Wirtschaft

Starker Stellenaufbau in den USA "Job Report" ebnet der Fed den Weg

Trump-Effekt am US-Arbeitsmarkt? Werftarbeiter im Hangardeck des Flugzeugträgers "USS Gerald R Ford".

Trump-Effekt am US-Arbeitsmarkt? Werftarbeiter im Hangardeck des Flugzeugträgers "USS Gerald R Ford".

(Foto: REUTERS)

Die Zahlen lassen wenig Raum für Zweifel: Der Bericht zur Lage am Stellenmarkt bescheinigt den USA einen unerwartet kräftigen Aufschwung. Die Arbeitslosenquote geht leicht zurück, die Stundenlöhne steigen moderat. Steigen jetzt die Zinsen?

Der US-Arbeitsmarkt legt im Februar weiter robust zu: In der größten Wirtschaftsmacht der Erde stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft den offiziellen Daten aus Washington zufolge um 235.000. Im Vorfeld befragte Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs um 197.000 Arbeitsplätze gerechnet.

Die Löhne stiegen moderat, während die Arbeitlosenquote bei steigender Erwerbsquote leicht zurückging. Zugleich revidierten die Statistiker des US-Arbeitsministeriums im aktuellen "Job Report" ihre Angaben für die beiden Vormonate: In der Summe addierten sich die Revisionen auf einen um 9000 Jobs höheren Zuwachs im Januar und Dezember.

Bahn frei für die Fed

Damit stellt sich die Lage insgesamt besser dar als erwartet: Experten gehen davon aus, dass der Februar-Bericht vom Arbeitsmarkt letzte Bedenken der US-Währungshüter hinsichtlich einer Zinserhöhung aus dem Weg räumen dürfte. Schon in der kommenden Woche könnte die Entscheidung fallen: Das für die US-Leitzinsen zuständige Gremium der Notenbank Federal Reserve (Fed) kommt am Dienstag, 14. März zu einer zweitägigen Sitzung zusammen. Die erwartete Zinsentscheidung könnte dann bereits Mittwochabend (MEZ) fallen.

Ein etwaiger Trump-Effekt lässt sich den Februar-Daten allerdings noch nicht entnehmen: Der US-Präsident Donald Trump, der sich die Schaffung von "Millionen neuer Arbeitsplätze" zum Ziel gesetzt hat, übernahm sein neues Amt zwar bereits Ende Januar. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich die Einstellungspolitik der US-Unternehmen in so kurzer Zeit noch nicht verändert haben dürfte - auch, weil die genauen Umrisse seiner Wirtschafts- und Steuerpolitik noch immer im Dunkeln liegen.

Damit dürfte sich im Februar im Grunde genommen nur der Trend fortsetzen, der bereits während der Amtszeit seines Vorgängers Barack Obama begonnen hatte. In den vergangenen Monaten hatte sich die Lage am US-Arbeitsmarkt kontinuierlich verbessert.

Die unabhängig von der Erwerbsquote und dem Stellenaufbau erhobene US-Arbeitslosenquote sank im Februar von 4,8 auf 4,7 Prozent, was den Prognosen von Ökonomen entsprach. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

Schmales Plus bei den Löhnen

Die Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg von 62,9 auf 63,0 Prozent. Die US-Stundenlöhne erhöhten sich um 0,2 Prozent oder 0,06 Dollar auf 26,09 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,8 Prozent höher.

Da die US-Wirtschaft weiterhin kräftig neue Jobs schafft und der Lohndruck langsam zunimmt, dürfte der Bericht wohl der letzte Baustein für eine Zinserhöhung der US-Notenbank in der nächsten Woche sein. Die an den Finanzmärkten implizierte Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ist nach entsprechenden Signalen von Fed-Vertretern inzwischen auf über 90 Prozent gestiegen.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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