Wirtschaft

Welt-Handelsindex Der Welthandel sucht nach dem Gaspedal

Die Weltgemeinschaft ringt um eine Ankurbelung der Wirtschaft. Etliche jüngst geschlossene Verträge und Vereinbarungen rechtfertigen einige Zuversicht. Vor allem das viele Geld sollte Impulse setzen können.

Dr. Markus C. Zschaber

Dr. Markus C. Zschaber

In den vergangenen Wochen stand neben den Notenbanksitzungen in Europa, Großbritannien und der bevorstehenden Konferenz der US-Notenbank der jüngste G20-Gipfel in China im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wirtschaftsmächte und Entwicklungsländer trafen sich, um gemeinsam an Plänen zu arbeiten, die das Wachstum der globalen Wirtschaft beschleunigen. "Mit Blick auf die Details lässt sich festhalten, dass rund 30 neue relevante Vereinbarungen zur Koordinierung der makroökonomischen Politik, zur Energiewirtschaft, Beschäftigungspolitik sowie zum Kampf gegen den Klimawandel unterzeichnet und beschlossen wurden. Außerdem zeigt die Agenda, dass auch Innovationen deutlicher gefördert werden sollen, welche bei der Entwicklung der Weltwirtschaft helfen sollen", sagt Dr. Markus C. Zschaber, Chef der gleichnamigen Vermögensverwaltung, die monatlich den "Welt-Handelsindex" veröffentlicht.

Ob die Kernbotschaft des G20 Treffens, mehr Wachstumstempo im Welthandel und der Weltwirtschaft zu erzeugen, nachhaltig umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Grund für mehr Zuversicht sieht der Kölner Vermögensverwalter aber schon. "Die Gemeinschaft der wichtigsten 20 Länder dieser Welt haben begriffen, dass im Welthandel akute Probleme vorherrschen. Die Verringerung des globalen Handelsvolumens in den vergangenen Jahren kann nicht so weitergehen. Der Welthandel muss zu alter Stärke zurückfinden und wieder Hauptantriebskraft der Globalisierung werden. China, welches in diesem Jahr den Vorsitz in der G20 innehat, steht nicht nur vor der Aufgabe, die erforderlichen Dokumente zu verabschieden und gemeinsam mit den USA und Europa, endlich Handelshemmnisse abzubauen", konstatiert Zschaber.

"Vielversprechende politische Aktivitäten"

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Große Stücke hält der Kölner Vermögensverwalter auf das geplante und jetzt in Kraft tretende Investitionsprogramm zur Entwicklung der Eurasischen Wirtschaftsunion mit der Konsequenz eine neue Seidenstraße ins Leben zu rufen, welches zwischen Präsident Putin und dem Staatspräsidenten der Volksrepublik China, Xi Jinping, ausgehandelt wurde. Dieses wird bis zu zusätzlich einer Milliarde Menschen an die Weltwirtschaft heranführen, welches wiederum den Gemeinwohlstand steigern wird und dadurch auch das globale Handelsvolumen. An dem Projekt werden die Eurasische Wirtschaftsunion, die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die ASEAN und eventuell der Iran teilnehmen. "Nochmals, ich sehe durchaus vielversprechende politische Aktivitäten in der Zukunft. Gekoppelt mit einer höheren Traktion der Fiskalpolitik hier im Westen und einer weiteren lockeren Geldpolitik bestehen gute Chancen, dass Weltwirtschafswachstum langfristig wieder zu höheren Wachstumsraten hinzuführen", führt der Experte aus.

Der weltweite Industriezyklus dürfte im letzten Quartal des Jahres 2016 auch in Teilen der Eurozone zu einem wiederkehrenden und sich verbessernden Konjunkturtrend führen. Die aktuelle Geschäftslage im Handel stagnierte zwar in den vergangenen vier Wochen, allerdings verdeutlichen die vorausschauenden Daten, dass in den kommenden Monaten mit höherer Aktivität im Handel gerechnet werden kann. Vor allem die Umschlagsmengen von Produktionsgütern sollten sich im internationalen Kontext positiv entwickeln. Eine leicht steigende Dynamik in Asien und in den USA, aber auch in Teilen Europas wird ebenfalls als durchaus möglich gesehen.

Der Vermögensverwalter sieht auch hier einen wesentlichen Zusammenhang zur Geldpolitik. Denn der treibende Katalysator für den Warenhandel in der Welt bleibt die Überschussliquidität, die durch die aggressive Geldpolitik der Notenbanken rund um den Globus im hohen Maße vorhanden ist. Dies führt bereits zu höheren Kapital- und Investitionsströmen rund um den Globus. Der Produktionsfaktor Kapital ist die Grundvoraussetzung für einen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Nachfragekurve und eine höhere Wirtschaftsaktivität. Der Ausblick des Welthandels gilt somit als leicht positiv orientiert.

Gerade in den Wachstumsmärkten sollte die Überschussliquidität den Investitionsgüterzyklus beleben können. Das derzeit noch schwierige Umfeld, gekoppelt an einen leicht verbesserten Ausblick, bestätigt auch das leicht verbesserte Ergebnis von 70% des "Welt-Handelsindex", welches besagt, dass das Tempo der Zuwächse im vergangenen Berichtszeitraum, gemessen an den handelsspezifischen Konditionalitäten wie Bestellmenge, Lagerbestände, Produktionsvolumen, Warenumschlagshäufigkeit und Handelsaktivität, zugenommen hat. Die Perspektive des Welthandels und der Weltwirtschaft gelten somit als leicht positiv ausgerichtet. Die Weltwirtschaft ist nach Ansicht von Markus Zschaber  auf dem besten Wege, im aktuellen Jahr rund drei Prozent an Wachstum zu erzielen. Es bestehen sogar gute Chancen, dass ein ähnliches Niveau auch im kommenden Jahr erreicht werden kann, sofern keine Verunfallung durch die Notenbanken oder Politik zur Realität wird.

Was bedeutet dieses für den Anleger?

Zusammengefasst sind es drei übergeordnete Gründe, die trotz aller politischen Unsicherheit für die Anlage in Qualitätsaktien sprechen. Der erste ist, dass aufgrund der extrem niedrigen Geldpolitik keine wirkliche Alternative existiert. Der zweite Grund ist, dass das Wirtschaftswachstum in den einzelnen Regionen der Welt in nächster Zukunft zwar nicht überragend, aber dafür robust mit etwas ansteigender Dynamik sein wird. Genau das könne die Notenbanken in die Lage versetzen, Zinsen und Renditen noch sehr lange Zeit sehr tief zu halten. Dadurch prosperieren vor allem effiziente Unternehmen. Fakt ist, dass sich die Ertragslage vieler Firmen verbessert, weil wichtige Kostenelemente (Zinsen, Rohstoffe, Energie, Löhne und teilweise auch der Wechselkurs) günstiger geworden sind. Sie könnten ihre Gewinne operativ steigern. Und last but not least sind Qualitätsaktien reale Wertanlagen. Sollten die Inflationserwartungen doch einmal dynamisch zulegen werden operativ erfolgreich arbeitende Unternehmen sehr stark gesucht werden um die drohenden Kaufkraftverluste zu kompensieren. Qualitätsaktien haben somit auch eine Wertsicherungsfunktion, genau die, welche dem Bargeld zunehmend mehr abgesprochen wird.

Der Kölner Vermögensverwalter präferiert hier vor allem Industrieunternehmen aus den Bereichen Chemie, Automobil, Zulieferindustrie und Konsumhersteller. Dadurch, dass der "Welt-Handelsindex" ein dynamisches Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst bietet und detailorientierte Analysen auch hinsichtlich der Konjunkturlage ermöglicht, können schnelle und aktive Reaktionen auch im Welthandelsportfolio erfolgen. Das Musterdepot zum "Welt-Handelsindex" wird innerhalb dieser Berichterstattung vierteljährlich erwähnt, es beinhaltet diverse Anlageklassen, übergewichtet Aktieninvestments oder ETF`s auf Märkte und Branchen, die insbesondere an den Welthandelsaktivitäten partizipieren. Informationen hierzu und den Gedankengängen bei der Auswahl der Anlageklassen finden Sie unter www.zschaber.de/vmz/kapitalmarktstudie

Funktionsweise Welt-Handelsindex:

Der "Welt-Handelsindex" fasst alle relevanten Daten aus den vier primären Transport- und Handelswegen (Schifffahrt, Schiene, Straße und Lufttransport) zusammen, gewichtet diese und verdichtet sie in einem Index. Der Index bietet zum ersten Mal ein Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst in einer Zahl, erfasst damit unter anderem auch die Auswirkungen der Globalisierung und überwindet funktionale und regionale Beschränkungen, der zum Beispiel nur regional ausgerichteten Indikatoren.

Indexstände oberhalb eines Niveaus von 50 Punkten deuten einen wachsenden Welthandel an, inmitten einer expandierenden Gesamtwirtschaft. Unterhalb des Niveaus von 50 lässt sich dagegen aussagen, dass die Welthandelsaktivität schrumpft, wobei ab einem Niveau von unter 45 sogar eine deutliche Kontraktion der Gesamtwirtschaft zu erwarten ist.

Quelle: Die Vermögensverwaltungsges. Dr. Markus C. Zschaber mbH stellt den Index monatlich exklusiv dem "Handelsblatt" und dem "Nachrichtensender n-tv" zur Verfügung. Informationen zum Index unter www.zschaber.de oder www.kapitalmarktanalyse.com

Quelle: ntv.de

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