Wirtschaft

Revolution in der Autoindustrie Anleger profitieren von Technologietrends

Tesla gilt als Vorreiter der E-Mobilität. Doch BMW, Daimler und der VW-Konzern verfügen über milliardenschwere Budgets für Forschung und Entwicklung,

Tesla gilt als Vorreiter der E-Mobilität. Doch BMW, Daimler und der VW-Konzern verfügen über milliardenschwere Budgets für Forschung und Entwicklung,

(Foto: AP)

E-Mobilität sowie autonomes und vernetztes Fahren: Die Autoindustrie verändert sich dramatisch. Anleger sollten schon heute auf die neuen Technologietrends setzen.

Elektroautos werden sich schneller durchsetzen als vielfach erwartet. Denn durch den schleichenden Tod des Dieselmotors brauchen die Hersteller dringend eine Alternative, um ihren Flottenverbrauch unter die vorgeschriebenen Höchstgrenzen zu drücken. Zudem pusht China, das Land mit dem größten Automarkt der Welt, massiv das Thema E-Mobilität. Mit BYD (Build Your Dreams) stammt bereits heute einer weltweit größten Hersteller von Hybrid- und Elektroautos aus der Volksrepublik. In Indien sollen ab 2030 sogar nur noch E-Autos über die Straßen surren.

Nach Schätzungen der UBS wird der Markt für E-Autos (inklusive Hybridfahrzeuge) in den nächsten Jahren um jeweils 30 bis 60 Prozent expandieren. Wachstumstreiber sind neben den immer schärferen Abgasnormen und verschiedenen staatlichen Subventionen vor allem die dramatisch sinkenden Batteriepreise. Nach einer UBS-Prognose werden sich die Kosten pro Kilowattstunde bis 2021 verglichen mit 2016 fast dritteln.

Für die Autohersteller und ihre Zulieferer bedeutet dieser technologische Umbruch große Herausforderungen, aber auch enorme Chancen. Dabei ist die von vielen Kritikern schon fast totgesagte deutsche Autoindustrie gar nicht schlecht aufgestellt. BMW, Daimler und der VW-Konzern verfügen über milliardenschwere Budgets für Forschung und Entwicklung, die derzeit zu einem großen Teil in den Bereich E-Mobilität umgelenkt werden.

In den kommenden zwei, drei Jahren werden Dutzende neue E-Modelle auf den Markt kommen. Viele von ihnen werden schon auf der IAA Mitte September zumindest als Studien zu sehen sein. Mercedes wird mit dem EQ C einen Ausblick auf den kommenden Elektro-SUV zeigen, BMW will wohl elektrische 3er vorstellen, die dem Mittelklassewagen Tesla Model 3 Konkurrenz machen sollen, oder Audi den neuen e-tron Quattro Concept präsentieren, dessen Markteinführung für 2018 vorgesehen ist.

Megatrend autonomes Fahren

Stefan Eberhardt ist Leiter des Portfoliomanagements der Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung. Außerdem ist der Finanzexperte nebenberuflich als Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg tätig.

Stefan Eberhardt ist Leiter des Portfoliomanagements der Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung. Außerdem ist der Finanzexperte nebenberuflich als Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg tätig.

Neben den elektrischen Antriebsaggregaten revolutioniert das autonome Fahren die Autoindustrie. Technologisch kann auf den menschlichen Fahrer bereits heute verzichtet werden. In Kalifornien sind schon fahrerlose Autos von Google zu Testzwecken im Straßenverkehr unterwegs. Sobald gewisse Probleme geklärt sind - zum Beispiel das ethische Verhalten des Computers in Gefahrensituationen - wird der Durchbruch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Das autonome Fahren setzt die Erfassung, Analyse und Rückkoppelung enormer Datenmengen in Echtzeit voraus und ist damit auf Jahre hin ein Wachstumsmarkt für Hersteller entsprechender Kameras, Sensoren, Chips oder Datenleitungen und Software. Eine Kooperation aus BMW, dem amerikanischen Chiphersteller Intel und dem auf Kameras und optische Sensoren spezialisierten Unternehmen Mobileye aus Israel hat das Ziel, bereits 2021 mit der Produktion völlig autonom fahrender Autos zu beginnen. Vor wenigen Tagen gab Fiat Chrysler bekannt, dem Zusammenschluss beitreten zu wollen. Neben den etablierten Autoherstellern und Zulieferern werden aber auch neue Player wie Google oder Apple in dem Zukunftsmarkt agieren.

Mit dem autonomen hängt eng das vernetzte Fahren zusammen. Menschen müssen künftig nicht mehr ein Auto selbst besitzen. Autonomes Fahren vorausgesetzt, werden sie sich in ein paar Jahren einfach ein Fahrzeug per Handy-App bestellen können. Diese Weiterentwicklung des Carsharings basiert maßgeblich auf künstlicher Intelligenz. Durch entsprechende Software kann ein Auto bei längeren Strecken in Zukunft auch mehrere Insassen an unterschiedlichen Orten einsammeln und absetzen, ohne dass dadurch ein großer Zeitverlust entsteht.

Wenn alle Autos miteinander kommunizieren, läuft außerdem der Verkehr besser. Staus gehören dann hoffentlich der Vergangenheit an. In autonom fahrenden und vernetzten Autos können Insassen dann auch während der Fahrt im Internet surfen, E-Mails bearbeiten oder an Videokonferenzen teilnehmen.

Anlegern, denen es zu riskant ist, auf diese neuen Technologietrends mit Einzelwerten von gut positionierten Automobilkonzernen und deren Zulieferer zu setzen, bieten sich verschiedene Branchen-ETFs oder aktiv verwaltete und spezialisierte Fonds an.

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Quelle: ntv.de

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