Wirtschaft

Südkorea plant Krypto-Verbot Neue Regeln bringen Bitcoin ins Wanken

In einem Schaufenster in Seoul können Fußgänger die aktuellen Kurse der Digitalwährungen sehen.

In einem Schaufenster in Seoul können Fußgänger die aktuellen Kurse der Digitalwährungen sehen.

(Foto: REUTERS)

Vor allem in Asien haben Digitalwährungen eine große Fangemeinde. Doch nach China stellt nun auch Südkorea neue Regeln für den Bitcoin und andere Cyberdevisen auf: Seoul will damit die massive Spekulation eindämmen. Auch aus den USA droht Gegenwind.

Strenge Regulierungsbemühungen in den Krypto-Hochburgen China und Südkorea haben die umstrittene Digitalwährung Bitcoin deutlich belastet. Auch andere Digitalwährungen wie Ether, Ripple und Litecoin gerieten nach den Berichten über ein mögliches Handelsverbot in Südkorea und ein Schürf-Verbot in China unter Druck. Kryptowährungen haben in Asien eine große Fangemeinde, deshalb reagieren die Kurse auf Nachrichten aus dieser Region besonders sensibel.

Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete ein Bitcoin am Mittag knapp 13.300 US-Dollar, nachdem er einige Stunden zuvor noch mit knapp 15.000 Dollar gehandelt wurde. In kürzester Zeit brach die Kryptowährung um mehr als 12 Prozent ein. Die derzeit zweitwichtigste Kryptowährung Ether verlor in der Spitze neun Prozent. Ripple und Litecoin sackten um bis zu 19 beziehungsweise bis zu zehn Prozent ab.

Nach der chinesischen will auch die südkoreanische Regierung stärker gegen Kryptowährungen vorgehen. Derzeit werde ein Gesetzesentwurf vorbereitet, der den Börsenhandel mit Bitcoin und anderen Digitalwährungen untersage, teilte der Justizminister Park Sang-Ki mit. Es gebe große Bedenken wegen der virtuellen Währungen. Der Handel damit käme "der Spekulation und dem Glücksspiel" gleich, so Park. Er warnte, dass die Blase platzen könne, und viel Geld dabei verloren werde.

Bereits im Dezember hieß es, dass der Handel in Südkorea künftig auf bestimmte Plätze begrenzt werden soll. Daraus entstandene Kapitalerträge sollen zudem besteuert werden, um die Spekulation zu begrenzen.

Betreiber von südkoreanischen Krypto-Plattformen berichten bereits von Ermittlungen und Durchsuchungen durch Polizei und Steuerbehörden. Die Ermittler sollen dies mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung und anderer krimineller Aktivitäten begründet haben.

Buffett warnt von bösem Ende

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" hatte zuvor bereits die chinesische Führung eine Sperre für Bitcoin-Schürfer angeordnet. Diese stellen hohe Rechnerleistungen bereit, um als Entlohnung die begehrte Digital-Währung zu erhalten. Grund für diesen Schritt sei die Sorge vor einer Beeinträchtigung der Stromversorgung gewesen - das Erzeugen von Bitcoin ist extrem energieintensiv. China gilt als Heimat für professionelle Bitcoin-Miner.

"Für den Krypto-Markt hätte dies negative Konsequenzen, da in Südkorea große Volumen gehandelt werden", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Analyst Mun Chong-hyun vom Broker EST Security erklärte, Handel dürfte in dem Fall zwar schwieriger werden. "Aber viele werden dann in andere Länder wie etwa Japan ausweichen."

Gegenwind erhalten die Cyberdevisen auch aus den USA. Insidern zufolge will sich der Senat nächsten Monat mit deren Risiken befassen. Für Anfang Februar sei eine Befragung der Börsenaufsicht SEC sowie der Derivate-Aufsicht CFTC geplant, sagte ein Insider. Auch die Warnung des Starinvestors Warren Buffett vor Kryptowährungen sorgte für Aufsehen. Er könne fast mit Gewissheit sagen, dass es damit ein böses Ende nehmen werde, hatte Buffett am Mittwoch erklärt.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts

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