Wirtschaft

Wachstum an allen Fronten Chinas Wirtschaft zieht wieder an

Stahlproduktion in Qian'an, 100 Kilometer östlich von Peking: Der Abbau von Überkapazitäten macht Fortschritte.

Stahlproduktion in Qian'an, 100 Kilometer östlich von Peking: Der Abbau von Überkapazitäten macht Fortschritte.

(Foto: AP)

Nach einer Durststrecke scheint das Wachstum in China wieder anzuziehen. Mehrere Indikatoren sprechen eine eindeutige Sprache. Hinter ehemaligen Glanzzeiten hinkt die Volkswirtschaft dennoch hinterher.

Neue Konjunkturdaten aus China deuten darauf hin, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft langsam wieder Fahrt aufnimmt. Wie das Statistikamt in Peking mitteilt, sind die Erzeugerpreise im Dezember so schnell wie seit über fünf Jahren nicht mehr gestiegen. Die Preise auf Großhandelsebene machten im Vergleich zum Dezember des Vorjahres einen großen Sprung um 5,5 Prozent.

Analysten, die im Schnitt mit einer niedrigeren Teuerung gerechnet hatten, werteten die Zahlen als weiteres Zeichen der Stabilisierung für die ins Stocken geratene Wirtschaft. Steigende Rohstoffpreise aber auch die enorme Nachfrage im Bausektor hätten zum Preisschub im Großhandel beigetragen.

Auch die Verbraucherpreise zeigten sich im Dezember mit einem Anstieg um 2,1 Prozent robust. Angekurbelt durch den boomenden Wohnungsmarkt, die steigenden Infrastrukturausgaben und das Kreditwachstum ist Chinas Wirtschaft von Januar bis September um 6,7 Prozent gewachsen, so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Über Jahre hinweg neue Negativrekorde

Xu Shaoshi, Chinas oberster Wirtschaftsplaner, sagte, dass er auch für das gesamte Jahr 2016 mit einem Wachstum von 6,7 Prozent rechnet. Die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Jahr legt Peking am 20. Januar vor. Schon in den Jahren zuvor war mit rund sieben Prozent Wachstum konsequent ein neuer Negativrekord aufgestellt worden.

China mache laut Xu Shaoshi, der die Entwicklungs- und Reformkommission leitet, auch beim Abbau von Überkapazitäten im Kohle- und Stahlsektor Fortschritte. Überkapazitäten in Höhe von 295 Millionen Tonnen seien im Stahl- und Kohlesektor im vergangenen Jahr abgebaut worden. 800.000 Arbeiter hätten deshalb ihre Jobs verloren. Neben der rasant steigenden Verschuldung von Unternehmen, gelten Überkapazitäten in China als eines der größten Probleme der Wirtschaft.

China macht seit einiger Zeit eine Abkühlung der jahrelang boomenden Konjunktur zu schaffen. Zuletzt gab es allerdings vermehrt Signale, dass sich das Land stabilisiert. In Erwartung dessen dass der Wirtschaftsboom in China immer weiter geht, haben viele Unternehmen viel mehr Fabriken gebaut und Arbeiter eingestellt, als eigentlich notwendig wären, um die Nachfrage zu decken. Laut Fachleuten müssen noch Millionen weitere Arbeiter in neue Jobs gebracht werden, bevor das Problem behoben ist.

Quelle: ntv.de, cas/dpa/rts

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