Wirtschaft

Inflationsspirale und Abwertungsdruck Türkische Lira gerät unter Druck

Die Türkei leidet unter einer anziehenden Inflation. Gleichzeitig schwächelt die Wirtschaft. Dennoch wird die Notenbank des Landes die Zinsen wohl anheben. Die Währung taumelt.

Am Tag vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der türkischen Notenbank haben Investoren die Währung des Landes verkauft. Ein Dollar verteuerte sich am Montag um bis zu 0,4 Prozent auf 3,78 Lira. Der Euro gewann sogar 0,8 Prozent auf 4,0597 Lira.

"Wir erwarten keine oder nur eine kleine Zinserhöhung", schrieben die Analysten der Odeabank in einem Kommentar. In einer Reuters-Umfrage tippte die Hälfte der 18 befragten Börsianer auf eine Anhebung um 50 Basispunkte. Der UBS zufolge sei aber ein Schritt von 200 Basispunkten notwendig, um die Talfahrt der Lira zu stoppen.

Lira-Abwertungsdruck nur vorübergehend?

Die Türkei leidet unter einer anziehenden Inflation. Gleichzeitig schwächelt die Wirtschaft, weil nach zahlreichen Anschlägen und wegen der politischen Turbulenzen nach dem Putschversuch vom vergangenen Sommer die wichtige Einnahmequelle Tourismus verebbt. Um die Konjunktur nicht vollends abzuwürgen, hat die Notenbank bislang nur mit im Analysten-Jargon "versteckten Zinserhöhungen" genannten Maßnahmen reagiert. So lockerte sie die Anforderungen für die Mindest-Devisenreserven der Geschäftsbanken, um den Kurs der Währung zu stützen.

"Die Zentralbank wird die Zinsen langsamer anheben als der Markt es erwartet", urteilten die Experten der US-Bank Goldman Sachs. "Sie hat signalisiert, dass sie Liquiditätsmanagement Not-Zinserhöhungen vorzieht." Die Notenbank werte den aktuellen Abwertungsdruck als vorübergehend.

Quelle: ntv.de, bad/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen