Wirtschaft

Tiefster Stand seit fünf Jahren Euroraum-Inflation schürt Deflationsängste

Im Euroraum wachsen die Sorgen vor einer Deflation.

Im Euroraum wachsen die Sorgen vor einer Deflation.

(Foto: dpa)

Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation auf Basis der Verbraucherpreise von knapp 2 Prozent an. Das ist auch als Sicherheitspuffer gegen eine Deflation gedacht. Momentan liegt die Teuerung aber deutlich darunter.

Die schwache Preisentwicklung im Euroraum schürt die Sorgen vor einer Deflation. Im September sank die jährliche Inflationsrate auf 0,3 Prozent. Das ist die niedrigste Jahresrate seit Oktober 2009, als die globale Finanzkrise wütete. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Ökonomen erwartet - ihre erste Schätzung vom 30. September. Die Kerninflationsrate fiel allerdings nicht so stark wie erwartet.

Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation auf Basis der Verbraucherpreise von knapp 2 Prozent an, was auch als Sicherheitspuffer gegen eine Deflation gedacht ist. Eine deflationäre Spirale kann die Wirtschaft lähmen, wenn Verbraucher und Unternehmen immer weiter sinkende Preise erwarten und deshalb weniger konsumieren und investieren.

Käuferstreik, oder nicht?

Allerdings dürfte sich die wahre Sorge der EZB nicht so sehr um einen Käuferstreik drehen, sondern um die zusätzliche Belastung, die eine Deflation für Schuldner darstellt, insbesondere für die Schuldnerländer in Süd- und Nordeuropa. Mit einer stärkeren Geldentwertung würde es den Schuldnern leichter fallen, ihre Last abzutragen.

Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im September um 0,4 Prozent, die Prognose von Ökonomen wurde damit bestätigt.

Ohne Berücksichtigung der Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak sank die Jahresteuerung auf 0,8 von 0,9 Prozent. Ökonomen hatten einen stärkeren Rückgang auf 0,5 Prozent erwartet. Weil die schwache Inflation insbesondere auf niedrigeren Preise für Öl und Gas beruht, hatte die EZB ihr Augenmerk zuletzt stärker auf die Kerninflation gerichtet, um den hinter kurzfristigen Schwankungen liegenden Trend herauszufiltern.

Im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate stiegen die Verbraucherpreise in der Eurozone um 0,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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