Wirtschaft

Preise steigen kräftig Türkische Lira stürzt auf Rekordtief

In der Türkei liegt die Inflation im zweistelligen Bereich.

In der Türkei liegt die Inflation im zweistelligen Bereich.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Für die türkische Währung kommt es knüppeldick: Aufgrund frischer Inflationsdaten geht es weiter abwärts. Die Notenbank wird sich wohl dennoch zurückhalten.

Die türkische Lira verliert immer weiter an Wert. Am Devisenmarkt kostet ein Dollar 4,1213 Lira und damit 0,7 Prozent mehr als Mittwoch. Alleine in den ersten drei Tagen im Mai hat die türkische Währung damit 3,3 Prozent an Wert eingebüßt, seit Jahresbeginn ist sie um rund 10 Prozent eingebrochen.

US-Dollar / Türkische Lira
US-Dollar / Türkische Lira 32,47

Grund für den neuerlichen Kursrutsch sind aktuelle Daten zur Inflation. Der Statistikbehörde zufolge stieg das Preisniveau im April im Vergleich zum März um 1,8 Prozent an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Preise um 10,8 Prozent zu. Damit erreichte die Inflation den höchsten Stand seit Dezember vergangenen Jahres.

Eine schwache Währung heizt in der Regel die Inflation an, denn Einfuhren werden damit teurer. Die Notenbank hat eine Preissteigerung von fünf Prozent als Ziel ausgegeben. Angesichts der hohen Inflation und der Schwäche der Währung müsste die Zentralbank die Zinsen spürbar anheben. Höhere Zinsen machen eine Währung attraktiver und lassen sie tendenziell aufwerten, was wiederum Importe verbilligen und so die Inflation dämpfen kann.

Doch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drängt seit Längerem darauf, die Zinsen zu senken. Damit will er die Konjunktur ankurbeln. Entgegen der ökonomischen Lehre ist Erdogan außerdem davon überzeugt, dass niedrige Zinsen zu niedriger Inflation führen - und umgekehrt.

Dem zunehmend autokratisch regierenden Präsidenten ist viel daran gelegen, dass die Wirtschaft auf Hochtouren läuft. Denn im Juni werden in der Türkei der Staatschef und das Parlament neu gewählt - und Erdogan will dann den Umbau zum Präsidialsystem vollenden.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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