Wirtschaft

"Privates Geld" Deutschland erkennt Bitcoin an

Das Bundesfinanzministerium in Berlin.

Das Bundesfinanzministerium in Berlin.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nächster Erfolg für Bitcoin: Das Finanzministerium billigt die Münzen rechtlich. Zugleich werden damit Spekulationsgewinne mit dem virtuellen Zahlungsmittel geregelt. In den USA prüfen die Behörden derweil angesichts mehrerer Betrugsfälle in der Vergangenheit eine schärfe Kontrolle der Kunstwährung.

Deutschland hat die Digital-Währung Bitcoin einem Medienberichten zufolge in wesentlichen Punkten anerkannt. Die virtuellen Münzen seien rechtlich und steuerlich gebilligt und als Rechnungseinheiten anerkannt, berichten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die Online-Ausgabe der "Neuen Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler und die Antwort des Bundesfinanzministeriums. Bitcoins seien damit "privates Geld".

Die Bitcoins rückten vor einigen Monaten in den Blickpunkt, als Spekulanten den  Kurs auf eine Achterbahnfahrt schickten. Das Internet-Geld wird nicht von einem Staat beziehungsweise einer Zentralbank kontrolliert, sondern von Internetnutzern in komplizierten Rechenoperationen "geschürft". Es kann zum Beispiel für Einkäufe im Netz eingesetzt werden. Die Menge an Bitcoin-Einheiten ist auf 21 Millionen begrenzt. Der Kurs ergibt sich aus Angebot und Nachfrage in Tauschbörsen und liegt derzeit bei um die 110 Dollar (82 Euro).

Zuvor hatte das Bundesfinanzministerium dem FAZ-Bericht zufolge bereits klargestellt, dass Spekulationsgewinne beim An- und Verkauf von Bitcoins nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei sind. Anders als bei Aktien- oder Zinsgeschäften würde keine Abgeltungssteuer fällig. Allerdings sei der Handel mit Bitcoins nicht von der Umsatzsteuer befreit - anders als bei gesetzlichen Zahlungsmitteln international anerkannter Staaten, hieß es bei der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Zugleich sprach sich Schäffler in dem Blatt gegen staatliche Eingriffe aus. So dürfe das Finanzministerium "nicht den Fehler machen, sich an einer Regulierung zu versuchen. Das kann nur in die Hose gehen."

US-Behörden prüfen schärfere Aufsicht

Erst vor wenigen Tagen hatte die New Yorker Finanzaufsicht mitgeteilt, angesichts mehrerer Betrugsfälle eine schärfere Regulierung digitaler Währungen wie Bitcoin zu erwägen. In einer auf der Internetseite des Regulierers veröffentlichten Notiz warnte der Vorsitzende Benjamin Lawsky davor, dass die für den Handel der Währung zuständigen Online-Börsen gegen die geltenden Regeln für Finanzdienstleister verstoßen könnten. "Wenn die virtuellen Währungen der Wilde Westen für Drogenhändler und andere Kriminelle bleiben, dann würde dies nicht nur unsere nationale Sicherheit gefährden, sondern auch die Existenz dieser virtuellen Währungsindustrie", sagte Lawsky.

Zuvor hatte US-Börsenaufsicht SEC vor zunehmenden Gefahren durch den betrügerischen Einsatz von Online-Währungen gewarnt. Investoren könnten durch Schneeballsysteme und andere illegale Verfahren hinters Licht geführt werden, hatte es geheißen.

Bitcoin ist 2009 von einem Entwickler mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto auf den Markt gebracht worden und gilt als bekannteste unter mehreren Online-Währungen. Im vergangenen Jahr hatte das FBI erklärt, Bitcoin  werde von Kriminellen genutzt, um Geld global zu bewegen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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