Wirtschaft

"Dinge geraten außer Kontrolle" Türkische Lira sackt auf Rekordtief

Terroranschläge und die politischen Reaktionen der Regierung darauf setzen die türkische Lira seit geraumer Zeit unter Druck. Investoren sind verunsichert. Die Zentralbank reagiert, aber die Maßnahmen verpuffen.

Der Absturz der türkischen Lira hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Die Währung sackte um rund 2,5 Prozent auf ein neues Rekordtief ab. Ein Dollar kostete bis zu 3,8951 Lira. Auch zum Euro ist die Lira so schwach wie nie zuvor. Inzwischen müssen Händler für einen Euro über 4 Lira zahlen.

Seit geraumer Zeit ist die türkische Währung vor allem wegen Terroranschlägen und der politischen Unsicherheit unter Druck. Anleger ziehen ihr Geld aus der Türkei ab. Seit dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 hat die Lira im Verhältnis zum Dollar rund 33 Prozent ihres Wertes verloren.

Die türkische Notenbank scheint machtlos. Zwar habe sie zuletzt am Devisenmarkt eingegriffen, um das Angebot an Dollar zu erhöhen, kommentierte Tatha Ghose, Experte bei der Commerzbank. Dies sei aber weder das richtige Mittel noch reiche es aus. Auf die Dauer werde die Notenbank um Zinserhöhungen nicht herum kommen. "Gegenwärtig müssen wir bis zur nächsten Zentralbanktagung in diesem Monat warten - es sei denn, die Dinge geraten weiter außer Kontrolle."

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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