Wirtschaft

Franken steigt auf neues Hoch Schweizer Notenbankchef schießt Eigentor

Der Schweizer Währungshüter Thomas Jordan treibt mit seinen Äußerungen den Kurs des Franken an - ein nicht gewünschter Effekt.

Der Schweizer Währungshüter Thomas Jordan treibt mit seinen Äußerungen den Kurs des Franken an - ein nicht gewünschter Effekt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wohl nicht beabsichtigt hat der Schweizer Notenbank-Chef, den Franken derart anzutreiben. Aber nach seiner Kritik an der Geldpolitik vieler Notenbanken ist die Schweizer Währung begehrt. Das wiederum ist für das Alpenland jedoch kein Segen - im Gegenteil.

Der Franken ist zum Euro auf den höchsten Stand seit sechs Wochen geklettert. Zuletzt schwache Konjunkturdaten aus der Euro-Zone drückten die Gemeinschaftswährung, zudem profitierte der Franken angesichts der Talfahrt an den Aktienbörsen von seinem Ruf als sicherer Hafen. Der Euro sank auf 1,0894 Franken. Zu Wochenbeginn kostete ein Euro noch bis zu 1,1025 Franken.

Euro / Franken
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Die Stimmung deutscher Firmenchefs ist angesichts zahlreicher Risiken so schlecht wie seit über einem Jahr nicht mehr, wie der am Dienstag veröffentlichte Ifo-Index zeigte. Für Verunsicherung sorgten nach Einschätzung der Experten der Valiant Bank zudem Äußerungen des Chefs der Schweizer Notenbank, Thomas Jordan.

Er hatte am Dienstag gewarnt, Notenbanken könnten ihre lockere Geldpolitik nicht unbegrenzt weiterführen. "Damit wollte der SNB-Präsident wohl einfach auf die bekannte, mit einer unkonventionellen Geldpolitik verbundene Problematik hinweisen. Aber aus dem Mund eines Chefs einer Notenbank tönt das wie eine Kapitulationserklärung", schrieben die Valiant-Analysten.

Bereits am Vortag hatte der Franken nach den Äußerungen Jordans seine Gewinne ausgebaut. Die starke Währung ist der SNB jedoch ein Dorn im Auge, denn sie schwächt die exportorientierte Industrie. Die Schweizer Notenbanker versuchen den Franken daher mit Negativzinsen und Devisenmarktinterventionen zu schwächen.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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