Wirtschaft

Welt-Handelsindex Globale Konjunktur trotzt politischen Krisen

Besser als erwartet präsentiert sich der Welthandel - trotz zahlreicher politischer Brandherde. Und die Lokomotive Asien könnte den globalen Wirtschaftszug bald wieder ins Rollen bringen.

Nach den vielen Störfeuern aus den letzten Monaten, sei es der Brexit, der Putschversuch in der Türkei, die weiterhin schwelende Ukrainekrise mit den Sanktionen des Westens gegenüber Russland, die fallenden Rohstoffpreise oder die Wachstumsschwäche in China, war nicht mit einem solch guten Ergebnis der globalen Handelsaktivität zu rechnen. "Die Weltkonjunktur ist robuster als es eigentlich alle Experten erwartet hätten, das ist ein positives Zeichen für die noch kommenden Monate des Jahres 2016. Der Warenumschlag belebt sich derzeit und die Lager leeren sich, das sollte uns positive Wachstumsbeiträge im Handel bescheren", beschreibt Dr. Markus C. Zschaber, Chef der gleichnamigen Vermögensverwaltung, die monatlich den "Welt-Handelsindex" veröffentlicht, die aktuelle Lage.

Dies verdeutlicht auch der "Welt-Handelsindex" mit einem Niveau von 69 Prozent welches auf einen weiteren Anstieg der Handelsnachfrage im weltweiten Kontext hindeutet. Zwar warnt der Vermögensverwalter davor, die politischen Risiken jetzt außer Acht zu lassen, da diese heutzutage die Hauptursache für Instabilitäten in den regionalen Konjunkturzyklen sind, dennoch blickt er zuversichtlicher auf die nähere Zukunft, als noch vor vier Wochen.

"Was wir heute eigentlich sicher abschätzen können, und dieses entspricht unserem Erwartungsmodell vor sechs Wochen vollständig, ist, dass die wirtschaftlichen Folgen des Brexit vor allem Großbritannien zu spüren bekommen wird, aber auch das Wachstum der Eurozone dürfte sich leicht verlangsamen. Fakt ist dennoch, dass die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft überschaubar bleiben", so Zschaber weiter. Großbritannien steuert lediglich vier Prozent zum weltweiten BIP bei, außerdem haben die Zentralbanken erneut klargestellt, sollten Ansteckungseffekte auftreten, würden diese im Keim erstickt.

"Zusammengefasst sehen wir keinen wirklichen Einfluss des Brexit auf den Welthandel. Was wir allerdings sehr kritisch bewerten, ist die klare Warnung, die populistischen Brandstifter nicht zu unterschätzen – insbesondere, da aktuell die latente Unzufriedenheit mit den regierenden Eliten noch zu wachsen scheint", führt der Experte aus. Die Politik in der EU muss dieses endlich verstehen und Lösungen finden, gerade auch bezogen auf die italienische Bankenkrise. Politische Unsicherheit dürfte vorerst auch weiterhin die US-Präsidentschaftswahl am 8. November mit sich bringen, sollten die Vorstellungen der Populisten gegen Globalisierung, gegen Zuwanderung und gegen "Big Business" zur realen Politik werden, belasten sie das Wachstum.

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Mit Blick auf die vorausschauenden Daten lässt sich festhalten, dass in den letzten vier Wochen die Dienstleistungsströme rund um den Globus zwar nicht mehr wesentlich zulegen konnten, aber auf sehr gutem Niveau verharren. Dafür konnte eine Belebung im Handel von Fertigungs- und Vorleistungsgütern wahrgenommen werden. Bemerkenswert ist, dass die Datenüberraschungen in den Industriestaaten mehrheitlich positiv sind. Das bedeutet, dass die tatsächlichen Wachstumsraten von Indikatoren wie Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion und Beschäftigung die Schätzungen übertreffen, was wiederum mehr Zuversicht im Welthandel mit sich bringen sollte.

Darüber hinaus deuten die Wirtschaftsindikatoren in China darauf hin, dass der Stimulus ausreichend für eine Stabilisierung des Wirtschaftswachstums bei 6,5 Prozent war. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich zwar von 2,4 Prozent im ersten Quartal abgeschwächt, mit 1,2 Prozent lag das Wachstum aber immer noch über dem Potenzial. Das niedrige aber dennoch vorhandene Kreditwachstum von rund 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutet auf eine relative Stabilisierung des Wachstums hin. Die US-Wirtschaft hat sich im 2. Quartal mit einem Wachstum von 1,2 Prozent noch nicht signifikant erholt. Das solide Wachstum des privaten Konsums in Kombination mit dem vorgesetzten Lagerabbau deutet aber auf ein etwas höheres Wachstum im dritten Quartal hin, welches auch auf eine höhere Handelsaktivität der USA mit dem Rest der Welt hindeuten sollte.

Die kommenden Monate haben das Potenzial einiges wieder gutzumachen und das Jahr 2016 immer noch zu einem guten Wirtschaftsjahr für die Welt werden zu lassen. Mit Blick auf die USA sollte die Abstimmung in Großbritannien für einen Austritt aus der Europäischen Union dazu führen, dass die nächste Zinsanhebung der Federal Reserve später kommt und das, obwohl sich der Konsum in den USA nach einer Schwächephase zum Jahresbeginn wieder deutlich erholt. Eine expansivere Zinspolitik durch die Fed wird die Kreditmengen weiter ansteigen lassen, welches widerum zu höheren Konsumsummen führen sollte", erläutert Markus C. Zschaber.

Zusammengefasst, die Lage im Welthandel bleibt vorerst angespannt, es bestehen allerdings gute Potenziale, die gerade im Spätsommer und im kommenden Herbst eine höhere Traktion entfalten sollten, nicht zuletzt sollte der asiatische Kontinent den Zug anführen, wovon auch Europa und explizit Deutschland profitieren werden.

Was bedeutet das für den Anleger:

"Unsere empirischen Analysen rund um den 'Welt-Handelsindex' zeigen, dass die Aktivitäten im Welthandel und damit auch in der Weltwirtschaft gute Chancen auf eine positive Entwicklung in den kommenden Monaten suggerieren. Wir sehen gute Chancen, dass wir einige positive Überraschungen, welche wir bereits in ersten Ansätzen im gegenwärtigen Zyklus erkennen, erwarten können. Die Chancen stehen gut, dass die Aktienmärkte noch mal zulegen können", so der Vermögensverwalter.

Nach wie vor wird der Schwerpunkt in erster Linie auf deutsche Unternehmen gesetzt. Diese haben gemessen an der operativen Marge einen starken Wettbewerbsvorteil (Nr. 6 aller Standorte weltweit). Hinzu kommt, dass die Cash-Flows sehr gesund sind, hohe Liquiditätsreserven vorhanden sind und die Rentabilität der Geschäftsmodelle sehr attraktiv ist. Zusätzlich sind deutsche Aktien trotz all dieser Qualitätskriterien im internationalen Vergleich attraktiv bewertet.

Dadurch, dass der "Welt-Handelsindex" ein dynamisches Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst bietet und detailorientierte Analysen auch hinsichtlich der Konjunkturlage ermöglicht, können schnelle und aktive Reaktionen auch im Welthandelsportfolio erfolgen. Das Musterdepot zum "Welt-Handelsindex" wird innerhalb dieser Berichterstattung vierteljährlich erwähnt, es beinhaltet diverse Anlageklassen, übergewichtet Aktieninvestments oder ETF`s auf Märkte und Branchen, die insbesondere an den Welthandelsaktivitäten partizipieren.

Funktionsweise Welt-Handelsindex:

Der "Welt-Handelsindex" fasst alle relevanten Daten aus den vier primären Transport- und Handelswegen (Schifffahrt, Schiene, Straße und Lufttransport) zusammen, gewichtet diese und verdichtet sie in einem Index. Der Index bietet zum ersten Mal ein Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst in einer Zahl, erfasst damit unter anderem auch die Auswirkungen der Globalisierung und überwindet funktionale und regionale Beschränkungen, der zum Beispiel nur regional ausgerichteten Indikatoren.

Indexstände oberhalb eines Niveaus von 50 Punkten deuten einen wachsenden Welthandel an, inmitten einer expandierenden Gesamtwirtschaft. Unterhalb des Niveaus von 50 lässt sich dagegen aussagen, dass die Welthandelsaktivität schrumpft, wobei ab einem Niveau von unter 45 sogar eine deutliche Kontraktion der Gesamtwirtschaft zu erwarten ist.

Dadurch, dass der "Welt-Handelsindex" ein dynamisches Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst bietet und detailorientierte Analysen auch hinsichtlich der Konjunkturlage ermöglicht, können schnelle und aktive Reaktionen auch im Welthandelsportfolio erfolgen. Das Musterdepot zum "Welt-Handelsindex" wird innerhalb dieser Berichterstattung vierteljährlich erwähnt, es beinhaltet diverse Anlageklassen, übergewichtet Aktieninvestments oder ETF's auf Märkte und Branchen, die insbesondere an den Welthandelsaktivitäten partizipieren.

Quelle: Die Vermögensverwaltungsges. Dr. Markus C. Zschaber mbH stellt den Index monatlich exklusiv dem "Handelsblatt" und dem "Nachrichtensender n-tv" zur Verfügung. Informationen zum Index unter www.zschaber.de oder www.kapitalmarktanalyse.com

Quelle: ntv.de

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