Wirtschaft

Öffentlichkeitsscheue Milliardärin Susanne Klatten wird 50

Mit 20 Jahren erbt Susanne Klatten Aktienpakete an BMW und Altana - ein Riesenvermögen. Seitdem baut sie ihren Besitz konsequent aus. Die Milliardärin setzt vor allem auf Zukunftstechnologien. In der Öffentlichkeit zu stehen, interessiert sie nicht. Nur einmal beherrscht ihr Name die Schlagzeilen: Als sie Opfer eine millionenschweren Erpressung wird.

Susanne Klatten: Milliardärin ohne viel Aufhebens.

Susanne Klatten: Milliardärin ohne viel Aufhebens.

(Foto: dpa)

Sie gilt als reichste Frau Deutschlands: Die Milliardärin Susanne Klatten, die am 28. April 50 Jahre alt wird. Als Großaktionärin und Aufsichtsrätin lenkt sie die Geschicke des Autobauers BMW und des Chemieunternehmens Altana. Sie investiert in Zukunftstechnologien wie Windanlagenbau oder Biotechnologie und unterstützt gerade erst gegründete Unternehmen.

Ihr jüngster Coup: Anfang des Jahres beteiligte sie sich mit 20 Prozent an dem niederländischen Unternehmen Paques, das biotechnologische Reinigungssysteme für Abwässer und Gas anbietet.

Große öffentliche Auftritte meidet die Mutter von drei Kindern. Ihren Ehemann, Jan Klatten, lernte sie bei einem Praktikum im BMW-Werk Regensburg unter dem falschen Namen Susanne Kant in der Kantine kennen. Interviews gibt sie selten. "Meine Zielgruppe ist nicht die Öffentlichkeit, sondern die Mitarbeiter in den Firmen", argumentiert die Unternehmerin, die mit 20 Jahren nach dem Tod ihres Vaters Herbert Quandt große Aktienpakete an BMW und Altana erbte.

Bekannt wurde die Betriebswirtin einer breiten Öffentlichkeit allerdings nicht durch ihre unternehmerischen Entscheidungen oder ihre Rolle als Stifterin, sondern als Opfer einer Millionen-Erpressung. "Geld bewertet nicht, was oder wer ich bin. Es zieht einen Vorhang vor mich, der mich überhaupt nicht zeigt", sagte Klatten damals in einem ihrer seltenen Interviews.

Laut aktueller "Forbes"-Liste kommt die Frau mit der blonden Kurzhaarfrisur auf ein geschätztes Vermögen von 13 Mrd. Dollar. Sie liegt demnach vor ihrem Bruder Stefan und ihrer Mutter Johanna, mit denen sie bis heute gemeinsam 46,6 Prozent an BMW besitzt. Die Unternehmerfamilie Quandt ist vor allem dafür bekannt, an Beteiligungen lange festzuhalten und sie nicht schnell wieder zu Geld zu machen.

An dem Kohlefaserhersteller SGL Carbon hält die BMW-Großaktionärin über ein Investmentvehikel mittlerweile knapp 27 Prozent. Sie bremste damit den Autokonzern VW aus, der überraschend bei den Wiesbadenern eingestiegen war. Das Unternehmen ist heiß begehrt, weil es Carbonfasern herstellt, die als Zukunftstechnologie im Auto- und Flugzeugbau gelten. BMW ist mit 15,7 Prozent beteiligt.

Auch der Windanlagenbauer Nordex zählt zu den Beteiligungen der Klatten-Familie. Bei Nordex sitzt Susanne Klattens Mann im Aufsichtsrat. Die Milliardärin selbst ist Mitglied der Kontrollgremien von BMW, Altana und SGL Carbon sowie Aufsichtsratsvorsitzende von UnternehmerTUM - einem Zentrum zur Förderung von Innovationen und Unternehmensgründungen an der TU München. "Ich sitze jeden Tag mehrere Stunden am Schreibtisch", sagte Klatten einst auf die Frage, ob die Tätigkeit in den Aufsichtsräten ein Vollzeitjob sei.

Quelle: ntv.de, Friederike Marx, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen