Wirtschaft

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump Deutsche Bank mahnt zur Vorsicht

Warnung aus der Deutschen Bank: "Die Unberechenbarkeit Trumps und seine politische Unerfahrenheit sind Grund genug, die kommenden Monate etwas vorsichtiger anzugehen."

Warnung aus der Deutschen Bank: "Die Unberechenbarkeit Trumps und seine politische Unerfahrenheit sind Grund genug, die kommenden Monate etwas vorsichtiger anzugehen."

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie ist der Wahlsieg von Donald Trump aus der Sicht von Anlegern zu bewerten? Der Chef-Investor der Deutschen Bank mahnt zur Vorsicht. Das Geldhaus hofft auf "Pragmatismus und Adaptionsfähigkeit" des künftigen US-Präsidenten.

Der oberste Anlagestratege der Deutschen Bank rechnet nach dem Wahlsieg des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump mit anhaltenden Marktschwankungen. "Der Sieg von Donald Trump hat die Märkte sicherlich auf dem falschen Fuß erwischt, wie auch die ersten Marktreaktionen zeigen", sagte Stefan Kreuzkamp, der als Chief Investment Officer (CIO) der Vermögensverwaltung der Deutschen Bank vorsteht.

"Die Unberechenbarkeit Trumps und seine politische Unerfahrenheit sind Grund genug, die kommenden Monate etwas vorsichtiger anzugehen", betonte der Banker. Die Deutsche Bank zählt am Morgen nach der langen Wahlnacht zu den größten Verlierern im deutschen Leitindex. In einem allgemein nervösen Marktumfeld rutschen die Aktien von Deutschlands prominentestem Geldhaus im frühen Verlauf um bis zu fünf Prozent ab. Im bisherigen Tagestief notieren die Anteilsscheine der Bank bei 12,22 Euro.

"Markige Versprechungen"

Das Stimmungsbild an den Märkten dürfte nach Einschätzung Kreuzkamps nach negativ dominiert bleiben. "Würde er nur die Hälfte seiner markigen Versprechungen aus dem Wahlkampf einlösen, dürfte dies bereits für viel Unruhe sorgen", sagte Kreuzkamp.

Gleichzeitig riet der Deutsche-Bank-Manager Anlegern, nicht die Nerven zu verlieren. "Unsere Hoffnungen beruhen auf dem Pragmatismus, der Adaptionsfähigkeit und der insgesamt geringen politischen Festlegung Trumps", sagte Kreuzkamp. Er sieht durchaus die Möglichkeit, dass er die Politveteranen im Kongress ein weitgehend klassisch republikanisch geprägtes Wahlprogramm durchziehen lasse.

US-Diplomat: "Nicht viel dahinter"

Der US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson, bestätigte indirekt die Einschätzung des Chef-Anlegers der Deutschen Bank. Auch unter einem US-Präsidenten Donald Trump sei nicht mit einer Verschlechterung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses zu rechnen, sagte Emerson. "Die Beziehungen sind unverzichtbar." Er erwarte da keine Änderungen.

"Diese Tatsache bleibt", betonte der Diplomat mit Blick auf die außenpolitischen Linien der USA. Jeder Präsident, der in das Weiße Haus kommt, werde das schnell begreifen. Mit Blick auf die umstrittenen Äußerungen Trumps zur Zukunft der Nato gab sich Emerson gelassen. "Zur Nato hat Trump viel gesagt während des Wahlkampfs, aber ohne viel dahinter." Trump hatte angekündigt, Nato-Mitglieder für den Schutz durch die US-Armee stärker zur Kasse zu bitten.

Skeptisch gab sich der Botschafter hingegen für die Chancen, das transatlantische Freihandelsabkommens TTIP zwischen den Vereinigten Staaten und Europa unter dem neuen Präsidenten zu einem Abschluss zu bringen. Trump hatte sich während des Wahlkampfs stark gegen TTIP positioniert.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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