar zusätzliches billiges Papiergeld. Leider kommt die massenhafte Liquidität, die die Notenbanken in den USA, Europa und Japan in die Märkte pumpen, aber nicht dort an, wo sie eigentlich hin sollte: nämlich in der Realwirtschaft, also als Kredit bei den Unternehmen. Vor allem die südeuropäischen Euroländer stecken in einer ernstzunehmenden Kreditklemme. Die Banken und andere Geldsammelstellen ziehen es vor, in erheblichem Maße in die internationalen Wertpapiermärkte zu investieren. Sobald Gefahr droht, dass der Geldstrom der Notenbanken versiegen könnte, ziehen die Investoren dieses Kapital schnell wieder ab und schieben es dorthin, wo es möglichst wenig Risiko ausgesetzt ist. Es wandert zurück in Geldmarktfonds und zu den Zentralbanken. Eine solche Bewegung war zuletzt Anfang Dezember zu beobachten. Nach dem Erreichen des Allzeithochs bei bei 9405 Zählern tauchte der Dax unter die 9000-Punktemarke ab, bevor er diese Woche wieder nach oben korrigierte.
Sparbuch & Co. ungeeignet
Während institutionelle Investoren solche Kursschwankungen durchaus gewohnt sind, fühlen sich viele Kleinanleger irritiert. Aufgrund ihres Sicherheitsbedürfnisses bleiben sie Aktien fern. Dabei müssten gerade die privaten Investoren Vorsorge für das Alter treffen. Bei der voraussichtlich noch länger anhaltenden Niedrigzinsphase sind Sparbuch & Co dafür ungeeignet. Um nur die aktuelle Inflation auszugleichen, wäre unter Berücksichtigung der Abgeltungssteuer eine Rendite von wenigstens zwei Prozent pro Jahr notwendig. Auf dem Sparbuch gibt es das nicht. Wer mehr möchte, muss ins Risiko gehen und Kursschwankungen in Kauf nehmen. Diese Volatilitäten werden häufig als Risiko interpretiert. Dabei sind sie ganz natürlich. Auch eine heftige Abwärtsbewegung am Aktienmarkt bedeutet nicht, dass die Wirtschaft plötzlich zusammenbricht. Selbst in einer Krise werden die Menschen Anschaffungen machen, konsumieren und Geld ausgeben.
Es wird immer Firmen geben, die die jeweiligen Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen. Das machen sie jedoch nicht zum Nulltarif. Unternehmen sind gewinnorientiert. Je besser es einer Firma geht, desto wertvoller, sprich teurer wird es. Bei Aktienunternehmen äußert sich dies in den Bewertungen, unter denen das sogenannte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eine der Messzahlen ist. Derzeit liegt das Bewertungsniveau von deutschen Aktien bei einem KGV von circa 13. Der langjährige Durchschnitt beträgt jedoch 15, somit ist der Markt also noch preiswert. Das eröffnet beträchtliche Chancen für Aktienanleger, auch wenn der Dax bereits im Bereich von 9000 Punkten und damit fast 19 Prozent höher als zum Jahresanfang notiert.
Breite Streuung sorgt für Sicherheit
Anleger, denen die Preisschwankungen an den Aktienbörsen dennoch zu groß sind, orientieren sich an Zinsanlagen. Ein gut geführtes Unternehmen wird stets in der Lage sein, seine Anleihen zu bedienen. Eine breite Streuung verschafft noch mehr Ruhe und Sicherheit in einem Depot. Das geschieht am besten mit Hilfe von Investmentfonds. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass von heute auf morgen plötzlich 60 oder mehr Wertpapiere in einem solchen Portfolio in Schieflage geraten oder nicht mehr da sind? Einen totalen Kapitalverlust bei einem normalen Investmentfonds kann man weitgehend ausschließen. Da die Welt immer mehr zusammenwächst, sollten Anleger zudem ihre Aufmerksamkeit nicht nur dem heimischen Markt schenken, sondern auch regional über den Tellerrand hinausschauen.
Aktien-, Renten- oder Mischfonds haben in den zurückliegenden 15 Jahren, trotz einer Häufung erheblicher Krisen, einen ausreichenden, positiven Ertrag gebracht, um auch nach Abzug der Inflation eine positive Rendite zu liefern. Vieles deutet darauf hin, dass nach den Turbulenzen der zurückliegenden Jahre jetzt vielleicht ein Jahrzehnt eines weitgehend störungsfreien Wachstums kommt. Nur wer dabei ist, kann daran partizipieren.
Im offensiveren Bereich gefallen uns der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) oder der Invesco Pan European High Income Fund (WKN A0J20D) gut. Bei den konservativeren Produkten befindet sich der 4QSpecial Income (WKN A1JRQD) auf unserer Masterliste.
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Quelle: ntv.de