Wirtschaft

Draghis Nachwehen Euro rauscht unter die 1,09

EZB-Chef Draghi hält sich bedeckt.

EZB-Chef Draghi hält sich bedeckt.

(Foto: picture alliance / dpa)

EZB-Präsident Draghi hält sich mit geldpolitischen Äußerungen zurück. Der Markt denkt sich seinen Teil - und der Euro gibt daraufhin deutlich nach. Der Abwärtstrend setzt sich verstärkt fort.

Der Euro hat am Freitag seine Verluste vom Donnerstag nochmals ausgeweitet und damit seine Talfahrt zum Dollar fortgesetzt. Die Gemeinschaftswährung kostete im Tagestief 1,0878 Dollar und damit so wenig wie letztmals im März. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,0980 Dollar festgelegt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Am Markt wurden zwei Gründe für die Euro-Schwäche genannt. Zum einen wurde auf den starken Dollar verwiesen, der von steigenden Zinserwartungen an die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed profitiert. Zum anderen sei der Euro durch Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi unter Druck gesetzt worden.

Warten auf 8. Dezember

Zwar hatte Draghis Aussage, dass im EZB-Rat bisher nicht über eine Ausweitung des Kaufprogramms für Wertpapiere gesprochen worden sei, den Eurokurs am Donnerstag zunächst kräftig bis auf 1,1039 Dollar nach oben klettern lassen. Das war der höchste Stand des Tages.

Einen klaren Hinweis zur weiteren Entwicklung der Anleihekäufe sei der Notenbanker schuldig geblieben, sagte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Erneut habe Draghi darauf hingewiesen, dass die Notenbank die Geldschleusen wegen konjunktureller Risiken offen halten müsse.

Umlauf hält daher eine Verlängerung der Anleihekäufe in den kommenden Monaten für wahrscheinlicher als einen baldigen Beginn des "Tapering". Unter Tapering versteht man die schrittweise Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe. Der große Tag für den Euro werde nun der 8. Dezember, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Dann findet die nächste geldpolitische Sitzung der EZB statt.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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